Soziales Netzwerk

Aus Social-Media-ABC
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Ein Soziales Netzwerk (englisch: Social Network) ist eine Online-Plattform, mit Hilfe derer Menschen sich in Gruppierungen organisieren, strukturieren und miteinander kommunizieren. Im Rahmen des Social Media Managements sind mit Sozialen Netzwerken immer Netzwerke im Internet gemeint, obwohl sich Soziale Netzwerke selbstverständlich auch ohne Internet formieren und organisieren. "Online-Netzwerke" differenziert die Begrifflichkeit genauer und bezieht sich nur auf Netzwerke im Internet. Es entsteht ein Beziehungsgeflecht durch Kontakte, wobei sich die Nutzer dazu meist nicht persönlich kennen müssen. Man kann in den verschiedenen Netzwerken '''Online Communities''' aufbauen.

Merkmale

Soziale Netzwerke sind ein wichtiger Teil des Mitmach-Webs (Web 2.0) und bauen auf „User Generated Content“ (nutzergenerierter Inhalt)[1] auf. Ihr Inhalt wird fast ausschließlich von den Nutzern selbst und nicht von den Plattform-Anbietern erstellt. Ein Soziales Netzwerk unterscheidet sich von reinen Chats und Foren dadurch, dass hier die Selbstpräsentation der Nutzer durch die Erstellung eines Profils im Vordergrund steht - mit anderen kommunizieren kann nur, wer ein eigenes Profil besitzt. Ein Basis-Account ist in der Regel kostenlos, kann aber bei vielen Plattformen auf einen komfortableren, kostenpflichtigen Account upgegradet werden. Neben den kostenpflichtigen Accounts finanzieren sich Soziale Netzwerke zum größten Teil durch Werbung. Die Social Networks werden ständig weiterentwickelt und neue Funktionen ausgebaut und freigeschaltet. Bei jeder Aktualisierung kann man diese Funktionen kostenfrei verwenden. [2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alles begann in den 80er Jahren durch das sog. Bulletin-Board-System (einer Forum-Software). Damit konnte der erste Austausch von Daten und Nachrichten zwischen mehreren Benutzer auf einer Plattform stattfinden. Durch das Bulletin-Board-System konnten auch persönliche Profile erstellt sowie Veranstaltungen publik gemacht werden. 1993 wurde GeoCities, der erste Vorläufer eines sozialen Netzwerks, gegründet. Die Idee war, Usern kostenlosen Speicherplatz für ihre eigenen Websites zur Verfügung zu stellen, die auch veröffentlicht wurden. Im darauffolgenden Jahr ging theGlobe.com online, wo User eigenen Content veröffentlichen konnten und sich mit anderen Usern mit ähnlichen Interessen austauschen konnten. Der große Aufstieg der sozialen Netzwerke begann 2002 mit der Plattform Friendster, dessen erste Nachahmer 2003 MySpace, Tribe.net, LinkedIn und Netlog waren. Das berufliche Netzwerk XING folgte dann im Jahr 2004 zusammen mit Facebook. Im November 2005 wurde in Deutschland das Studentenverzeichnis StudiVZ gegründet. 2008 überholte Facebook mit seinen 100 Mio. Nutzern My Space und ist damit das meist benutzte Soziale Netzwerk. 2011 ging Google mit Google+ als neuem sozialen Netzwerk an die Öffentlichkeit.[6]


Beispiele Sozialer Netzwerke

Facebook

Hauptsächlich privat genutzte Plattform für den Austausch mit Freunden sowie Nutzern mit gleichen Interessen. Facebook ist immer mehr beruflich genutzt. Firmen erstellen Facebook-Seiten, um den Bekanntheitsgrad ihrer Marke zu erhöhen. Mittlerweile sind in Deutschland mehr als 30 Millionen Nutzer auf Facebook. Durch dieses soziale Netzwerk hat man als Unternehmen die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich direkt mit dem Kunden auszutauschen. Das Teilen von verschiedenen Inhalten ermöglicht dem Interessenten immer auf dem neusten Stand zu sein, was wiederum dem Austausch untereinander dient. Die Follower nutzen diesen Social Media Kanal als Informationsquelle. Um noch mehr Fans zu erreichen, sollte man auf der Seite regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichen. Nutzt man Facebook regelmäßig als Marketingtool, kann darüber das Suchmaschinenranking der Firmenwebseite unterstützt werden. Die Auswertung der Nutzerdaten der Facebookseite (Auswertung der Werbeanzeigen) bietet für das Marketing wichtige Angaben über die Zielgruppe. Für Unternehmen gibt es kaum eine bessere Möglichkeit durch Werbung so viele Menschen im gleichen Augenblick zu erreichen. Es ist ein großer Vorteil, dass bei der Anzeigenerstellung die Zielgruppe sehr detailliert eingegrenzt werden kann, damit die Werbeanzeige nur bei potenziellen Interessenten ausgespielt wird. Über Facebook besteht die Möglichkeit die eigenen Fans zu erreichen sowie die Mitbewerber zu beoachten.[3]

Instagram

Instagram hat seinen Schwerpunkt als Microblog für Fotos und Videos. Im Mittelpunkt steht dort das (eigene) Bild und die Instagram-App bietet zahllose Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Auch auf Instagram ist es möglich, die Zielgruppe über guten Content und die richtige Strategie zu erreichen. Für Influencer ist Instagram ein optimales Netzwerk, um auf sich aufmerksam zu machen. Produktplatzierung auf Instagram über Influencer als Werbemethode hat sich für viele Unternehmen bewährt. 

Myspace

Myspace startete 2003 als soziales Netzwerk mit dem Schwerpunkt auf Musik. Auf Myscpace konnten Künstler und Privatpersonen Musik, Fotos und Videos hochladen und ansehen. Mit dem Wachstum von Facebook wurde Myspace immer unbedeutender. In der Radio Rubrik können Genres oder Interpreten gesucht werden. Anfang 2019 wurde bekannt, dass bei einem Serverumzug sämtliche Fotos, Videos und Audiodateien zwischen 2003 und 2015 verloren gingen. Wenig später konnte ein Teil davon wieder gesichert werden. [1] [4]

Pinterest

Pinterest ist kein soziales Netzwerk [5] , sondern eine visuelle Suchmaschine und dient als Bilder- und Ideenplattform dazu, im Internet neue Ideen zu finden. Die gefunden "Pins" werden auf individuellen virtuellen Pinnwänden gesammelt. Pinterest dient als Inspirationsquelle und bietet eine Vielzahl von Bildern. Das Sammeln und Speichern von Bildern auf den eigenen Pinnwänden steht im Mittelpunkt. Pinnwände können zu verschiedenen Themen angelegt werden. Es ist möglich anderen Nutzern zu folgen, um so keine neuen Pins zu verpassen.

StayFriends

Mit dieser Plattform können alte Schulfreunde gesucht und gefunden werden. Eine Suchanfrage in der Datenbank zum Wiederfinden von alten Freunden kann über den Namen, einen Ort oder der Schule erfolgen.

Threads

Threads ist eine Social-Media-Plattform, die von Meta, dem Unternehmen hinter Facebook und Instagram, entwickelt wurde[1][2]. Die App wurde im Juli 2023 auf den Markt gebracht und ist ein textbasiertes soziales Netzwerk, das Unterhaltungen und den Austausch zwischen Nutzern erleichtern soll[1].

TikTok

Mit der Gründung im Herbst 2016 ist TikTok ein sehr junges Videoportal, bei welchem die Nutzer mit Musik untermalte Videoclips mit einer Dauer von 15-60 Sekunden erstellen, ansehen und gegenseitig bewerten können. Mit Hashtags können die Videos dabei auf eine gewisse Zielgruppe fokussiert werden. Durch die vielen Filter und die sehr einfache Benutzeroberfläche erfreut sich das soziale Medium bereits November 2019 an einer Milliarde aktiven Nutzern [6] und zählt damit zu den am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerken.

Die in China liegende Plattform muss kritisch betrachtet werden, denn die Kurzclips werden nach deren staatlichen Vorgaben zensiert, beziehungsweise nicht gern gesehene Inhalte nahezu unsichtbar in den Feeds der anderen Nutzern gemacht. Besonders bedenklich ist die Diskriminierung von behinderten oder homosexuellen Nutzern, deren Inhalte keine Reichweite über zehntausend Aufrufen erzeugen können.

Nichtsdestotrotz steckt in TikTok noch viel unausgeschöpftes Potential, egal ob für Werbung, Recruiting oder Influencer Marketing.[7] [8] [9]

Berufliche Netzwerke

LinkedIn

LinkedIn ist ein berufliches Netzwerk mit internationaler Ausrichtung, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Im LinkedIn-Profil werden die eigenen beruflichen Erfahrungen und Fachwissen beschrieben. Es ist die digitale Visitenkarte inklusive (lückenlosem) Lebenslauf. Die eigenen Stärken werden in den Vordergrund gestellt, so dass bei Kollegen, Geschäftspartnern oder potentiellen Arbeitgebern Interesse geweckt wird.

Auf LinkedIn haben auch Unternehmen die Möglichkeit sich mit einer Unternehmensseite darzustellen.

LinkedIn hat das Erscheinungsbild dem von Facebook angeglichen. Der Newsfeed nimmt eine zentrale Rolle rein. Man kann sich miteinander vernetzen (beidseitig) oder einer anderen Person folgen (einseitig), um interessante Artikeln und Beiträgen zu erhalten.

In LinkedIn-Gruppen ist der Austausch zu speziellen beruflichen Themen möglich.

Mit der kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft erhält man z.B. Zugriff auf die Liste aller Profilbesucher und Online-Videokurse.

XING

XING dient vorwiegend dem Aufbau eines beruflichen Netzwerkes und der Jobsuche. In XING-Gruppen findet man Spezialisten innerhalb der eigenen Branche und kann sein berufliches Profil und seinen Expertenstatus in Szene setzen. Die Basisversion von XING ist kostenlos nutzbar, die Premiumversion nur gegen eine monatliche Gebühr. Die Profile sind Anlaufstelle für Headhunter und Arbeitgeber auf der Suche nach Mitarbeitern. Auf XING kann nach passende Geschäftspartner gesucht werden.

Nutzerzahlen

Besucherzahlen der Sozialen Netzwerke in Deutschland

Facebook steht mit einer Besucherzahl von 39,88 Millionen an erster Stelle der Sozialen Netzwerke in Deutschland. An zweiter Stelle, jedoch mit sehr großem Abstand zu Facebook, platziert sich XING mit 4,97 Millionen, gefolgt von Google+ mit 3,67 Millionen Nutzern. Twitter schafft es mit 2,98 Millionen nur auf Platz 6, während es LinkedIn in Deutschland nicht unter die Top 10 schafft und mit dem 11.  Stark wachsend sind die Bildplattformen Instagram und PinterestInstagram hat mittlerweile 5.5 Millionen User. [10]

Zahl der Nutzer International

Facebook hat die meisten Nutzer mit 2,7 Milliarden. Während auf Instagram 800 Millionen Nutzer weltweit angemeldet sind. Auf Twitter sind es 336 Millionen Nutzer und Google+ liegt mit 3,35 Millionen.

Die Weltweite Nutzerzahl der Sozialen Netzwerke ist im Jahr 2010 – 2018 von 0,97 Milliarden auf 2,62 Milliarden [11] gestiegen

Funktionen

Folgende Funktionen sind in einem Sozialen Netzwerk üblich:

  • Ein persönliches und überwiegend kostenloses Profil mit diversen Einstellungsmöglichkeiten zur öffentlichen Sichtbarkeit
  • Ein Kontaktverzeichnis mit Freunden oder Bekannten
  • Die Möglichkeit Nachrichten empfangen und zu versenden
  • Das Veröffentlichen von einzelnen Statusaktualisierungen oder Beiträgen
  • Möglichkeit Spiele miteinander zu spielen, was der Kommunikation dient  (Social Gaming)
  • Der Aufbau von sozialen Kontakten ist Ziel des Sozialen Netzwerk
  • Teilen von Fotos und Videos mit anderen Usern
  • Gruppen können erstellt werden, um sich über gleiche Interessen/Themen auszutauschen
  • Mit Suchfunktionen können neue oder bekannte Kontakte gesucht werden
  • Anzeigen und Werbung können geschaltet werden
  • Selbstdarstellung durch verschiedene Einrichtungsmöglichkeiten des Profils 

Unterschiede zu anderen Online-Plattformen

Die zentrale Frage stellt sich nun, wie sich soziale Netzwerke von normalen Webseiten, Blogs oder Foren unterscheiden. Folgende fünf Kriterien sind bei sozialen Netzwerken typisch und werden nicht bei anderen Online-Plattformen befolgt:

1. Der Mensch steht im Mittelpunkt
Der wichtigste Faktor in einem sozialen Netzwerk ist der Mensch. Das Ich steht im Mittelpunkt und ist der aktive Part des Handelns.

2. Alles dreht sich um Kontakte
Da der Mensch gerne Spuren hinterlassen und wahrgenommen werden möchte, sehnt er sich nach sozialen Kontakten. Er vernetzt sich mit alten Bekannten sowie neuen Kontakten und baut sich so sein eigenes Netzwerk um sich herum auf.

3. Es wird Produktneutralität gewährt
Neben der Kommunikation und Treffen von Bekannten/Kontakten, steigt mit der Zeit auch die Bedeutung von Werbung auf sozialen Netzwerken. Viele Firmen nutzen diese Seiten als Werbeplattformen für ihre Produkte und Dienstleitungen.

4. Das Profil bietet den Kontext für beliebige Inhalte
Der Mensch, das Ich, kann verschiedene Inhalte wie Bilder, Videos und Texte produzieren und selbst veröffentlichen. Diese Inhalte können plattformübergreifend sein und von anderen Plattformen eingebettet werden.

5. Wie erreiche ich mehr Reichweite
Durch regelmäßige Posts (Text/Bilder/Video) werden die eigenen Beiträge den anderen Nutzern häufiger angezeigt. Interaktion in Form von Likes und Kommentaren fördern die Reichweite.


Kritikpunkte und Risiken sozialer Netzwerke

Datenschutz

Ein großer Kritikpunkt in Bezug auf soziale Netzwerke ist der Umgang mit den persönlichen Daten und die entsprechenden Einstellungen im Profil. Man gibt durch die Netzwerke viele Dinge bereitwillig von sich preis. Ebenso Informationen, über die man nie reden würde. Um diese Gefahren zu vermindern, sollte man sich immer genau mit den Privatsphäreeinstellungen vertraut machen und auseinander setzen. Oftmals ist es so, dass man gegen die freigegebenen Informationen nichts unternehmen kann. Diese gelangen über verschiedene Interessen mit Freunden, Kommentare, Bildmaterial und Videos in den weiteren Umlauf. Aus den Beiträgen können persönliche Interessen abgeleitet werden, aus denen Dritte einen Mehrwert ziehen. Man darf nie vergessen: Soziale Netzwerke vergessen nie. Deswegen wird immer wieder darauf hingewiesen, mit seinen persönlichen Informationen, privaten Bildern und Nachrichten achtsam umzugehen. Alle diese Daten werden sehr schnell verbreitet, gespeichert und können sehr schwer wieder entfernt werden. [12] Auch bei potentiellen Arbeitgebern kann ein unvorteilhaftes Profil zu einem Problem werden. Laut des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) durchsuchen Personalchefs und Headhunter regelmäßig soziale Netzwerke und Personensuchmaschinen nach ihren Bewerbern, um sich ein Bild über ihre Bewerber zu machen. Hierbei fallen durchaus Vorauswahlen für Bewerbungsgespräche.

Suchtpotential

Soziale Medien bewirken vor allem Eines: Wir sind immer und überall erreichbar. Vor allem für junge Menschen gehören soziale Medien und deren Nutzung zum Alltag und große Anteile der Kommunikation läuft über Apps wie Facebook, Instagram oder Snapchat. Eine Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beispielsweise zeigt, dass von Kindern zwischen 16 und 17 Jahren bereits über 90 Prozent soziale Medien täglich nutzen (vgl. wissen.de). Eine Mediensucht liegt nach Meinung der Forscher dann vor, wenn Jugendliche beginnen, andere Interessen zu vernachlässigen und in die virtuelle Welt fliehen. Hobbies, Freunde oder Sport werden nicht weiter gepflegt und es können Entzugserscheinungen wie Gereiztheit oder Unruhe auftreten. Laut einer Studie im Auftrag der Landesmedienanstalt ist fast jeder zehnte (8 Prozent) junge Smartphone-Besitzer suchtgefährdet (vgl. lfm 2018).

Weitere psychologische Risiken

Neben einem erhöhten Suchtpotenzial deuten viele Studien auf weitere psychologische Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung von sozialen Netzwerken hin. So vermuten Wissenschaftler, dass die Folgen unter anderem Depressionen und Schlaf- sowie Angststörungen sein können[3][4]. Verantwortlich dafür sei vor allem der Vergleich mit Personen, die ein vermeintlich aufregenderes und erfolgreicheres Leben führen oder ein attraktiveres Erscheinungsbild haben. Dadurch kommt es vor allem bei jungen Menschen zu einer Verzerrung in der Selbstwahrnehmung und zu einer Verringerung des Selbstwertgefühls[3]. Des Weiteren spielt die Reiz- und Informationsüberflutung eine wichtige Rolle im Hinblick auf das psychische Wohlbefinden, da das Gehirn dadurch einer starken Belastung ausgesetzt wird. Die sogenannte Fomo (Fear of Missing Out), also der Drang, aufgrund der Allgegenwärtigkeit von sozialen Netzwerken durch Smartphone und co., nichts verpassen zu wollen, begünstigt zusätzlich psychischen Stress. Weitere Probleme und Ursachen für psychische Erkrankungen durch soziale Netzwerke sind unter anderem Cybermobbing und die Suche nach Bestätigung durch Likes[3][5].

Veränderter Freundschaftsbegriff

Soziale Netzwerke haben die Bedeutung des Begriffs "Freundschaft" maßgeblich verändert. Vor allem Jugendliche streben eine möglichst hohe Anzahl an Freunden in sozialen Netzwerken an und definieren sich über ihre digitalen Freunde, Abonnenten, Likes und Follower. Ein soziales Netzwerk im ursprünglichen Sinn unterscheidet sich jedoch in vielerlei Hinsicht von virtuellen Netzwerken, die häufig zu einem großen Teil aus weitläufigen Bekanntschaften und nicht aus realen sozialen Bezugs- oder gar Vertrauenspersonen besteht. Facebook-Freundschaften sind mehr Nutz- oder Zweckfreundschaften. Ein vertrauensvoller, persönlicher Austausch wird somit immer seltener und führt dazu, dass immer mehr Jugendliche sich mit Sorgen und Problemen allein gelassen fühlen (vgl. urbanite.net). Nicht selten führt die Vernetzung auch dazu, dass Inhalte in falsche Hände geraten und es zu sozialer Ausgrenzung oder Cybermobbing kommt.

Finanzierung

Werbung

Für soziale Netzwerke fallen Kosten für die Server und Dienstleistungen an. Diese müssen auf irgendeine Art und Weise erwirtschaftet werden. Eine Möglichkeit ist Werbung zu ermöglichen. Hierbei kann es sich zum einen um die klassischen Werbeanzeigen handeln oder um so genannte personalisierte Werbunganzeigen. Diese personalisierte Werbung spielt eine wichtige Rolle für die sozialen Netzwerke. Mit ihr ist es möglich, den Nutzer durch individualisierte Werbung anzusprechen. Dafür werden Profile des Nutzers erstellt, indem auf eine Vielzahl seiner persönlichen Daten und Aktivitäten zurückgegriffen wird. Bei diesen Daten handelt es sich zum Beispiel um Alter, Geschlecht, Schulbildung, Beruf, Beziehungsstatus, usw. Die Werbung wird gezielt ausgespielt und erscheint z.B. als Banner über oder am Rand der Seiten, in Form von Nachrichten oder Posts.

Premium Mitgliedschaft

Eine weitere Einnahmequelle ist die Premiummitgliedschaft, die bei einigen Netzwerken möglich ist. Hierbei wird es Mitgliedern gegen Bezahlung ermöglicht sich von Standartprofilen abzuheben und spezielle Angebote wahrzunehmen. In dem Fall kann das Profil aussagekräftiger gestaltet werden, z.B. hinsichtlich Design und Struktur, und es können spezielle Funktionen und Anwendungen genutzen werden, z.B. Direktnachrichten, andere Profile genau ansehen, Statistiken einsehen.

Digitale Güter

Hierbei handelt es sich um immaterielle, virtuelle Güter. Man findet sie häufig in Form von Aufrüstungsgegenständen in Online-Spielen, um im Ranking zu steigen oder um neue Funktionen freizuschalten. Mittlerweile werden beispielsweise digitale Blumensträuße und Luftballons angeboten, welche man seinen Freunden als kleine Aufmerksamkeit schenken kann. Der Kauf dieser Güter findet über die Plattform der genannten Bezahlsysteme statt, die mittlerweile eine große Einnahmequelle darstellen [13]

Chancen und Potentiale sozialer Netzwerke

Interessensgemeinschaften

Viele soziale Netzwerke bieten verschiedene Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und Menschen mit ähnlichen Interessen und Vorlieben kennenzulernen. Vor allem für zurückhaltende Menschen bietet sich hier eine gute Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg Bekanntschaften zu pflegen. Soziale Netzwerke führen Menschen zusammen, die im realen Leben wahrscheinlich niemals in Kontakt gekommen wären. Sie ermöglichen vielen Menschen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Bestätigung durch themenspezifische Gruppen oder Foren, zum Beispiel zu bestimmten Hobbies, Wohnorten, Interessen etc. Darüber hinaus sind soziale Netzwerke besonders für Jugendliche eine Möglichkeit sich selbst darzustellen. Soziale Netzwerke können als Mittel verstanden werden, die eigene Persönlichkeit auszudrücken und andere an seinen Gedanken teilhaben zu lassen. Vor allem für introvertierte Menschen sind soziale Netzwerke eine geeignete Methode, der eigenen Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen.

Imagebildung und Online Reputation

Für Arbeitnehmer können Profile in sozialen Netzwerken auch positive Effekte haben. Ein aussagekräftiges Profil mit gut ausgewählten Inhalten kann im Bewerbungsprozess hilfreich sein und dabei helfen, potenzielle Arbeitgeber von sich und seinen Kompetenzen zu überzeugen. Viele Unternehmen nutzen diese Möglichkeit des Social Recruiting. Auch für Unternehmen bieten sich durch soziale Netzwerke attraktive Möglichkeiten, um ein positives Image nach außen zu tragen und eine gute Online Reputation aufzubauen. Je nach Branche ist die Interaktion in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter in Form einer offiziellen Seite (Fanseite) unabdingbar, da sich genau dort ein Großteil der Kunden befindet und relevante Zielgruppen am besten und einfachsten erreicht werden können.

Neue Perspektive der Kreativität

Das soziale Netzwerk ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Vernetzung mit anderen, sondern es fördert auch die Kreativität. Eine neue Idee und/oder ein neues Produkt, lässt sich schnell und gut im sozialen Netzwerk verbreiten und teilen. Durch das Teilen von eigener Ideen kann man durch das Mitwirken von anderen Usern noch kreativer werden. Und dies passiert, in dem man die Meinung anderer produktiv analysiert und auch auf Verbesserungsvorschläge eingeht. Sie bieten einem eine völlig neue Perspektive, die vorher so noch nicht gegeben wahr. Das Mitwirken anderer User kann für den einen oder anderen eine Inspiration sein, mit der eventuell weitere Ziele oder auch neue Vorstellungen erzielt werden. Sind Menschen mit kreativen Vorstellungen konfrontiert, erhöht dies oft ihren eigenen Einfallsreichtum. Auch die produktive Mediennutzung und das dialogische Schreiben wird durch das soziale Netzwerk sinnvoll gefördert. Aufgrund dessen sollte sich jeder mit dem sozialen Netzwerk beschäftigen, um die daraus resultierende Kreativität mit anderen zu teilen.

Weblinks

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/168664/umfrage/fuehrende-soziale-netzwerke-nach-nutzerzahlen/

http://www.futurebiz.de/artikel/facebook-der-rest-der-welt-social-network-weltkarte-2012/

http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~iug10/sn/html/content/definition.html

http://i-marketing-net.com/social-networks/online-community-und-social-network-unterschiede-und-strategische-bedeutung/

http://www.focus.de/digital/internet/tid-12646/facebook-twitter-google-die-wichtigsten-online-netzwerke_aid_350981.html

http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/soziale-netzwerke/was-sind-soziale-netzwerke/

https://itunes.apple.com/de/app/pinterest/id429047995?mt=8

https://itunes.apple.com/de/app/instagram/id389801252?mt=8

http://www.social-media-agentur.net/social-media-entwicklung-geschichte-im-ueberblick-2015/

http://www.tarife.de/themen/soziale-netzwerke/

http://pb21.de/2010/12/merkmale-sozialer-netzwerke-i-facebook-und-myspace/

http://www.rp-online.de/leben/beruf/chancen-und-risiken-von-sozialen-netzwerken-bid-1.2105292

https://www.wissen.de/soziale-medien-koennen-whatsapp-instagram-und-co-suechtig-machen

http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/user_upload/lfm-nrw/Service/Veranstaltungen_und_Preise/Tagungen_und_Praesentationen/Alwayson/Dokumente/Band-77_Mediatisierung-mobil_Zusammenfassung.pdf

http://www.urbanite.net/de/magdeburg/artikel/freundschaft-im-wandel-die-generation-facebook-und-ihre-tuecken

Grow Your Business auf LinkedIn – ein Guide vom 16.10.2019, abgerufen am 20.02.2020

Die wichtigsten sozialen Netzwerke auf einen Blick vom 28.11.2019, abgerufen am 20.02.2020

Erfahrungen mit XING und LinkedIn vom 06.05.2019, abgerufen am 20.02.2020

PULS Reportage: "Social Media und Depression: Wenn Facebook dein Leben zur Hölle macht"

Psychologeek: "Können Insta, TikTok und Co. uns süchtig machen?"

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 https://www.heise.de/tipps-tricks/Was-ist-Threads-9211403.html
  2. https://b-h.ch/blog/was-ist-threads-von-instagram
  3. 3,0 3,1 3,2 [Souverän mit sozialen Medien umgehen], AOK, abgerufen am 14.10.2021.
  4. [Der Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit], Klaus-Grawe-Institut für Psychologische Therapie, abgerufen am 14.10.2021.
  5. [Social Media und psychische Gesundheit], Communicatio Socialis, abgerufen am 14.10.2021.