Informationsüberflutung

Aus Social-Media-ABC
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Informationsüberflutung (engl. information overload) bezeichnet eine Beeinträchtigung der Verarbeitung von Informationen durch eine zuvor eingetretene ungesteuerte Fülle von Mitteilungen und Nachrichten im Web 2.0, die durch den Informationsempfänger (User) nicht mehr nach Wichtigkeit zu filtern sind. Der User ist somit nicht mehr in der Lage, die Flut an Informationen nach Relevanz oder Irrelevanz zu sortieren. Die Fülle an Informationen hat einen großen Einfluss auf das menschliche Gehirn. Es muss die Informationen, die aufgenommen werden, verarbeiten und funktioniert dabei wie ein Filtersystem. Bei einer Überlastung des Gehirns kann es irgendwann keine Daten mehr aufnehmen und verarbeiten. Das kann zu weitreichenden gesundheitlichen Folgen führen, wie zum Beispiel Verlust der Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit, Migräne bis hin zum Burn Out.

Eine weitere Folge der Informationsüberflutung ist die Abnahme der Entscheidungsfähigkeit. Menschen können bis zu einem bestimmten Punkt bessere Entscheidungen treffen, wenn ihnen mehr Informationen zur Verfügung stehen. Wenn allerdings zu viele Informationen vorhanden sind, nimmt die Entscheidungsfähigkeit ab. Dieser Mechanismus hat zum Beispiel Auswirkungen auf das Kaufverhalten.

Auch die ständige Erweiterung und Möglichkeit der Nutzung von Wissensquellen im Web 2.0 und die Eigenschaft des Internets, Informationen nicht userspezifisch differenzieren zu können, lässt eine Informationsüberflutung entstehen.

Der Begriff ist ursprünglich nicht im Zusammenhang mit dem Web 2.0 entstanden, sondern geht auf den Zukunftsforscher Alvin Toffler zurück. In seinem 1970 erschienenen Buch „Future Shock“ („Der Zukunftsschock. Strategien für die Welt von morgen“), das er gemeinsam mit seiner Frau Adelaide Farrell veröffentlicht hat, schreibt Toffler über den „Information Overload“. Er schreibt, dass sich die Welt zu schnell von einer “industrial society” in eine “super-industrial society” wandelt. Die Menschen seien seiner Meinung nach mit dieser schnellen Veränderung überfordert und könnten nicht damit umgehen.

Heute wird das Thema immer noch kontrovers diskutiert. Während einige der Meinung sind, dass jeder Mensch über ausreichend Filtermechanismen verfügt, sind andere der Ansicht, dass die Medienkompetenz des einzelnen dafür nicht ausreicht.

Wir ertrinken in einer Informationsüberflutung und hungern trotzdem nach Wissen.
Rutherford D. Rogers, Bibliothekvorstand der Elite-Universität Yale

Ursachen

Weitere Aspekte der Informationsüberflutung sind u.a. die

  • Nutzung größerer Speicherkapazitäten durch die technische Weiterentwicklung (Enterprise 2.0)
  • Ausweitung der Vernetzung
  • ständige Erreichbarkeit
  • Anwendung mehrerer Endgeräte durch den User für eine zeitungebundene und ortsunabhängige Wissensaufnahme

Lösungen

Nutzung von Social-Media –Tools (Google-Priority-Inbox) Social Media Management Tools

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Social Bookmarking Liste der wichtigsten Social Bookmarking-Dienste

Blogbeitrag von Katharina Lewald vom 14.05.2015 Akute Informationsüberflutung 7 Schritte für mehr Klarheit [1]

Ausbau der Informationskompetenz, Medienkompetenz und digitalen Kompetenz

Weblinks

Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik aufgerufen am 2.12.2020

Alvin Toffler aufgerufen am 2.12.2020

Organisiertes Chaos oder chaotische Organisation v. 05. Mai 2015 [2]

Effizienteres Community Management mit dem social-Bench-Wallmanager v. 30.04.2015 [3]

Mit Maschinen gegen die Informationsüberflutung [4]

Informationsüberflutung in Zeiten der Massenmedien [5]

Immer vernetzt - wenn das Gehirn überfordert ist - Dokumentation von Arte [6]


Literatur

Future Shock | Toffler, Alvin | ISBN: 9780553277371