Google+

Aus Social-Media-ABC
Version vom 9. Oktober 2018, 17:55 Uhr von Madlen Ehnert (Diskussion | Beiträge) (Update "Profil & Google About Me" sowie "Versteckte Funktionen")
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Google+ (auch: Google Plus) ist ein Soziales Netzwerk von Google. Es wurde für Privatnutzer am 28. Juni 2011 als Alternative zu Facebook gestartet. Die Möglichkeit, Unternehmensseiten anzulegen, besteht seit dem 7. November 2011.

Leider konnte sich Google+ nicht in der breiten Masse durchsetzen. Daher wurde am 8. Oktober 2018 ein intern länger bekanntes Datenleck zum Anlass genommen, das Ende von Google+ für Privatnutzer im August 2019 anzukündigen. Für Unternehmen soll die Business-Version für G Suite-Nutzer vorerst erhalten bleiben.[1] Kurz nach dieser Info wurde eine Petition gegen die Einstellung gestartet. Nach 14 Stunden lag die Zahl der Unterschriften bei über 8.000 – Tendenz steigend. Es bleibt spannend, wie groß der Protest werden wird und ob Google darauf reagiert.[2]

Profil & Google About me

Im Profil werden alle Aktivitäten auf dem Netzwerk sowie persönliche Informationen angezeigt. Dabei lässt sich individuell entscheiden, welche Angaben öffentlich verfügbar sein sollen. Das Hintergrund- und Profilbild sowie eine Kurzinfo sind jedoch grundsätzlich öffentlich einsehbar.[3] Anzeige von Aktivitäten (Stand 09.10.2018):

  • Veröffentlichte Beiträge
  • Erstellte oder gefolgten Sammlungen
  • Mitgliedschaften in Communities

Seit dem 11. November 2015 wurden die persönlichen Informationen von „Über mich“ als eigene Google About me Seite ausgegliedert und soll so in allen Google-Produkten Verwendung finden.[4]

Mögliche Angaben (Stand 09.10.2018):

  • Name, Geschlecht und Geburtstag
  • Profil- und Hintergrundbild
  • Geschäftliche und persönliche Kontaktdaten
  • Ausbildung und beruflicher Werdegang
  • Orte und Geschichte
  • Websites

Funktionen

Übersicht

Dies ist eine Art Stream, die das Pendant zu Facebooks Newsfeed darstellt. Die Übersicht erscheint als Erstes, wenn man Google+ öffnet.

Die Funktionen in Kürze (Stand 09.10.2018):

  • Ansicht fremder, also geteilter Beiträge sowie und eigener Meldungen.
  • Kommentieren, Teilen und positives Bewerten mit dem +1-Button von Inhalten.
  • Posten von Statusupdates mit Text, Fotos, Links, Umfragen, Google Drive Dateien und Ortsangabe.
  • Feingranulare Veröffentlichung an einzelne Personen, ausgewählte Kreise oder öffentlich. Letztere sind auch für nicht eingeloggte Personen sichtbar.
  • Anpassungen wie Deaktivieren von Kommentaren und Weiterteilen sowie nachträgliches Bearbeiten und Löschen von Beiträgen.

+1 Button

Mit dem „+1" Button stehen zwei Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  1. User können wie auch bei der „Gefällt mir"-Funktion von Facebook die Inhalte anderer Personen positiv bewerten.
  2. Der Button kann als Sharing Button auf Websites eingesetzt werden, um die Inhalte im Google+ Netzwerk zu verbreiten.

Achtung: Die rechtlichen Grundlagen wurden so sehr verschärft, dass selbst der 2-Klick-Empfehlungsbutton nicht mehr als abmahnsicher gilt. Der sicherste Weg ist der Verzicht auf Sharing Buttons.[5]

Umfragen

In den Statusmeldungen lassen sich neben Text, Bildern und Co. auch Umfragen ähnlich wie auf Facebook veröffentlichen. 

Die Funktionen in Kürze (Stand 09.10.2018):

  • Angabe von zwei bis max. fünf Antwortmöglichkeiten.
  • Hinzufügen von Fotos für den Hintergrund oder pro Antwort.
  • Posten für den gewünschten Empfängerkreis.
  • Nachträgliches Bearbeiten ist eingeschränkt möglich.
  • Die Teilnahme erfolgt mit einem Klick auf die entsprechende Antwort.

Sammlungen

Die Sammlungen wurden im Juli 2015 eingeführt.[6] Diese Kategorisierung von Beiträgen erinnert an die Pinnwände von Pinterest, sind aber weniger visuell aufgebaut.[7] Die Einführung diente als Vorbote für die Neuausrichtung mit dem Re-Design im November 2015:  Google+ soll verstärkt auf Interessengruppen und die Vernetzung von Nutzern mit ähnlichen Interessen aufgebaut werden.[8][9]

Die Funktionen in Kürze (Stand 09.10.2018):

  • Anlegen von beliebig vielen Sammlungen.
  • Freie Wahl bei Themengebiet und Name.
  • Anpassen der Farben nach eigenen Wünschen.
  • Hinzufügen von Beiträgen mit Text, Foto etc. nur durch Ersteller.
  • Anpinnen eines Beitrags an oberster Position.
  • Posten für den gewünschten Empfängerkreis.
  • Einfache Auffindbarkeit über die Suche.
  • Folgen von Sammlungen, ohne Personen folgen zu müssen.

Communities

Gestartet wurde die Funktion der Google+ Communities Anfang Dezember 2012. Damit können Nutzer diverse Interessensgemeinschaften gründen. Sie werden als Pendant zu den Facebook Gruppen gesehen.

Die Funktionen sind ähnlich wie bei den Sammlungen. Daher hier nur die wichtigsten Differenzierungen (Stand 09.10.2018):

  • Moderation durch eine oder mehrere Personen möglich.
  • Auswahl zwischen öffentlichen und privaten Communities. Zutritt zu öffentlichen Communities erfolgt frei zugänglich oder mit Zustimmung eines Moderators. Bei privaten Communities wird eine Einladung benötigt.
  • Posten von Beiträgen durch alle Mitglieder.

Kreise

Bei Google+ werden die Personen, denen man folgt, in Kreise (Circles) geclustert. Die Anzahl der Kreise ist unbeschränkt und kann individuell umbenannt werden. Beim Teilen von Inhalten wählt man nur die relevanten Kreise aus, wie z. B.:

  • Fotos von der Geburtstagsfeier für Freunde bzw. Gäste
  • Beiträge zu Fachthemen an die Arbeitskollegen

Seit dem Rollout im Jahr 2015 sind die Kreise aus der Navigationsleiste verschwunden. Wie sie sich wieder aktivieren lassen, steht hier: Circles

Versteckte Funktionen

Die bekannten Funktionen Hangouts und Events sind zwar nicht mehr so präsent wie früher, aber Stand 09.10.2018 noch versteckt im Profil zu finden. Dazu klickt man auf die Einstellungen rechts von „Über mich“ und wählt „Meine Veranstaltungen“. Dann werden die vorhandenen Events sowie die Buttons für die Erstellung eines neuen Events oder Hangouts angezeigt.[10]

Hangout

Mit Hangout konnte jeder Google+ Nutzer mit bis zu 10 Teilnehmern gleichzeitig einen Videochat starten. Mit dem Re-Design im November 2015 wurde diese Funktion aus der neuen Oberfläche entfernt und kann nur noch über die Android App oder die klassische Oberfläche aufgerufen werden.

Events

Seit 2012 lassen sich Events erstellen und wurden anfangs sehr intensiv genutzt. Allerdings wurde der Funktionsumfang schon vor Jahren deutlich reduziert. In der Version 10.14 von September 2018 gibt es Hinweise, dass die Funktion komplett eingestellt werden soll.[11]

Re-Designs

April 2012

Ein erstes Re-Design von Google+ fand am 12./13. April 2012 statt. Folgende Änderungen wurden dabei durchgeführt:

  • Navigation: Statt Platzierung der Inhalte in einer statischen, horizontalen Leiste werden diese neu am linken Fensterrand angezeigt. Anordnung individuell via Drag & Drop.
  • Anzeige allgemein: Vergrößerte Darstellung von Bildern und Videos.
  • Hangouts: Anzeige aktueller Einladungen zu Video-Chats.
  • Integration einer Chatleiste am rechten Rand.
  • Entdecken: Themen, welche aktuell auf Google+ stark kommentiert werden

Kritik am neuen Layout bezog sich vor allem darauf, dass zu viele Ähnlichkeiten zu Facebook (v.a. in Hinblick auf die Profiländerungen) und Twitter (v.a. die Entdecken-Rubrik) auftauchten. Auch die großflächige Weißfläche im rechten Bereich von Google+ wurde stark kritisiert.

November 2015

Am 17. November 2015 wurde das neue Design von Google+ in der Desktop-Variante eingeführt. Zusätzlich zu optischen Anpassungen wurden auch Funktionen übersichtlicher gestaltet oder entfernt. In der Mobile-App wurde das neue Google+ bereits im Februar 2015 aufgeschaltet.

Zu den Neuerungen gehören:

  • Sammlungen und Communities stehen nun im Mittelpunkt. Beim alten Google+ standen die Kreise im Zentrum.
  • Name-Tags werden nur noch in der Android App angezeigt und können auch nur da genehmigt oder gelöscht werden (außer man wechselt zur alten Ansicht)
  • Veranstaltungen können ebenfalls nur noch in der App oder in der klassischen Ansicht erstellt werden
  • Das Profil wurde stark vereinfacht und enthält nun die eigenen Sammlungen, Communities und Beiträge. Profilinformationen, die im klassischen Design angegeben wurde, sind nun möglicherweise nicht mehr im neuen Design sichtbar. Um diese zu ändern, muss der Nutzer in die alte Ansicht wechseln.
  • Fotos können ebenfalls nicht mehr manuell hochgeladen werden, es ist nur noch eine Einbindung vom eigenen Google Photos-Dienst [1] möglich.
  • Hangouts können wie Veranstaltungen nur in der Android App oder dem alten Design erstellt werden. Auch ist eine Erstellung über die Hangouts-Startseite [2] möglich.
  • Auch Abstimmungen können nur noch über die Android App oder das alte Design erstellt werden, man kann an bestehenden Abstimmungen jedoch weiterhin teilnehmen.
  • Die Standortfreigabe zeigt nun alle Punkte, die andere Personen mit dem Nutzer geteilt haben. Auch über die Android App können diese Punkte nachverfolgt werden.

Das optische Erscheinungsbild wurde an die neue Design-Richtung angepasst. So erscheint die Startseite in Rot, während den Communities, dem Profil und anderen Unterseiten unterschiedliche Farben zugewiesen wurden. Noch nicht alle Nutzer können diese Änderungen sehen, da Google - wie üblich - diese nach und nach für die Nutzer ausrollt.

Zudem ist das neue Google+ responsive. Beim klassischen Google+ waren die Desktop- und die Mobile-Seiten getrennt. Diese wurden nun zusammengeführt. Gleichzeitig wurde die Grösse der Google+ Seite so verkleinert, dass auch langsamere Smartphones die Plattform optimal nutzen können. Dies hat Auswirkungen auf die Dateigrösse der Seite. Diese ist deutlich kleiner, womit ein allfälliges Datenvolumen der Smartphones-Abos nicht mehr übermässig belastet wird.

Beide Varianten von Google+ sind weiterhin verfügbar. In der Desktop-Version kann zwischen dem neuen Google+ und dem „alten“ klassischen Google+ gewechselt werden, in dem man in der linken Spalte unten auf den Link „Zurück zum klassischen Google+“ klickt. So können die Funktionalitäten, die im neuen Google+ nicht mehr vorhanden sind bzw. nur noch in der App integriert sind, weiterhin genutzt werden.

Der Grund für das Redesign ist unklar und wurde offiziell nicht näher benannt, einzig gibt es eine englischsprachige Ankündigung [3]. Es wird behauptet, dass Google möglicherweise durch die Ausrichtung auf die Communities mehr Werbeeinnahmen generieren will (diese machen immerhin knapp 90% der Einnahmen von Google aus). Ob Google+ durch dieses Redesign und den Wegfall vieler Funktionen von der Web-Oberfläche noch ein Konkurrent zu Facebook sein soll, darf damit bezweifelt werden.

Januar 2017

Seit 24. Januar ist Google+ um eine Funktion ärmer. Ein wichtiges Feature kehrte dagegen zurück. [4]

2015 führte Google einen Relaunch durch und präsentierte sich seitdem in einem neuen Design, um den Fokus zukünftig auf die Community und Bilder-Sammlungen, ähnlich denen von Pinterest, zu legen. Wer das nicht wollte, konnte bislang zur früheren Ansicht zurückwechseln. Diese Möglichkeit wird es zukünftig nicht mehr geben. Google sieht in dem neuen Design große Vorteile für die Nutzer. [5]

In diesem Zusammenhang wurden die Events erneut eingeführt. Damit können Einladungen personalisiert erstellt und andere Nutzer zu Veranstaltungen eingeladen werden. [6] Eingeladene können dann noch während der Veranstaltung Fotos und Videos erstellen, die dann sofort bei Google+ erscheinen. Gut eignet sich das beispielsweise, um Live von Events zu berichten.

Außerdem werden den Nutzern zukünftig nur die besten Kommentare angezeigt. Minderwertigere dagegen ausgeblendet. Mit welchen Kriterien ein Kommentar als besser oder schlechter beurteilt wird, ist unbekannt.

Vanity-URLs

Die URLs von Googleplus Profilen sind normalerweise mit einer langen Profilnummer versehen und nicht wirklich attraktiv. Seit August 2012 hat Google auch die Vanity-URLs für deutsche Google+ Seiten eingeführt. Diese Option war zunächst jedoch nur ausgewählten Googleplus-Accounts vorbehalten. Um eine Vanity-URL zu erhalten, musste der Administrator einer Seite einen Antrag bei Google+ stellen. Erst nach der Genehmigung des Antrags war es möglich, eine Vanity-URL mit einem Kurznamen einzurichten. Vanity-URLs sind wesentlich kürzer, leichter zu merken und weniger anonym.

Im Sommer 2013 begann Google, die Option eines benutzerdefinierten URL für Google+-Profile und -Seiten auch ohne Antragsverfahren in Deutschland auszurollen. Immer mehr Nutzer in Deutschland bekommen seither beim Aufrufen ihrer Profilseite eine entsprechende Meldung mit einem Vorschlag für eine Profiladresse nach dem Muster plus.google.com/+Nutzername.

Dieser Profilname ist nicht frei wählbar, vielmehr weist Google einen URL zu, der sich an den Nutzernamen anlehnt. Hat man die neue Profiladresse bestätigt, lässt diese sich nicht mehr ändern; lediglich Groß- und Kleinschreibung sowie diakritische Zeichen sind auch später noch editierbar.

Google+-Accounts müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit die Option genutzt werden kann:

  • Der Account muss älter als 30 Tage sein
  • Der Account muss ein Profilbild haben
  • Der Nutzer muss mindestens 10 Follower haben

Für Google+-Pages gilt zudem:

  • Bei lokalen Google+-Seiten muss das lokale Geschäft bestätigt sein
  • Alle anderen Google+-Seiten müssen mit einem Link zu einer externen Website versehen sein

Kritik an der neuen Option richtet gegen den nicht frei wählbare Nutzernamen sowie gegen die Tatsache, dass Google sich in den Nutzungsbedingungen vorbehält, die Verwendung der Vanity-URL künftig kostenpflichtig zu machen, was bis Oktober 2017 noch nicht erfolgt ist.

Produkte

Hat man sich einen Google+ Account erstellt, können viele weitere Google-Produkte integriert werden. Seit einiger Zeit ist z.B. die Blogplattform „Blogger.com“ angebunden, wodurch erstellte Artikel automatisch mit dem Google+ Konto verbreitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Des Weiteren lassen sich unter anderem auch Analysen einbinden, wie auch die eigene Kontoaktivität.

Google+ Seiten

Neben dem eigenen Google+ Profil was man als Privatperson hat, besteht genauso die Möglichkeit wie bei Facebook eine Coporate Site anzulegen. Die Erstellung der Google+ Seite ist kinderleicht und in wenigen Schritten getan. Vom Design und Aufbau unterscheidet sich die Seiten jedoch kaum vom eignen Profil. Auch der Funktionsumfang mit ein paar Kleinigkeiten mehr ist nahezu identisch. Bei der Gestaltung einer Firmenseite auf Google+, sollte man natürlich immer im Hinterkopf das eigene Corporate Design haben.

Die Kontakte aus den Kreisen vom privaten Google+ Profil können leider nicht in die Firmenseite importiert werden, so bleibt einem nichts anderes übrig, als sich Gedanken über neue Kreise zu machen. Dies ist natürlich sinnvoll, wenn man seine Beiträge nicht nur an Kunden senden möchte. Mit einer Google+ Seite ist man laut Google noch näher am Kunden dran und man kann seine Ideen, Links, Fotos und sogar Angebote mit der richtigen Zielgruppe zum richtigen Augenblick teilen. Nicht nur das „Teilen“ auch echte Live-Kommunikation z.B. mit Kunden und Interessenten ist mit Google+ möglich. Ach im Bezug zum Thema Suchmaschinenoptimierung ist es nicht nur eine Überlegung wert, sich mit einer Google+ Seite näher zu beschäftigen. Zudem können wie bei Facebook auch mehrere Seiten angelegt werden – sehr ideal wenn man mehrere Organisationen bzw. Unternehmen betreut.

Aktuelle Entwicklung

Ende April 2014 verließ der Google+ Chefentwickler Vic Gundotra das Unternehmen. Gleichzeitig wurden mehr als 1.000 mit Google+ und dessen Weiterentwicklung beschäftigte Mitarbeiter in andere Unternehmensbereiche versetzt. Sie wurden laut letzten Informationen größtenteils dem Android-Team zugeordnet. Diesbezüglich wurde von Google nur ein Umzug der Mitarbeiter in ein anderes Gebäude auf dem Firmengelände eingeräumt.

Laut einer Meldung des gewöhnlich gut informierten Tech-Blogs techcrunch, soll auch die Implementierung weiterer Dienste in Google Plus gestoppt werden. Offiziell widersprach Google dieser Darstellung und meinte Der Abgang von Gundotra habe keinen Einfluss auf die Google-Plus-Strategie.

Am 27. Juli 2015 ging eine Blogmeldung von Google durch die Medien. Google kündigte an, das für bestimmte Produkte Google+ nicht mehr zwangsläufig Pflicht ist. Den Anfang macht YouTube. Ab dem Zeitpunkt ist es wieder möglich diese Plattform ohne Google+ Konto (plus LogIn) zu nutzen. Ungenutzte Profile bekommen die Möglichkeit die öffentlichen Profile zu löschen. Google+ soll nach Aussage von Google Manager Horowitz nur noch soziales Netzwerk sein.

Ein weiteres Zeichen für den „Untergang“ von Google+ sehen Medien auch in folgender Veränderung: Seit September 2014 mussten, bei Neuanmeldung, Google Nutzer nicht mehr zwangsläufig auch ein Google+ Profil erstellen. Laut einer Meldung des Blogs TechSource vom 22. Juni 2018 wird Google+ neuerdings verstärkt von politisch extremistischen Gruppen genutzt.

Die Umstellung bei der Anmeldung bei Google sowie die Entkoppelung von Google Produkten von Google+ werden in den Medien/Blogs als Zeichen gedeutet, dass Google+ langsam beerdigt werden könnte. Das Unternehmen glaubt aber weiterhin an den Erfolg von Google+ somit ist die gänzliche Einstellung von Google+ unwahrscheinlich. Als Soziales Netzwerk wird es sicher seine Nische finden, auch wenn alle Zeichen darauf hindeuten, dass es gar nicht als solches gedacht war. Google+ dient Google in erster Linie dazu, ihre Suche zu perfektionieren und liefert weitere Daten und Informationen, um das (Such-)Profil ihrer Nutzer weiterhin zu schärfen. Das Social Media Institut gibt (entnommen von Google Investor und Google Blog) die Nutzerzahlen für April 2017 mit 3,35 Milliarden an. Eine Zahl, die auf den ersten Blick beeindruckend wirkt, im direkten Vergleich mit Twitter und LinkedID aber eher niedrig ist.

Kontroverse um Nutzerzahlen

Obwohl die offiziellen Mitgliederzahlen von Google+ bereits kurz nach der Gründung beeindruckend hoch waren - auch wegen der automatischen Profilanmeldung bei der Nutzung anderer Google-Dienste - gibt es fast ebenso lang eine Kontroverse um die Zahl der tatsächlich aktiven Nutzer. Laut ARD / ZDF-Onlinestudie 2017 waren beim größten Konkurrenten von Google+, also bei Facebook 33 % aller 62 Millionen Internetnutzer in Deutschland wöchentlich aktiv, während es bei Instagramm immerhin noch 9 %, bei Snapchat 6 %, bei Twitter 3 % und bei XING 2 % waren.[7] Dagegen gab es im gleichen Jahr laut dem Social-Media-Blogger Christian Buggisch nur von etwa 180.000 deutschen Mitgliedern von Google+ aktive Beiträge in dem sozialen Netzwerk[8]. Da Google+ selbst schon seit einigen Jahren keine Nutzerzahlen mehr veröffentlicht und auch in den gängigen Studien zur Zahl aktiver Nutzer weder national noch international [9] noch erwähnt wird, gibt es zu dieser Frage keine endgültige Klarheit. Kritische Fachstimmen äußerten aber wiederkehrend, dass die Community auf Google+ einer Geisterstadt ähnele.[10]

Google+ für Unternehmen

Die Google+ Umgebung ist für viele Marketingverantwortliche eher keine angenehme Umgebung. Dabei geht es doch bei Google+ vielmehr um die Inhalte als darum Wer hier etwas postet. Um dennoch die Reichweite als Unternehmer zu verbessern ermöglicht es Google+ über Communities gezielt zum einen Zielgruppen aufzubauen und diese entsprechend gezielt anzusprechen. Ob ein Google+ Konto für ein Unternehmen interessant ist, ist im Vorfeld zu prüfen, ob die relevante Zielgruppe in diesem Netzwerk entsprechend vertreten ist. Ist Sie das nämlich nicht, lassen sich weder Communities noch Kreise bilden.

Für Unternehmen mit technischem Hintergrund oder eben sehr wissenschaftlichen Themenbereichen oder Berufsgruppen wie Ingenieure, Entwickler und Designer etc. gehören hier zu den Top-Userkreisen. Somit ist Google+ ein durchaus lohnendes Tool und interessant für Unternehmen aus diesen Branchen stammend, um diese entsprechen, gezielt anzusprechen. Auch liegt bei Google+ ein deutlicher Fokus auf Bildern, das Feature “Image Zoom” und die RAISR-Technologie sorgt dafür, dass die Datengröße verringert wird und gleichzeitig Bilder ohne Qualitätseinbußen vergrößert werden können. Ein weiterer Vorteil von Google+ sind die Hangouts: Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern, die sich auch mit dem Smartphone oder Tablet einwählen können. Das könnten auch Mitarbeiter aus einem Fachbereich sein, die an unterschiedlichen Standorten des Unternehmens tätig sind.

Hierzu gibt es eine interessante Studie. Die Analyse von etwa neun Millionen Google+-Postings auf circa 10.000 Profilen sowie Unternehmensseiten durch CircleCount lässt detaillierte Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten der Plattform zu. Demnach sind 57 % der Posts Fotos, gefolgt von Links (27 %) und Videos (8 %). Auch in Sachen Performance liegen visuelle Inhalte weit vorn. Verglichen mit einem durchschnittlichen Post bekommen Fotos 149 % mehr „Gefällt mir“-Angaben (+1), werden um 136 % öfter kommentiert und um 133 % häufiger geteilt.[12]

Zusammenfassend bedeutet das für Google+ der richtige Einsatzort ist, für hochwertige und interessante Inhalte, sowie überzeugendes Fotomaterial. „Es geht also nicht darum „auf Google+ zu sein“, sondern die Features zu kennen und effektiv zu nutzen, die Google unter diesem Label anbietet. Insofern ist es auch zweitrangig, wie exakt die Zukunft des Gesamtkonstrukts Google+ aussieht.“[13]

Neben Inhalt und Optik bietet Google+ für ein Unternehmen einen nicht unerheblichen Vorteil für die lokale Suchmaschinenoptimierung. Ist ein Unternehmen als Profil bei Google+ angelegt, verortet Google dies automatisch lokal und ist zugleich Verifizierung des Standortes. Da Google als Suchmaschine gerne Angaben im eigenen Netzwerk nutzt und diese von vornherein als vertrauenswürdig eingestuft werden, werden diese Angaben von der Suchmaschine als höher relevant und vertrauenswürdig gewertet. Bedeutet aber nicht im gleichen Zuge mehr Traffic für die eigenen Website oder Artikel etc.

Geht es für ein Unternehmen aber ausschließlich beim Google+ Konto um die Verbesserung der Suchmaschinenergebnisse, genügt meist schon ein Eintrag in der Rubrik My Business

Google+ für ein Unternehmen einrichten

Zwei grundlegende Schritte sind hierzu notwenig:

  1. Google Konto erstellen, dies ist immer mit einer Person verbunden, ähnlich wie bei Facebook.
  2. Verifizierung der Validität der Identität über SMS oder Anruf. Sobald der Code verifiziert ist, erhält man eine Bestätigungsmail an die im Anmeldeformular eingegebene E-Mail-Adresse.

Nun muss man entscheiden welche Art von Konto für das Unternehmen das man erstellt, das richtige ist. Google+ hat sowohl Brand-Konten, Unternehmenskonten als auch Unternehmensseiten.

1. Brand-Konten

Ein Brand-Konto wird benötigt, um bestimmte Google-Dienste wie Google+ oder YouTube zu nutzen. Brand-Konten sind also Google-Konten für Unternehmen, die auch von verschiedenen Personen betreut werden können.

2. Google+ Seiten

Mit einer Google+ Seite können Beiträge erstellt werden, andere Beiträge geplusst, Sammlungen erstellt, Communities erstellt werden und man kann ihnen beitreten oder anderen Profilen und Seiten auf Google+ folgen. Es ist möglich zum einen mit dem Brand Konto eine Seite zu erstellen oder von einer bestehenden Seite aus ein Brand-Konto einzurichten. Weitere Details zu Google+-Seiten sind hier nachzulesen.

3. Unternehmenskonto

Wenn später mehrere Personen den Unternehmensauftritt auf Google+ betreuen sollen, sollte ein Unternehmenskonto eingerichtet werden. Dieses wurde von Google speziell für diesen Fall entwickelt. Der Vorgang ist sehr schnell abgeschlossen und besteht aus nur 4 Schritten. Hier erklärt Google, wie dazu vorzugehen ist

Weitere generelle Tipps zum Thema Google+ hat Jan Tießler in seinem Blogpost eindrücklich zu diesem Thema verfasst.


-- SallyAlexander 13:09, 21. Nov. 2017 (UTC)

Lektüre

Weblinks

Quellenangaben

  1. https://support.google.com/plus/answer/1047397?hl=de +1-Schaltfläche verwenden In: Google+ Hilfe. Google Inc., abgerufen am 25. Juli 2015
  1. https://www.googlewatchblog.de/2018/10/die-geisterstadt-mehr-informationen/
  2. https://www.change.org/p/google-inc-don-t-shut-down-google-plus-54f15bea-1d8c-4be9-a53f-e2ceee1302f4
  3. https://support.google.com/plus/answer/6320391?hl=de&visit_id=636746950155405960-3501236227&rd=1
  4. https://www.googlewatchblog.de/2015/11/google-about-neuer-anlauf/
  5. https://a-vista-studios.de/blog/web-recht/datenschutzkonforme-social-media-buttons/
  6. http://www.googlewatchblog.de/2015/07/everything-bradley-horowitz-zukunft/
  7. http://www.schwindt-pr.com/2015/05/05/googleplus-sammlungen/
  8. http://www.googlewatchblog.de/2015/11/neues-design-googleplus-fokus/
  9. https://googleblog.blogspot.co.uk/2015/07/everything-in-its-right-place.html
  10. https://support.google.com/plus/answer/2673334?hl=de&co=GENIE.Platform=Desktop
  11. https://stadt-bremerhaven.de/google-fuer-android-verraet-events-werden-abgeschafft-bookmarks-fuer-posts-kommen/
  12. [18]
  13. [19]