TikTok

Aus Social-Media-ABC
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Geschichte

Zhang Yiming (der Gründer von Toutiao) hat erstmals im September 2016 TikTok aktiviert.

Zudem kauften sie Musical.ly, eine weitere chinesische Kurzvideo-Social-Plattform. Im November 2017 wies der Deal einen Wert von 800 Millionen bis hin zu 1 Milliarde US-Dollar auf.

Am 2. August 2018 wurde TikTok mit ihrer App und der App Musical.ly zusammengeführt, um so zu einer größeren und besseren Video-Community zu werden.

Beide Apps wurden auf einer Plattform zusammengeführt, die den Namen TikTok behielt, da Musical.ly ein schlechtes Image hatte.

Neben Musikvideos soll mehr Wert auf Vlogs, Unterhaltung sowie Comedy gesetzt werden.

Im August 2019 war es soweit, die App war mit 63 Millionen Downloads auf Platz 1 der Download Charts und überholte damit WhatsApp .

Mittlerweile kann TikTok 800 Millionen monatliche User vorzeigen - mehr als Twitter, Reddit, Snapchat und Pinterest.

Wie wurde Musical.ly zu TikTok?

Musical.ly kennen wahrscheinlich nur noch die Nutzer, die 2014 schon aktiv waren. Es ist die "Ursprungs-App" der Erfolgsapp TikTok. Die beiden Chinesen Luyu Yang und Alex Zhu entwicketlen diese zusammen. Die User der App wurden damals als Muser bezeichnet. Sie konnten 15-sekündige Videos aufnehmen, bearbeiten und dann hochladen. Vor allem wurden Lip-Sync-Aufnahmen aufgenommen, sowie Tanzvideos zu beliebten Songs. Bereits zwei Jahre nach der Veröffentlichung der App gab es über 140 Millionen Muser. Von heute auf morgen befand sich auf den Handys der Nutzer nicht mehr die App Musical.ly, sondern TikTok. https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article180501404/Musical-ly-Warum-es-die-Teenie-App-auf-einmal-nicht-mehr-gibt.html

Aber wie unterscheidet sich Musical.ly zu TikTok?

Vor allem der Content der Apps unterscheidet sich. Musical.ly stand vor allem für Videos mit musikalischem Hintergrund. Auf TikTok laden die User mittlerweile Videos zu ganz verschiedenen Themen hoch, die nicht nur musikalischen Hintergrund haben. https://www.tigamedia.de/tiktoks-erfolgsgeschichte.html

Inhalt

Mit der App können Nutzer kurze Videos ansehen, aber auch selber aktiv Content produzieren, indem sie Clips aufnehmen und diese bearbeiten, unter Anderem durch das Hinzufügen von Musik, eigenen Sprachmemos oder einer großen Auswahl an Effekten.

Die Erstellung eines eigenen Videos beginnt mit der Auswahl einer Hintergrundmusik, die man aus einer riesigen "Sound-Bibliothek" aussuchen kann. Diese vertritt Millionen von Songs, Sounds und Audios aus Musik und Film und man kann ebenso den "Sound" von anderen TikTok-Videos übernehmen, um sein eigenes Video- oder Bildmaterial dazu zu veröffentlichen. Im Anschluss erfolgt die Aufnahme mit dem Smartphone. Vorerst war es einem nur möglich 15 sekündige Videos aufzunehmen, jedoch lässt es die Plattform mittlerweile zu, Videos bis zu 3 Minuten zusammen zu schneiden und zu veröffentlichen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Außer zum Erstellen von Videoclips, Folgen oder Interagieren mit anderen Usern, muss ein Konto eingerichtet werden.

Es gibt verschiedene Wege, auf TikTok interessantene Inhalte zu finden:

Die "Home"-Page unterteilt sich in zwei verschiedene Streams: Den "Following"-Stream, der einem die neusten Videos der Accounts anzeigt, denen man folgt und der "For You Page", auf der man willkürlich Videos gezeigt bekommt, die der TikTok Algorithmus für einen aussucht.

Auf der "Discover"-Page werden einem die Videos mit Hashtags, Filtern und Sounds angezeigt, die momentan national sowie international am trenden sind. Ebenfalls hat man hier die Möglichkeit, in der Suchleiste nach eigenen Stichwörtern bzw. Hashtags zu suchen.

Zielgruppe

Die Zielgruppe für TikTok wird mit 16-24 Jahren angegeben. Eine Anmeldung auf der Plattform ist für Jugendliche ab 13 Jahren möglich, wobei Minderjährige das Einverständnis der Eltern benötigen. Es ist möglich Videos auch ohne Log-in und somit ohne Beachtung der Altersbegrenzung zu konsumieren.

Es ist davon auszugehen, dass die App von deutlich jüngeren Nutzern (ca. 10 - 16 Jahre alt) verwendet wird. Durch die Festlegung der Altersbegrenzung ab 13 Jahren wird der Kinder- und Jugendschutz sowie der Datenschutz berücksichtigt.

Nach der Registrierung ist das TikTok-Profil sowie alle hochgeladenen Videos grundsätzlich für alle Nutzer öffentlich sichtbar. Das Profil lässt sich in den Einstellungen auf privat stellen. Minderjährige nehmen diese Privatsheitseinstellungen am sinnvollsten mit ihren Eltern zusammen vor.

Die Zielgruppe unterscheidet sich dennoch markant in drei verschiedene Untergruppen.

  1. Influencer Dieser Personenkreis vertritt seine persönlichen aber auch beruflichen Interessen mit ausgeprägtem Hang zum Erfolg. Die starke Präsenz und das hohe Ansehen des Influencers ist seine Visitenkarte und Aushängeschild für mögliche Kooperationspartner, die ihn mit Angeboten und Anfragen konsultieren. Je höher der Bekanntheitsgrad, desto höher ist die Chance mit Influencer-Marketing Geld zu verdienen.
  2. Unternehmen Firmen und Organisationen erweitern Ihren Bekanntheitsgrad durch strategische Bewegungen im Social-Media-Bereich um mehr Aufmerksamkeit und potentielle Kunden zu gewinnen. Insbesondere Influencer werden von Unternehmen oftmals als Ambassador gebucht.
  3. User Die wohl größte Online-Community besteht aus der Untergruppe User. Das Anbieten, der Austausch und das Beobachten mit und von den UGC's ist der Antrieb aller User und fungiert als Motor jeder zur Zeit verfügbaren Social-Media-Plattform wie z.B. TikTok, Facebook und Instagram.

Trends

Die folgenden fünf Haupttrends wurden von "Influencer Marketing Hub" [1] 2020 beobachtet und zwar:

Memes liegen bei der Generation Z voll im Trend. Sie spiegeln einen unterhaltsamen Kommunikationsstil im Internet wider. Die Einbindung der Memes in die Marketingstrategie liegt daher auf der Hand, vorausgesetzt man kennt die Bedürfnisse und Gedanken der Zielgruppe (Generation Z).

Durch die neuerdings geschaffenen Möglichkeiten des Einsatzes von Influencer Analytic-Tools werden wichtige Daten wie Influence-Metriken und demografischen Daten ausgewertet. Dieser Data Driven Approach bedeutet für diese Plattform enormen einen Boost an Attraktivität hinsichtlich der Vorbereitung von datengetriebenen Kampagnen.

Tiktokker haben die Möglichkeit Inhalte eine bestimmte Zeit lang zu verfolgen. Dieses generierte TV Feeling kann für die Markenentwicklung nutzbar gemacht werden. Der Impuls zur Verfolgung der Inhalte wie bei Fernsehserien erfolgt technisch durch Hashtags.

Der Marke eine Gesicht geben liegt voll im Trend. Die menschliche Seite mit der Marke zu verbinden, wird immer wichtiger. Dies wirkt sympathisch und generiert wertvolle Kundenbindungen. Gerade für die Generation Z ist es sehr ansprechend, wenn Szenen hinter den Kulissen ein authentisches Gefühl des Alltagsleben erzeugen. Es gibt bereits genug Beispiele, bei denen genau diese Inhalte enorme Viralität erfahren.

Als Draufgabe können auch unorthodoxe Marken bedient werden. Die Wahrnehmung zum Beispiel einer Buchhaltungskanzlei wird plötzlich "positiv" verändert und dadurch neues Marketingpotential generiert. Die Wahrnehmung der Zielgruppe eines Images ändert sich von sehr langweilig plötzlich in aufregend und interessant.

Algorithmus

TikTok wird durch seinen einzigartigen Algorithmus ein überdurchschnittlich hohes Suchtpotential zugeschrieben.

Dieser durch "artificial intellligence" gesteuerte Algorithmus beobachtet und analysiert das Nutzer-Verhalten auf das kleinste Detail und empfiehlt den Usern Videos, die ihren eigenen Präferenzen entsprechen. Diese Empfehlungen sind dann anschließend auf der eigenen "For You"-Page zu sehen und keine dieser Pages ähnelt einer zweiten; sie sind ganz besonders auf den einzelnen User zugeschnitten.

Der Algorithmus basiert auf 3 verschiedenen Aspekten: Den Nutzerinteraktionen, Videoinformationen und den persönlichen Einstellungen.

Unter Nutzerinteraktionen versteht man alle Interaktionen, die TikTok Hinweise darauf geben, welche Art von Content der User gerne schaut. Hier wird analysiert was für Accounts man folgt, was man selber für Content erstellt und was für Videos man liked, kommentiert, teilt, meldet, bis zum Ende schaut oder zu den Favoriten hinzufügt.

Die Videoinformationen richten sich danach, welche Art von Content man auf der "Discover"-Page von TikTok aktiv sucht. Dazu zählen zum Beispiel Hashtags, Sounds, Videotexte, Effekte oder die neusten Trends.

Ein weiterer Faktor, der eine Rolle im Algorithmus spielt, sind die persönlichen Einstellungen. Hier beachtet TikTok zum Beispiel grundlegende Sachen wie die gesprochene Sprache, in welchem Land man wohnt oder was für Interessen man bei der Anmeldung als neuer User angegeben hat.

Zusammen ergibt sich dadurch eine für einen selbst maßgeschneiderte Startseite.

TikTok Stories

Eine neue Funktion, welche TikTok nun bietet, ist das Erstellen von Stories ähnlich wie bereits bei Instagram. TikTok Stories startete zunächst ein Pilotprojekt, bei dem nur einige Nutzer die neue Funktion ausprobieren konnten. Als das Projekt erfolgreich verlief, entschied man sich, es für alle Nutzer und Nutzerinnen zugänglich zu machen. Möchte man eine Story erstellen, kann man sich aussuchen, ob man ein Video oder Bild aufnimmt oder auf eine bereits vorhandene Datei zurückgreift. Zudem bietet TikTok Stories verschiedene Möglichkeiten an, verschiedene Effekte, einen Untertitel oder Musik hinzuzufügen. Schauen sich andere Nutzer und Nutzerinnen die Story an, können sie darauf in Form von Kommentaren und Likes reagieren. Die Story kann nach der Veröffentlichung 24 Stunden lang abgerufen werden, bevor sie automatisch gelöscht wird. Ein TikTok Sprecher erklärte gegenüber TheVerge: „Currently we’re experimenting with ways to give creators additional formats to bring their creative ideas to life for the TikTok community.”[1] TikTok versucht also immer wieder mit neuen Möglichkeiten zu experimentieren, Creator und Creatorinnen Formate für ihre Ideen anzubieten.

TikTok Zahlen und Fakten

Seit 2018 ist TikTok das soziale Netzwerk, das am schnellsten wächst. Die App wurde mehr als 1,2 Milliarden Mal heruntergeladen. In den Download-Charts der App-Stores ist sie regelmäßig auf Platz 1. In den USA wird wird die App durchschnittlich mehr als 1.250 Minuten pro Monat genutzt und somit ist TikTok bereits das Social Network mit der höchsten Nutzungsintensität. 90% der Nutzer loggen sich täglich ein. Somit ist die Nutzungsfrequenz extrem hoch. 55% laden eigene Videos hoch. Monatlich weist TikTok aktuell angeblich 1 Milliarde aktive Nutzer auf. Damit liegt die App zwar noch deutlich hinter Facebook (2.3 Mrd.) oder YouTube (2 Mrd.) aber schon gleichauf mit Instagram (1 Mrd.) und deutlich vor Twitter (330 Mio.), LinkedIn (310 Mio.) oder Snapchat (294 Mio.). Die Hälfte der monatlich aktiven Nutzer stammen aus China, der Rest verteilt sich auf 150 weitere Länder. Die USA ist der zweitgrößten Markt nach China. In China gibt es eine separate Version von TikTok mit dem Namen Douyin. TikTok hat im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken die jüngsten Nutzer: 41% sind zwischen 16 und 24 Jahren alt, wobei viele Nutzer bereits mit 9 oder 10 Jahren starten. Die beiden Stuttgarter Influencerinnen Lisa und Lena waren beim TikTok-Vorgänger musical.ly mit Abstand die erfolgreichsten Nutzer (32,7 Mio. Abonnenten weltweit). Sie löschten ihren Account aber im April 2019. Als Gründe gaben sie Sicherheitsbedenken und mangelnden Jugendschutz der App an. Die niedrige Einstiegshürde ist sicherlich einer der Gründe für den Erfolg von TikTok. Während man bei Facebook, Snapchat oder Instagram erst Accounts folgen muss, um Inhalte im Newsfeed zu sehen, spült TikTok direkt einen konstanten Stream an Videos in den Newsfeed, auch wenn man noch keinem anderen Account folgt. Viele Songs, die wir in den Charts hören, sind ursprünglich über TikTok bekannt geworden. Songs, die über die TikTok-Musikdatenbank verfügbar sind, können eine sehr hohe Bekanntheit erzielen und es so auch in die Mainstream-Charts schaffen. Der US-Rapper Lil Nas X führt seinen Nummer 1 Erfolg „Old Town Road“ auf die Verbreitung durch TikTok zurück.


Geld verdienen auf TikTok

Wie bereits oben erwähnt gehört TikTok zu den meistgenutzten Apps weltweit. Auch auf dieser Platform ist es durch vier Methoden möglich, Geld zu verdienen.

1. Sponsorings

Bei einem Sponsoring werden TikTok Creator angeschrieben und bekommen von einer Firma ein Angebot für eine Partnerschaft/Kooperation.

Der User postet dann ein Video von dem zu bewerbenden Produkt oder dem Lied und muss es im Anschluss als bezahlten Inhalt kennzeichnen.

Gerade bei Musiklabels wie Universal, Sony oder Warner Music ist dieses ein beliebtes Tool, um die Streamingzahlen eines Songs zu steigern und so an Popularität zu gewinnen.

Ein Sponsoring wird mit bis zu 1000 Dollar bezahlt.

2. Merchandise

Immer mehr User verkaufen eigene designte Produkte. Das können Pflegeprodukte wie Cremes, Shampoo oder auch ganze Bekleidungskollektionen sein.

Durch die kurzen Videos wird der Konsument auf die Produkte aufmerksam gemacht und zum Kauf angeregt.

Meist erfolgt noch eine Verlinkung, mit dem der User direkt zum Shop gelangt.

3. Livestreams

Livestreams sind eine beliebte Form der Kommunikation auf TikTok.

Meistens machen die Nutzer sogennante Q&As (Questions and Answers) und beantworten Fragen von Followern, die im Chat gestellt werden.

Coins (100 Coins = circa 1,09 Euro) können im Livestream in virtuelle Geschenke umgewandelt werden. Die User haben im Anschluss die Möglichkeit die erhaltenen Geschenke in Diamanten umzuwandeln und sich dann über Paypal auszahlen zu lassen.

Pro Livestream können zwischen 20 und 100 Euro verdient werden.

4. Affiliate Marketing

Mit Affliliate Marketing ist es möglich, bei den Videos einen Link zu hinterlegen, der auf die anderen bestehenden Social Media Accounts wie YouTube oder Instagram verweist.

Auch Rabatt-Codes sind eine beliebte Möglichkeit. Denn wird ein Code von einem Follower genutzt, erhält der "TikToker" eine Provision von rund 5 bis 10%.

Datenschutz

Die für Deutschland gültige Datenschutzerklärung bezieht sich auf die beiden in England und in Irland ansässigen TikTok-Unternehmen, die für deutsche Nutzer verbindliche Geschäftspartner sind. Es wird darin festgelegt, welche Daten von den Nutzern erhoben werden. Es sind zunächst die Daten, die erforderlich sind, um ein Profil anzulegen und TikTok nutzen zu können. Dazu bedarf es des echten Namens, eines Nutzernamens (auch Pseudonym möglich), des Geburtsdatums, einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer und eines Profilbildes oder -videos.

Tiktok gibt an, dass daraus und aus dem Nutzerverhalten Alter, Geschlecht und Interessen abgeleitet werden und nach dem Algorithmus der personalisierte Feed sowie personalisierte Werbung ausgespielt werden. Alle Nutzerbewegungen wie Favoriten, Suchbegriffe, Häufigkeit und Dauer der Nutzung werden gespeichert. Laut dem Unternehmen werden die Daten zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Plattform, zur Verhinderung von Straftaten und um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten verwendet. Das Unternehmen behält sich auch die Weitergabe an Werbetreibende und Geschäftspartner vor.

Sollten es strafrechtliche Ermittlungen erfordern, werden die Daten gegebenenfalls ebenfalls herausgegeben. Zuständig für die Datenspeicherung ist die Aufsichtsbehörde der EU in Irland. Im November 2020 wird darüber diskutiert, welche (EU-)Aufsichtsbehörde über die Einhaltung der Datenschutzauflagen zuständig ist. Die irische Behörde weigert sich bislang, ihre Zuständigkeit für das in Irland ansässige Unternehmen anzuerkennen. Dort vermutet man, dass sich das Unternehmen nicht dauerhaft in Irland ansiedelt, und fühlt sich mit der Zuständigkeit für alle Social-Media-Plattformen überfordert.

Kritik

TikTok steht in der Kritik, dass Videos, deren Inhalte nicht ins Konzept passen, in der Reichweite eingeschränkt werden. Videos mit politischem Inhalt, z.B. zu den Protesten In Hongkong im Herbst 2019, sind kaum zu finden. Die Moderationsregeln sehen vor, dass erwünschte Inhalte von TikTok in der Reichweite gepusht werden. Werden unerwünschte Inhalte veröffentlicht, kann die Einschränkung so sein, dass sie nicht geteilt werden können oder nur noch für den Nutzer selbst sichtbar sind. TikTok bestreitet diese Vorgehensweise in einem Statement vom 25.11.2019.

Wird in einem Video Kritik an TikTok geäußert, gibt es Moderationsregeln, die den Umgang damit vorgeben (Reichweiteneinschränkung). Inhalte zu Konkurrenz-Plattformen sind auch unerwünscht.

Videos von Menschen mit Behinderungen werden in der Reichweite begrenzt. Laut TikTok geschieht dies zum Schutz der Nutzer vor Mobbing. Dies geschieht auch bei Inhalten von Übergewichtigen sowie LGBT-Themen. Für die Einordnung des Inhaltes haben TikTok-Moderatoren ca. 30 Sekunden Zeit. Betroffene fühlen sich durch diese Praxis diskriminiert und sehen es als Täter-Opfer-Umkehr. Nutzer, die diskriminierende Kommentaren posten, werden auf diese Weise nicht bestraft.

Jugendschutz und Sexismus

Wegen der zugänglichen Aufmachung und der fehlenden Aufklärung über die Rechte und Folgen der Nutzung von TikTok ist die Plattform in Kritik geraten, sich nicht genügend um Jugend- und Datenschutz für beeinflussbare Zielgruppen zu bieten. Es würde unter Anderem zu wenig gegen Mobbing und Sexismus getan. Um dem entgegen zu wirken und dies in Zukunft zu unterbinden wurde ein Sicherheitszentrum mit Richtlinien und Werkzeugen entwickelt.

TikTok geriet deswegen wegen Verletzung des Bundesgesetzes COPPA (Children’s Online Privacy Protection Act) mit der US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) vor Gericht. Das Verfahren wurde in einem gerichtlichen Vergleich beendet indem sich die FTC und TikTok auf eine Strafzahlung in Höhe von 5,7 Millionen US-Dollar einigten. Eine zweite Sammelklage im Dezember 2019 von besorgten Eltern führte dazu, dass eine weitere Jugendschutzmaßnahme implementiert wurde nach der seit dem 30.04.2020 nur noch Personen ab 16 Jahren private Nachrichten empfangen und versenden können.

Verbot durch US-Regierung

Am 1. August 2020 verkündet der damalige US-Amerikanische Präsident Donald Trump TikTok für Benutzer in den USA zu sperren. Er war zuvor auf der App in Kritik geraten und Gerüchten zu folgen sollte dies der Auslöser für Trumps Maßnahmen gewesen sein. Offiziell begründete er das Verbot allerdings mit einer Sicherheitslücke und die Überwachung der Plattform durch die chinesischen Behörden.

Die Lösung soll ein Kauf der US-Aktivitäten von TikTok durch einen amerikanischen Investor sein. Microsoft bestätigt kurze Zeit später einen bevorstehenden Deal. Sie unterbreiten Bytedance, Entwickler der Video-Sharing-App, kurz darauf ein Angebot und äußern den Wunsch sogar die gesamte Plattform übernehmen zu wollen.

Bytedance erhebt allerdings Klage gegen das angeordnete Verbot Trumps, während dieser aber beharrlich dagegen steuert. Während der laufenden Verhandlungen folgen nach und nach weitere Kauf- oder Übernahmeinteressenten wie Twitter, die allerdings lediglich an dem US-Geschäftsbereich von TikTok interessiert sein sollen. Außerdem sind Unternehmen wie Walmart, deren Interesse vor allem den Werbemöglichkeiten gilt, oder der Amerikanische Soft- und Hardwareersteller Oracle an der Plattform interessiert.

Nach einem langen Rechtsstreit hat US-Präsident Biden nach seiner Vereidigung nun aber die Sanktionen gegen die App komplett zurückgenommen. Er will die Risiken für „die Nationale Sicherheit und das amerikanische Volk“ überprüfen lassen, statt die beliebte App zu verbieten.

Weblinks

https://www.tiktok.com/de/

https://www.whatsapp.com/?lang=de

Einzelnachweis