Personal learning environment: Unterschied zwischen den Versionen

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'''P'''ersonal '''L'''earning '''E'''nvironment, kurz ''PLE'', bedeutet zu deutsch persönliche Lernumgebung.
'''P'''ersonal '''L'''earning '''E'''nvironment, kurz ''PLE'', bedeutet zu deutsch persönliche Lernumgebung und beschreibt die aktive, selbstorganisierte, individuelle und vernetzte Art des Lernens unter Verwendung webbasierter Technologien ([[Social Software]]). PLE stellt dadurch eine hervorragende Möglichkeit zum informellen Lernen dar und lebt gleichzeitig vom Gedanken der Open-Bewegung und der Kollaboration.
Für seine persönliche Lernumgebung ist jeder selbst verantwortlich und daher gibt es keine einheitliche Definition. Jeder gestaltet sich die Lernumgebung individuell und passt diese so seinen Vorstellungen und Ansprüchen an.




== Eine Definition ==
== Definition ==
Für das Konzept bzw. die Idee des PLE gibt es bislang  keine einheitliche Definition bzw. teilweise im Detail unterschiedliche Aussagen. Im Kern handelt es sich jedoch um ein technologiebasiertes Konzept, welches den Lernenden mit seinen individuellen Bedürfnisse und Kompetenzen in den Vordergrund stellt. Unter Verwendung und Verknüpfung unterschiedlicher Social-Software-Komponenten entsteht dadurch ein vernetztes Arbeits- und Lernszenario, welches eben jedoch nicht als vorgegebene Methode und starres Gebilde verstanden werden darf, sondern einer lebenslangen, persönlichen Weiterentwicklung bzw. Anpassung, unter Berücksichtigung veränderter Erfordernisse und technologischen Veränderungen, unterliegt (Lifelong Learning).
 
In SOMM 2 wird folgende Definition genutzt:
In SOMM 2 wird folgende Definition genutzt:
<br />''"Persönliche Lernumgebungen, kurz PLE, sind Lernanwendungen, bei denen Lerner verteilte Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte einerseits selbst in ihre PLE integrieren können und andererseits auch ihre im Rahmen der PLE vollzogenen Aktivitäten und deren Produkte in anderen Online-Umgebungen auf der Basis von Standards zur Verfügung stellen können."''
<br />''"Persönliche Lernumgebungen, kurz PLE, sind Lernanwendungen, bei denen Lerner verteilte Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte einerseits selbst in ihre PLE integrieren können und andererseits auch ihre im Rahmen der PLE vollzogenen Aktivitäten und deren Produkte in anderen Online-Umgebungen auf der Basis von Standards zur Verfügung stellen können."''
<br />(Quelle: Schaffert, Sandra/Kalz, Marco: Persönliche Lernumgebungen: Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts, Handbuch E-Learning, 2009)
<br />(Quelle: Schaffert, Sandra/Kalz, Marco: Persönliche Lernumgebungen: Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts, Handbuch E-Learning, 2009)


Wichtig ist dabei nur zu beachten, dass jeder seine persönliche Lernumgebung unter Kontrolle hat, um so sein Wissen zu erweitern, zu verarbeiten und gleichzeitig zu teilen.  
Ein wesentliches Element im Rahmen des Personal Environment Learning ist, neben der Nutzung webbasierter Technologien, daher die selbstorganisierte Partizipation des Lernenden. Durch die aktive Beteiligung, beispielsweise in Form von Blogs, Wikibeiträgen, Foren etc. wird der Lernende vom Konsumenten zum Prosumenten und gestaltet und / oder erschafft damit kollaborativ, d.h. gemeinsam mit anderen, neues Wissen.


== Personal Learning Environment im Social Web ==
== Personal Learning Environment im Social Web ==
Mit Hilfe von Social Software ist es möglich, die eigene ''PLE'' weiter auszubauen und zu gestalten. Dies setzt voraus, dass der Lernende über mobile Zugriffmöglichkeiten zum Internet verfügt, wie zum Beispiel Smartphone, Notebook oder Tablet.  
Die Verwendung von Social Software ist die Grundlage des PLE und setzt voraus, dass der Lernende die entsprechenden Möglichkeiten im Internet gut kennt (Medienkompetenz), sich diesbezüglich kontinuierlich über neue Entwicklungen und Nutzungsvarianten informiert und diese entsprechend nutzt.
Laut Oscar Berg, schwedischer Experte für [[Social Web]] und [[Enterprise 2.0]], entfernen sich die Menschen immer mehr von dem Gedanken, dass Arbeit ein fester Raum ist, Arbeit ist jetzt auch von unterwegs möglich.  
Laut Oscar Berg, schwedischer Experte für [[Social Web]] und [[Enterprise 2.0]], entfernen sich die Menschen immer mehr von dem Gedanken, dass Arbeit ein fester Raum ist, Arbeit ist jetzt auch von unterwegs und zu jeder Zeit möglich und so verlagern sich Abläufe zunehmend in digitale Netzwerke.
Dementsprechend ist die Nutzung mobiler Endgeräte zwar nicht zwingend erforderlich zur Gestaltung des PLE, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. Mittels [[Smartphone]] und [[Tablet-Computer]] ist eine flexiblere und unabhängigere Verwendung von Social Software möglich. Zumal bestimmte [[App|Apps]], wie beispielsweise [[Instagram]], entweder ausschließlich mit diesen Geräten bzw. mit klassischen Zugangsgeräten nur eingeschränkt verwendbar sind.
 
Diese Arbeits- sowie Lernveränderungen führen zu einem neuen Trend im Medienkonsum der privaten Haushalte, welche die Autorin [[Lisa Rosa]] näher unter die Lupe genommen hat. Lisa Rosa arbeitet in der Lehrerfortbildung und Schulentwicklung und verfasste im Jahr 2012 einen Blogartikel über ''PLE'' und stellt die grundlegende Frage, welche Kompetenzen Menschen in Zukunft brauchen, um sich ihr Leben lang selbstbestimmt fortbilden zu können. (Quelle: http:shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik/)
<br /> Lisa Rosa hat dabei folgende Kategorien / Aspekte herausgearbeitet:


Diese Arbeits- sowie Lernveränderungen führen zu einem neuen Trend im Medienkonsum der privaten Haushalte, welche Lisa Rosa näher unter die Lupe genommen hat.
===''Interiorisieren = Sammeln und Verarbeiten''===
<br /> Die Autorin Lisa Rosa arbeitet in der Lehrerfortbildung und Schulentwicklung und verfasste im Jahr 2012 einen Blogartikel über ''PLE'' und stellt die grundlegende Frage, welche Kompetenzen Menschen in Zukunft brauchen, um sich ihr Leben lang selbstbestimmt fortbilden zu können. (Quelle: http:shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik/)
<br /> Lisa Rosa hat dabei folgende Schritte herausgearbeitet:


=== 1. Schritt ===
<br /> Am Anfang besucht der Lernende im Zeitalter des [[Social Web]] verschiedene Suchmaschinen, benutzt [[Feedreader]], [[Social Bookmarking]] und Cloudspeicherung um Wissen zu finden bzw. zu sammeln und zu verarbeiten.
''Interiorisieren = Sammeln und Verarbeiten''
<br /> Am Anfang besucht der Lernende im Zeitalter des Social Web verschiedene Suchmaschinen, benutzt [[Social Bookmarking] und Cloudspeicherung um Wissen zu finden bzw. zu sammeln.  


=== 2. Schritt ===
===''Externalisieren = Produzieren & Publizieren''===
''Externalisieren = Produzieren & Publizieren''
<br /> Das neue Wissen kann nun eigenständig auf Wunsch des Lernenden veröffentlicht werden, wie zum Beispiel in einem [[Wiki]], auf [[YouTube]] oder in Blogs. Somit haben andere Personen die Möglichkeit, auf dieses Wissen zuzugreifen.


=== 3. Schritt ===
<br /> Durch das Verarbeiten der Informationen produziert der Lernende neues Wissen, welches er nun  eigenständig im Netz veröffentlichen kann, wie zum Beispiel in einem [[Wiki]], auf [[YouTube]], auf [[SlideShare]], auf [[Scribd]] oder in [[Blog]]s. Somit haben andere Personen die Möglichkeit, auf dieses Wissen zuzugreifen.
''Dialog = Teilen und Zusammenarbeiten''
<br /> Mit Tools wie [[Skype]] oder GoogleDocs können die Lernenden nun über das Wissen diskutieren und gemeinsam an neuen Wissensprojekten arbeiten.


=== 4. Schritt ===
===''Dialog = Teilen und Zusammenarbeiten''===
''Dialog = Vernetzen''
<br /> Zum Schluss brauchen die Lernenden Medien wie [[Facebook]] und [[Twitter]], um miteinander das Wissen im Netz zu verknüpfen und zu organisieren.


<br /> Mit Tools wie [[Skype]] oder [[Google Docs]] können die Lernenden nun über das Wissen diskutieren und gemeinsam an neuen Wissensprojekten arbeiten.


===''Dialog = Vernetzen''===


Mit der richtigen ''PLE'' im Social Web können sich Lernende ein Leben lang effizient und eigenständig weiterbilden. Der Lernende weiß, wo er Wissen erlangen und dieses nutzen und teilen kann.
<br /> Zum Schluss brauchen die Lernenden Medien wie [[Facebook]] und [[Twitter]], um miteinander das Wissen im Netz zu verknüpfen und zu organisieren.


Natürlich gibt es Überschneidungen zwischen den einzelnen Schritten und Plattformen, weil Social Bookmarking ja bereits für andere ersichtlich ist und das Publizieren bereits als Teilen zu verstehen ist. Wesentlich ist das Zusammenspiel des persönlichen Lernens mit der Vernetzung / Kollaboration mit anderen.




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<br /> http://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2010/02/15/ple-personal-learning-environment-und-individuelle-lernumgebung/
<br /> http://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2010/02/15/ple-personal-learning-environment-und-individuelle-lernumgebung/
<br /> http://shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik
<br /> http://shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik
<br /> https://www.e-teaching.org/materialien/artikel/langtext_offen_lernen_panke_2011.pdf
<br /> http://www.dd-learn.de/images/paul_3.0.pdf
<br /> http://digtechitalia.pbworks.com/w/file/fetch/88358195/Atwell%202007.pdf

Aktuelle Version vom 20. Februar 2018, 11:00 Uhr

Personal Learning Environment, kurz PLE, bedeutet zu deutsch persönliche Lernumgebung und beschreibt die aktive, selbstorganisierte, individuelle und vernetzte Art des Lernens unter Verwendung webbasierter Technologien (Social Software). PLE stellt dadurch eine hervorragende Möglichkeit zum informellen Lernen dar und lebt gleichzeitig vom Gedanken der Open-Bewegung und der Kollaboration.


Definition

Für das Konzept bzw. die Idee des PLE gibt es bislang keine einheitliche Definition bzw. teilweise im Detail unterschiedliche Aussagen. Im Kern handelt es sich jedoch um ein technologiebasiertes Konzept, welches den Lernenden mit seinen individuellen Bedürfnisse und Kompetenzen in den Vordergrund stellt. Unter Verwendung und Verknüpfung unterschiedlicher Social-Software-Komponenten entsteht dadurch ein vernetztes Arbeits- und Lernszenario, welches eben jedoch nicht als vorgegebene Methode und starres Gebilde verstanden werden darf, sondern einer lebenslangen, persönlichen Weiterentwicklung bzw. Anpassung, unter Berücksichtigung veränderter Erfordernisse und technologischen Veränderungen, unterliegt (Lifelong Learning).

In SOMM 2 wird folgende Definition genutzt:
"Persönliche Lernumgebungen, kurz PLE, sind Lernanwendungen, bei denen Lerner verteilte Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte einerseits selbst in ihre PLE integrieren können und andererseits auch ihre im Rahmen der PLE vollzogenen Aktivitäten und deren Produkte in anderen Online-Umgebungen auf der Basis von Standards zur Verfügung stellen können."
(Quelle: Schaffert, Sandra/Kalz, Marco: Persönliche Lernumgebungen: Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts, Handbuch E-Learning, 2009)

Ein wesentliches Element im Rahmen des Personal Environment Learning ist, neben der Nutzung webbasierter Technologien, daher die selbstorganisierte Partizipation des Lernenden. Durch die aktive Beteiligung, beispielsweise in Form von Blogs, Wikibeiträgen, Foren etc. wird der Lernende vom Konsumenten zum Prosumenten und gestaltet und / oder erschafft damit kollaborativ, d.h. gemeinsam mit anderen, neues Wissen.

Personal Learning Environment im Social Web

Die Verwendung von Social Software ist die Grundlage des PLE und setzt voraus, dass der Lernende die entsprechenden Möglichkeiten im Internet gut kennt (Medienkompetenz), sich diesbezüglich kontinuierlich über neue Entwicklungen und Nutzungsvarianten informiert und diese entsprechend nutzt. Laut Oscar Berg, schwedischer Experte für Social Web und Enterprise 2.0, entfernen sich die Menschen immer mehr von dem Gedanken, dass Arbeit ein fester Raum ist, Arbeit ist jetzt auch von unterwegs und zu jeder Zeit möglich und so verlagern sich Abläufe zunehmend in digitale Netzwerke. Dementsprechend ist die Nutzung mobiler Endgeräte zwar nicht zwingend erforderlich zur Gestaltung des PLE, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. Mittels Smartphone und Tablet-Computer ist eine flexiblere und unabhängigere Verwendung von Social Software möglich. Zumal bestimmte Apps, wie beispielsweise Instagram, entweder ausschließlich mit diesen Geräten bzw. mit klassischen Zugangsgeräten nur eingeschränkt verwendbar sind.

Diese Arbeits- sowie Lernveränderungen führen zu einem neuen Trend im Medienkonsum der privaten Haushalte, welche die Autorin Lisa Rosa näher unter die Lupe genommen hat. Lisa Rosa arbeitet in der Lehrerfortbildung und Schulentwicklung und verfasste im Jahr 2012 einen Blogartikel über PLE und stellt die grundlegende Frage, welche Kompetenzen Menschen in Zukunft brauchen, um sich ihr Leben lang selbstbestimmt fortbilden zu können. (Quelle: http:shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik/)
Lisa Rosa hat dabei folgende Kategorien / Aspekte herausgearbeitet:

Interiorisieren = Sammeln und Verarbeiten


Am Anfang besucht der Lernende im Zeitalter des Social Web verschiedene Suchmaschinen, benutzt Feedreader, Social Bookmarking und Cloudspeicherung um Wissen zu finden bzw. zu sammeln und zu verarbeiten.

Externalisieren = Produzieren & Publizieren


Durch das Verarbeiten der Informationen produziert der Lernende neues Wissen, welches er nun eigenständig im Netz veröffentlichen kann, wie zum Beispiel in einem Wiki, auf YouTube, auf SlideShare, auf Scribd oder in Blogs. Somit haben andere Personen die Möglichkeit, auf dieses Wissen zuzugreifen.

Dialog = Teilen und Zusammenarbeiten


Mit Tools wie Skype oder Google Docs können die Lernenden nun über das Wissen diskutieren und gemeinsam an neuen Wissensprojekten arbeiten.

Dialog = Vernetzen


Zum Schluss brauchen die Lernenden Medien wie Facebook und Twitter, um miteinander das Wissen im Netz zu verknüpfen und zu organisieren.

Natürlich gibt es Überschneidungen zwischen den einzelnen Schritten und Plattformen, weil Social Bookmarking ja bereits für andere ersichtlich ist und das Publizieren bereits als Teilen zu verstehen ist. Wesentlich ist das Zusammenspiel des persönlichen Lernens mit der Vernetzung / Kollaboration mit anderen.


Weiterführende Links:
https://onlinelearninginsights.wordpress.com/2013/01/05/how-to-create-a-personal-learning-environment-to-stay-relevant-in-2013/
https://net.educause.edu/ir/library/pdf/ELI7049.pdf
http://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2010/02/15/ple-personal-learning-environment-und-individuelle-lernumgebung/
http://shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik
https://www.e-teaching.org/materialien/artikel/langtext_offen_lernen_panke_2011.pdf
http://www.dd-learn.de/images/paul_3.0.pdf
http://digtechitalia.pbworks.com/w/file/fetch/88358195/Atwell%202007.pdf