Scribd

Aus Social-Media-ABC
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Scribd war bis 2013 eine kostenlose Online-Community zum Teilen von Dokumenten jeglicher Art. Entwickelt wurde Scribd in San Francisco von einem Team um John R. "Trip" Adler und Jared Friedman. Die erste Version wurde 2007 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den Medien wird Scribd als "YouTube für Dokumente" bezeichnet. Scribd selbst bezeichnet sich als Social Reading Plattform und gerne auch als "der größte Buchclub der Welt". In 2013 hat Script einen Relaunch und eine Neukonzeptionierung erfahren. Seitdem ist Scribd in erster Linie kein Dienst mehr zum Teilen von Dokumenten in einer Community, sondern zu einer kostenpflichtige Online-Bücherei für Bücher, Hörbücher und Comics geworden.

Funktionsweise

Angemeldete Nutzer können auf Scribd ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf https://de.scribd.com/about wird gesagt, dass Scribd die weltweit populärste Open-Plattform für die Veröffentlichung und den Austausch von Dokumenten aller Art sei. Bis heute haben Menschen auf der ganzen Welt mehr als 60 Millionen Dokumente über Scribd veröffentlicht. Bei Scribd abgelegte Dateien können sowohl als öffentlich sichtbar als auch als privat markiert werden. Verarbeitet werden bei Scribd Adobe PDF-Dateien, Dateien sowohl im klassischen Word-Format als auch in Word-XML, PowerPoint, Excel, Text-, Tabellen- oder Präsentations-Dokumente nach ODF-Standard (OpenOffice). Nach dem Upload einer Datei erfolgt deren Konvertierung in das Scribd-eigene Format. Die Dokumente können mit Schlagwörtern versehen werden. Grundsätzlich können eigene hochgeladene Dokumente wieder gelöscht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, vorhandene Dokumente durch überarbeitete Versionen zu ersetzen.

Die Anzeige der Dokumente erfolgt über einen eingebauten Leser, der mittels HTML 5 und CSS für die korrekte Darstellung der Dokumente sorgt. Damit wird insbesondere die genaue Positionierung von Absätzen und Bildern gewährleistet. Dokumente können ebenfalls über einen sog. Embed-Code in eigene Internetauftritte eingebaut werden. Scribd teilt einige Elemente mit anderen sozialen Netzwerken, beispielsweise besteht die Möglichkeit, ein eigenes Profil anzulegen und mithilfe eines "Follow"-Buttons anderen User zu folgen. Über hochgeladene Dokumente kann über die "Readcast"-Funktion eine automatische Benachrichtigung an Facebook, Twitter etc. gesendet werden. Darüber hinaus können Dokumente anderer User kommentiert werden.

Die Hauptnutzung von Scribd liegt seit 2013 darin, dass man als angemeldeter Scribd-Nutzer aus einer stetig wachsenden Online-Bücherei Bücher, Hörbücher und Comics lesen/hören bzw. diese auch downloaden kann. Es reiht sich damit ein in die Riege der Book on demand-Dienste ein, wie sie auch Amazon - kindlunlimited, audible.de & Co anbieten. Scribd arbeitet dabei auch mit einem Empfehlungssystem, das einem auf Basis der bisher gelesenen bzw. gehörten Medien Vorschläge unterbreitet. Seit der inhaltlichen Neustrukturierung von Scribd und dem Launch in 2013 kostet die Nutzung monatlich 8,99 Dollar. Die Nutzungsmenge - also wie viel man downloaded bzw. online nutzt - ist dabei unbegrenzt. Man kann sich mit seiner email-Adresse oder mit seinem facebook-Account bei Scribd anmelden. Scribd gibt auf seiner Homepage an, dass man die Auswahl aus über 1 Million Medien hätte und diese über alle Geräte hinweg (PC, Tablet, Smartphone) nutzen könne. Scribd ist auch nach der Neukonzeptionierung unter der Leitung von Trip Adler und Jared Friedman.

Kritik an Scribd wird immer wieder im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen laut. Das Einscannen und Bereitstellen von urheberrechtlich geschützen Texten, beispielsweise Buchbeiträgen, ist bei Scribd bisher nach wie vor problemlos möglich.

Wen das nicht abschreckt, für den bleibt Scribd eine geeignete Plattform, um sich als junger Autor für Fiktion- und Sachinhalte zu präsentieren. Über die gelungene „Explore“-Suche können Nutzer selbst entlegenste Inhalte finden. Es gibt die Genre-Einteilung und eine weitere Auflistung schlüsselt die Schwerpunkte auf, für die die Autoren schreiben. Empfohlene und meistgelesenen Texte kann man ebenso nachstöbern.

Um zu sehen, wie die eigenen Uploads ankommen, sollte man die Übersichten unter „My Stats“ zur Analyse heranziehen. Hier werden in Diagrammen folgende Daten zusammengestellt:

  • Leserzahlen für jedes bereitgestellte Dokument
  • woher auf der Welt die Leser stammen
  • welche Suchbegriffe zu den eigenen Texten führen
  • welche Nutzer auf Scribd einen empfehlen
  • von welcher Social-Media-Plattform die Leser sonst zu einem stoßen

Die Summe der Infos hilft, um die eigenen Maßnahmen zur digitalen Mundpropaganda zu überprüfen. Aber trotz der professionellen Statistik-Tools hat sich Schribd nie als Marketing-Plattforum für den Massenmarkt etabliert, obwohl mittelständische Unternehmen hier gern Broschüren oder Kataloge veröffentlichen. Letzten Endes bietet Scribd vorrangig für den Literatur- und Weiterbildungsmarkt Chancen, indem man über Auszüge von Kapiteln oder Lehrmaterialien Leser an sich bindet.

Derzeit ist Scribd nur in englischer Sprache verfügbar, einzelne Passagen und die meisten Buttons sind aber inzwischen in der passenden Landessprache verfügbar.

Die Scribd-App

Die Scribd-App ist kostenfrei und steht für die Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung.[1][2] Für das iOS-Betriebssystem ist seit der Version 2.3.1 ein deutscher Support dazugekommen.[3] Öffnet man die App, kann man sich entweder über seinen Facebook-Account oder sein eigenes Scribd-Konto einloggen. Danach hat man die Möglichkeit, über die Funktion „Meine Inhalte“ auf die eigenen Uploads, Sammlungen und Einkäufe zuzugreifen. Über den „Lese-Feed“ ist es, wie auf der Website, möglich, die Inhalte der Nutzer zu lesen, denen man folgt. Die App bietet zudem die Möglichkeit, Dokumente zu speichern, so dass diese auch offline gelesen werden können. Über die Funktion „Kürzlich gelesen“ wird man zu den zuletzt aufgerufenen Inhalten weitergeleitet, die nach ihrem zeitlichen Abruf aufgelistet sind. Das Hochladen von eigenen Inhalten ist über die App nicht möglich.


Weblinks und Quellen


Weitere Beiträge zu Scribd

  • Die Welt: "Der neue Horror für Verlage" [7]
  • Galiner, Viktor: "Scribd im Dienst der Wissenschaft 2.0" [8]
  • Honig, Kristine: "Scribd für touristische Unternehmen" [9]
  • Perez, Sarah: "Scribd's New Float Reader App Combines News, Social & "Read Later" on Mobile"[10]
  • PC Welt: "YouTube für Bücher erzürnt Bestsellerautoren" [11]
  • Warner, Ansgar: "E-Book-Piraterie im Aufwind" [12]