Growth Hacking

Aus Social-Media-ABC
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Growth Hacking bezeichnet Taktiken ("Hacks"), die vornehmlich von kleinen oder jungen Unternehmen genutzt wird, um die Bekanntheit des Unternehmens, der Produkte oder Dienstleistungen mit möglichst geringem finanziellem Aufwand maximal zu steigern. Geprägt wurde der Begriff 2010 von Sean Ellis. Für Growth Hacker steht als Ziel "Wachstum" im Vordergrund. An diesem Ziel werden alle Growth Hacking Strategien ausgerichtet.[1]
Die größten Erfolge erzielt Growth Hacking mit Aktionen in den Social Media. "Social Media und die Fähigkeit auf der Basis von Userdaten besser targeten zu können – gelten dabei als die größten Hebel für echten User Growth." .[2]

Einordnung

Growth Hacking unterscheidet sich vom viralen Marketing im wesentlichen durch Testverfahren. So ist man in der Lage, die Growth Marketing Aktionen zu optimieren, zu steuern und den Erfolg zu messen.[3]
Ziel ist es, ausschließlich möglichst langfristiges Wachstum zu generieren. Für die Durchführung von Growth Hacking Aktionen werden Programmiererkenntnisse benötigt, die kreativ eingesetzt werden müssen. Dazu werden bestehende Tools und Website Automatisierungen so umgenutzt, dass über ihre ursprünglichen Anwendungsmöglichkeiten hinaus neue entstehen. Diese meist ungewöhnlichen und spektakulären Aktionen sollen eine große Anzahl von Usern ansprechen und zu den gewünschten Handlungen bewegen. Rechtliche Grauzonen werden möglichst bis an die Grenzen genutzt. Das unternehmerische Risiko, das Growth Hacking mit sich bringt, soll durch möglichst stringente Testverfahren so gering wie möglich gehalten werden.[4]

Beispiele

Twitter, Facebook und Quora setzen auf Growth Hacking und arbeiten mit ganzen Teams, die erfolgreiche Wachstumsstrategien entwickeln. Ihr Erfolg wird sogar vielfach den Groth Hacking Strategien zugeschrieben.[5]

Einer der ersten und bekanntesten Growth Hacking Aktionen führte Hotmail durch. An das Ende jeder E-Mail wurde automatisch der Satz "PS: I love you. Get your free e-mail at Hotmail." gehängt. Ohne hohe Kosten machte das Unternehmen seine User des E-Mail Dienstes zu Werbern in eigener Sache. Über den Netzwerkeffekt brachte jeder neue Nutzer ein ganzes Netzwerk an potentiellen Kunden mit sich. Innerhalb von 7 Monaten wuchs Hotmail auf zwei Millionen Anwender.[6]

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von Growth Hacking ist Tinder. Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst mit kostenlosen Aktionen auf Unis in den USA. Unter anderem organisierte es Tinder Launch-Partys an Colleges. Voraussetzung für die Teilnahme an den Partys war ein Account bei Tinder. [7]

Methoden

Es gibt zahlreiche Methoden für Growth Hacks und der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Eingesetzt werden

- Nutzung von Suchmaschinenergebnissen

- Bloggen von Themen, die Diskussionen anheizen und/oder polarisieren einschließlich Gastbeiträgen von Usern mit hoher Reputation

- Kreativer Einsatz von möglichst vielen Plattformen

- Ständiges Verändern von Startseiten

- Intensives Social Sharing

- Einsatz von Tricks, um Content automatisch auf andere Seiten zu bringen

- Virale Posts auf allen Social Media Kanälen

- Erstellen von falschen User-Profilen (Fakes)

- Anreize zum Kauf und nach dem Kauf durch Rabatte und Gutscheine, VIP-Events oder zusätzliche Funktionen

- Kunden werben Kunden oder Partneraktionen

- u.v.m. [8]

Prozess

Growth Hacking folgt einem umfangreichen Planungs- und Testmodel in mehreren Schritten:

1. Realistische Ziele definieren

2. Analysemethoden zur Messung der Zielerreichung definieren

3. Vorhandene Stärken nutzen

4. Verfahren testen

5. Verfahren anhand der Testergebnisse optimieren

6. Schritt 1. bis 5. wiederholen[9]

Marketing und Growth Hacking

Growth Hacking wie auch Marketing haben Wachstum als Ziel. Growth Hacker setzen dabei auf ihr tiefes Wissen über die Produkte, während im Marketing der Schwerpunkt eher auf der Kundenakquise liegt und sich weniger auf ein Produkt, als auf das Unternehmen bezieht. Growth Hacking konzentriert sich ausschließlich auf Aktivitäten, die direkte Auswirkungen auf Wachstum haben. Marketing übernimmt dagegen zahlreiche Maßnahmen, die sich auf die Wahrnehmung der Marke oder des Images beziehen. Besonders erfolgreich sind Unternehmen, bei denen Marketing Team und Growth Hacking Team eng zusammenarbeiten. Organisatorisch werden Growth Hacking Teams vorwiegend den Produktsparten zugeordnet.[10]

Weiterführende Links

Computerwoche „Groth Hacking – Wachstum ohne Werbung" auf Computerwoche

t3n Digital Pioneers

Growth hacking or lean marketing for Startups von Mattan Griffel

Sean Ellis on growth

Einzelnachweise

[1] https://www.quicksprout.com/the-definitive-guide-to-growth-hacking-chapter-1/

[2] http://ecommerce-international.com/was-ist-growth-hacking/

[3] https://de.onpage.org/wiki/Growth_Hacking

[4] http://unbounce.com/de/conversion-optimierung/was-ist-growth-hacking-und-was-nicht/

[5] http://growthdevil.com/6-growth-hacking-success-stories/

[6] http://www.internetworld.de/onlinemarketing/growth-hacking/growth-hack-geschichte-1072264.html

[7] http://t3n.de/news/tinder-growthhacking-wachstum-597496/

[8] http://blog.hubspot.de/marketing/growth-hacking

[9] https://www.quicksprout.com/the-definitive-guide-to-growth-hacking-chapter-3/

[10] http://blogs.wsj.com/accelerators/2014/05/29/sean-ellis-the-rise-of-the-growth-hacker/