Twitter - Ein Erfahrungsbericht

Aus Social-Media-ABC
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Erfahrungsbericht soll allen Twitter-Neulingen Mut machen, Twitter nicht nur als ein Muss für das Studium „Social Media Manager/in“ zu sehen, sondern als interessante, oft spannende und überaus nützliche Plattform kennenzulernen.

Ich stand Twitter anfangs sehr skeptisch gegenüber. Kommunikation auf 140 Zeichen – wie soll das gehen? Noch eine weitere Social Media Plattform – woher soll ich die Zeit nehmen? Und ich hatte auch Respekt, denn ein Tweet geht hinaus in die ganze Twitter-Welt und nicht über einen definierten Personenkreis wie z.B. auf Facebook.

Dieser Erfahrungsbericht basiert auf Informationen aus meiner zwei monatigen Mitgliedschaft bei Twitter sowohl mit meinem privaten Account als auch dem eines Elefantenschutz-Projektes, das ich nebenberuflich betreue.

Der Vollständigkeit halber: Einen umfassenden Wiki-Eintrag rund um Twitter gibt es natürlich schon hier im Social Media Wiki.

Suche dein Thema

Ich hatte Glück und wurde durch das Elefantenschutz-Projekt direkt ins kalte Wasser geworfen. Neben Facebook und Instagram sollte auch Twitter als Plattform genutzt werden. Es geht bei Twitter um den Dialog, ums Netzwerken, um den Kontaktaufbau, um die Positionierung der eigenen Person bzw. des Accounts als gute Informationsquelle, also um die Vermarktung des eigenen Könnens bzw. des eigenen Themas. Wer also bereits einen Blog hat, kann bei Twitter mit diesem Thema sofort einsteigen. Ein gemeinsames Thema haben wir in diesem Studium alle: Wieso also nicht den neuen Twitter Account zum Ausbau der eigenen Social Media Kompetenz nutzen?

Mit welchem Tool twittern?

Auf meinem Smartphone Android habe ich die App von Twitter installiert. Um zwischendurch zu schauen was es Neues gibt und ggf. auch etwas zu Retweeten reicht mir das. Ich twittere jedoch meistens vom PC aus und hier arbeite ich mit Tweetdeck. Weitere Apps sind z.B. Klout oder Hootsuite. Hier muss man einfach ausprobieren, welche Programme einem am besten gefallen.

Der erste Tweet

Der erste Eindruck zählt. Für meinen ersten (privaten) Tweet habe ich ein Filmzitat umgewandelt. Auf jeden Fall den Hashtag #myfirsttweet oder #meinerstertweet nutzen. Wenn die Inspiration fehlt, dann im Internet suchen. Hier gibt es viele Sammlungen von lustigen, schrägen und originellen ersten Tweets.

Follower versus Folgen

Von einer Kennzahl musste ich mich bei Twitter schnell trennen: Wie viele Follower habe ich? Im Gegensatz zu Facebook schickt man keine Einladungen an seine Freunde oder größeren Freundeskreis heraus mit der Bitte den eigenen Account zu folgen. Dieser Personenkreis muss erarbeitet werden. Ziel ist es, sich durch sein Twitter Engagement als Informationsquelle zu etablieren, der man folgen “möchte”. Auch sollte man das Verhältnis zwischen “Folgen” und eigenen “Followern” anfangs in Waage halten, um nicht als möglicher Spam-Account aufzufallen, der mehr Accounts folgt als er selbst Follower hat.

Likes - Retweets - @Mention – @Reply

Hier fängt das Herzstück von Twitter an: Der Dialog, das Teilen von Inhalten, das Vernetzen, das Bewerten von Inhalten

Likes

Wie bei Facebook oder Instagram einfach auf das kleine Herz-Symbol klicken, um sein Gefallen an den Tweet zum Ausdruck bringen.

Retweeten

Wenn ein Inhalt interessant oder für euer Thema wichtig ist, dann teilt ihn doch. Man kann kommentarlos retweeten, ich versuche jedoch kurz zu erklären wieso ich gerade diesen Tweet teile. Hierfür hat man auch 140 Zeichen.

@Mentions

Mit der Funktion kann man bestimmte Accounts direkt erwähnen. Ich habe diese Funktion beim Elefanten-Account genutzt, um in einem Tweet gezielt neue Follower zu begrüßen oder mich bei Medien zu bedanken, dass sie über die Kampagne berichtet haben. Privat habe ich auch ein @mention bekommen und war stolz im Gezwitscher gehört worden zu sein.

@replies

Mit dieser Funktion tritt man aktiv in den Dialog ein und kann seine Meinung zu einem Tweet äußern. Hier einfach auf den Antwort-Button (Reply) klicken. Der daraus resultierende Tweet nennt man @-Reply. Hier steht der Accountname desjenigen am Anfang des Tweets, dem man antworten möchte. Sind mehrere Accounts im ursprünglichen Tweet erwähnt, dann erscheinen beim Erstellen einer Antwort alle erwähnten Accounts im Tweet. Unerwünschte Accounts können aus der Kommunikation gelöscht werden. Wichtig: Denkt daran wer genau eure Antwort außerdem noch bekommt oder ggf. bekommen soll - der Trick mit dem Punkt vor dem @account.

Hashtag

Bei Facebook nicht so wichtig, bei Instagram nicht wegzudenken: der Hashtag. Um euren Tweet zu kategorisieren und die Reichweite zu erhöhen, empfiehlt es sich auf jeden Fall 1-2 Hashtags pro Tweet zu nutzen. Zum 10. Geburtstag des Hashtags (2017) hier ein aktueller Blogpost Hashtags bei Twitter von Juliane Benad, einer ehemaligen SoMM-Absolventin.

Ein Profi Tipp, der mir sehr geholfen hat, gerade am Anfang die Hemmschwelle des “Wo fange ich an?” zu überwinden: der hashtag stream. D.h. nach Hashtags suchen, die euer Thema beschreiben und schauen, ob euer Thema unter diesem Hashtag gut einsortiert wäre. Gerade bei englischen Hashtags empfiehlt es sich genau hinzuschauen, nicht dass der Hashtag thematisch von Muttersprachlern anders verwendet wird. Wenn der Hashtag passt, dann nutzt ihn für euren nächsten Tweet. Und wenn ihr hier Tweets findet, die euch interessieren oder in euer Thema passen, dann diesen Retweeten oder gar aktiv in den Dialog mit der “Antworten” Funktion treten.

Bei Tweetdeck habe ich mir meinen Dashboard so personalisiert, dass ich immer einige aktuelle Hashtags für mein Thema dort gespeichert habe. So kann ich schauen was sich thematisch dort tut und auch die Hashtags auswechseln. In diesem Zusammenhang noch ein witziges Feature, das ich bei Tweetdeck entdeckt habe: Trending. Hier werden aktuelle Hashtag Favoriten aufführt, die man sich nach Land oder “weltweit” anzeigen kann. Wenn es passt, einfach auf den Zug springen und mittweeten. Oft muss ein Hashtag Trend nicht zielgenau mit einem Thema zusammenpassen, d.h. man kann meines Erachtens auch mal von seinem strikten Redaktionsplan abweichen und etwas Spaß haben.

URL-Kürzer

Ich nutze Bitly [1] und empfehle auf jeden Fall eine kostenlose Registrierung. Denn dann kann man seine Links personalisieren, d.h. statt eines Gewirr aus Zahlen und Buchstaben, kann man gezielt das Thema des Links eingeben. Z.B. habe ich für das Elefanten Projekt alle Presseartikel zur Kampagne nach dem Muster “bit.ly/namezeitung” personalisiert. Neben der Übersichtlichkeit, steht einem bei Bitly dann eine Kurzanalyse der Links zur Verfügung. Z.B. sieht man von wo aus (Facebook, Twitter, Website) und wie oft auf die Links zugegriffen wurde.

Fazit: Twitter ist eine Diva

Und will als solche auch umgarnt werden und im Mittelpunkt stehen. Der Zeitfaktor bei Twitter sollte nicht unterschätzt werden. Seine Follower muss man sich hart erarbeiten und verdienen, da heißt es “Dranbleiben”. Mal eben so, ist es nicht getan - das gilt aber auch für das Pflegen aller Social Media Plattformen. Für das Elefantenprojekt versuche ich mir abends ca. 15 Minuten Zeit für Twitter zu nehmen.

Ich kann nur sagen: Traut euch, es lohnt sich.

Weblinks