Google+
Google+ (auch: Google Plus) startete am 28. Juni 2011. Es handelt sich um ein Soziales Netzwerk, das in seinen Funktionen Facebook ähnelt. Wesentliches Merkmal sind Kreise; in diesen können Personen gruppiert und mit unterschiedlichen Inhalten angesprochen werden. Google+ ist ein neuer Dienst, in dem sich andere Google-Services wiederfinden. Das gilt zum Beispiel für Games (Online-Spiele), Hangout (Video-Chats), Events (Kalender), Sparks (Interessen-Verwaltung) oder Huddle (textbasierter Gruppen-Chat). Im Januar 2012 konnte Google+ 90 Millionen Nutzer verzeichnen. Für Diskussionen sorgte das Verbot, unter Pseudonym aufzutreten.
Aufgrund der Ansprechbarkeit unterschiedlicher Nutzergruppen mit verschiedenen Inhalten eignet sich Google+ gut für den Einsatz in Unternehmen. Die Möglichkeit, Unternehmensseiten anzulegen, besteht seit dem 7. November 2011. Diese Google+ Pages ähneln optisch sehr den Facebook Fanpages, verfügen jedoch noch nicht über denselben Funktionsumfang. So ist es beispielsweise noch nicht möglich, Werbung zu schalten oder Statistiken für die eigene Google+ Page einzusehen.
Unternehmen und Organisationen nutzen die Vorteile von Google+ jedoch schon für sich: So fanden erste Pressekonferenzen via Hangout statt; dieser wurde auch bereits für Live-Konzerte oder öffentliche Diskussionen genutzt, zum Beispiel zwischen dem Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu.
Erstes Re-Design
Ein erstes Re-Design von Google+ fand am 12./13. April 2012 statt. Folgende Änderungen wurden dabei durchgeführt:
- Navigation: Statt Platzierung der Inhalte in einer statischen, horizontalen Leiste werden diese neu am linken Fensterrand angezeigt. Anordnung individuell via Drag & Drop.
- Anzeige allgemein: Vergrößerte Darstellung von Bildern und Videos.
- Hangouts: Anzeige aktueller Einladungen zu Video-Chats.
- Integration einer Chatleiste am rechten Rand.
- Entdecken: Themen, welche aktuell auf Google+ stark kommentiert werden
Kritik am neuen Layout bezog sich vor allem darauf, dass zu viele Ähnlichkeiten zu Facebook (v.a. in Hinblick auf die Profiländerungen) und Twitter (v.a. die Entdecken-Rubrik) auftauchten. Auch die großflächige Weißfläche im rechten Bereich von Google+ wurde stark kritisiert.
Vanity-URLs für Google+ Seiten
Die URLs von Googleplus Profilen sind normalerweise mit einer langen Profilnummer versehen und nicht wirklich attraktiv. Seit August 2012 hat Google auch die Vanity-URLs für deutsche Google+ Seiten eingeführt. Bisher ist diese Option jedoch nur ausgewählten Googleplus Accounts vorbehalten. Um eine Vanity-URL zu erhalten, muss der Administrator einer Seite einen Antrag bei Google+ stellen. Erst nach der Genehmigung des Antrags ist es möglich, eine Vanity-URL mit einem Kurznamen einzurichten. Vanity-URLs sind wesentlich kürzer, leichter zu merken und weniger anonym.
Google+ Communities
Gestartet wurde die Funktion der Google+ Communities Anfang Dezember 2012. Sie werden als Pendant zu den schon existierenden Facebook Gruppen gesehen. Mit den Communities erlaubt Google seinen Nutzern, Interessengemeinschaften zu gründen. Jeder angemeldete Nutzer hat die Möglichkeit eine Gruppe zu erstellen. Das Themengebiet bzw. der Name der Community ist frei wählbar. Es wird zwischen öffentlichen und privaten Communities unterschieden. Eine öffentliche Community kann entweder für jeden Nutzer frei zugänglich gemacht werden, oder die Zustimmung eines Moderators wird benötigt. Der Zutritt zu privaten Communities setzt eine vorangegangen Einladung voraus.
Innerhalb einer Community können Veranstaltungen geplant oder die beliebten Google+ Hangouts abgehalten werden. Des Weiteren werden Community Beiträge in Kategorien unterteilt, sodass man schnell die Themen findet, welche einen interessieren. Um bestimmte Beiträge noch besser finden zu können, kann eine Community interne Suchfunktion genutzt werden.
Funktionen
Google+ Kreise
Bei Google+ werden Freunde und Bekannte in sogenannten Kreisen zusammengefasst. Seine Kreise kann man nach eigenem Belieben benennen. Gleichzeitig ist deren Anzahl unbeschränkt. Beim Teilen von Texten, Links, Fotos, Videos und Veranstaltungen wählt man die Kreise aus, denen man diese Informationen bekanntgeben möchte. Z. B.:
- Die Fotos von der Geburtstagsfeier mit den geladenen Gästen
- Beiträge zu Fachthemen mit den Arbeitskollegen
- Den Hinweis zu einem besonders interessanten Social Media Blog mit ILS-Kommilitonen
Dabei müssen in den Kreisen nicht nur Mitglieder von Google+ sein, es können auch E-Mail-Adressen hinzugefügt werden.
Im Gegenzug zum eigenen Teilen, erhält man in seinem Stream Informationen von Personen aus seinen Kreisen.
Google+ Stream
Der Google+ Stream stellt das Pendant zu Facebooks Newsfeed dar. Einige Funktionsweisen überschneiden sich:
- Es lassen sich Statusupdates veröffentlichen. Als "öffentlich" ausgewiesene Beiträge können auch von Personen angesehen werden, die nicht bei Google+ eingeloggt sind.
- Über einen Filter hat man die Möglichkeit zu entscheiden von welchen Personen man Beiträge möchte und wie hoch deren Relevanz ist. Somit kann man selbst den Nachrichtenanteil der Kreise im Stream regulieren.
- Fotos, Videos, Links und Veranstaltungen können öffentlich oder eingeschränkt geteilt werden.
- Man kann die Updates von anderen sehen, kommentieren, teilen und mit dem +1-Button positiv bewerten.
- Statusupdates können (unabhängig der Kreise) mit Einzelpersonen geteilt werden.
- Über einen Klick auf die "Eingeschränkt"-Funktion innerhalb eines nicht-öffentlichen Beitrags lässt sich herausfinden, mit welchen Personen der Inhalt geteilt wurde.
- Das Weiterteilen und Kommentieren eines bereits veröffentlichten Beitrages lässt sich über die Beitragsfunktionen unterbinden.
Hangout
Google+ bietet als Nutzer dieses Netzwerkes die Videochatfunktion „Hangout“. Als Nutzer kann jeder angemeldete Google+ Account mit bis zu 10 Teilnehmern gleichzeitig einen Videochat starten und sich austauschen. Eine erweiterte Funktion namens "Hangout on Air" wird unter dem Eintrag Hangout beschrieben.
Fotos
In der Netzwerkkommunikation spielen Fotos eine entscheidende Rolle. Auch in Google+ gibt es das Angebot der Fotoverwaltung. Der Google-Account ist direkt mit dem Google-Bilderdienst „Picasa“ verknüpft, d.h. jeder der über ein Picasa-Web-Album verfügt findet seine dort gespeicherten Bilder in der Google-Fotosammlung wieder.
Daneben kann man weitere Fotos hochladen. Dazu hat man zum einen die Funktion „Fotos automatisches importieren“. Ist sie aktiviert synchronisiert sich das angeschlossene Gerät bzw. die SD-Karte automatisch mit dem Google+ Konto. Zum anderen kann man Fotos manuell hochladen.
Nach dem Hochladen werden die Fotos in Alben verwaltet. Im Album „Letzter Import“ sind die neuesten Bilder zu sehen und können von dort aus in ein neues oder vorhandenes Album einsortiert werden.
Zur weiteren Bearbeitung der Fotos gibt es bei Google+ folgende Funktionen:
- in Originalgröße oder Standardgröße speichern,
- Highlights auswählen,
- Teilen mit anderen,
- Personen taggen,
- Bildqualität optimieren,
- neue Fotos erstellen mit Hilfe von Auto-Effekte ,
- über eine Diashow anschauen.
Produkte
Hat man sich einen Google+ Account erstellt, können viele weitere Google-Produkte integriert werden. Seit einiger Zeit ist z.B. die Blogplattform „Blogger.com“ angebunden, wodurch erstellte Artikel automatisch mit dem Google+ Konto verbreitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Des Weiteren lassen sich unter anderem auch Analysen einbinden, wie auch die eigene Kontoaktivität.
Lektüre
Weblinks
- Offizieller Google Beitrag zum Start der Communities
- Gute Hilfestellung für die ersten Schritte in den Google+ Communities (in Englisch)
- Googles Beschreibung des Dienstes Google+
- Startseite von Google+
- Beschreibung der Google+ Pages
- Heise.de über das neue Layout, 11.4.2012
- Stern.de über das neue Layout, 12.4.2012
- Onlinelupe. 100 Dinge, die man über Google+ wissen sollte, abgerufen am 11.7.2011
- Google+ Vanity-URLs in Deutschland gestartet – so bekommt ihr sie, abgerufen am 23.08.2012
- 7 Tipps zum Umgang mit dem Google+ Stream
- Erste Schritte – Inhalte auf Google+ teilen
- Google+ Hangouts