Location Based Services (LBS)

Aus Social-Media-ABC
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Locations Based Services oder standortbezogene Dienste sind mobile Dienste und werden auf Mobilfunk-Geräten genutzt. Sie stellen dem Endbenutzer unter Zuhilfenahme von Standort-Daten gefilterte Informationen oder Dienste zur Verfügung. Foursquare ist der Vorreiter der lokationsbasierten Dienste.

Funktionsweise

Jeder Smartphonebesitzer hat eine Cell-ID, die durch das einwählen in Funkzellen entsteht. Durch die Cell-ID können die Location-Based-Services den ungefähren Standort des Smartphonebesitzers feststellen. Auf diesem Weg können die spezifischen Angebote in diesem Aufenthaltsort angeboten werden. Eine weitere Grundvoraussetzung für die Nutzung von LBS ist ein GPS im Smartphone. Die GPS-Daten werden an die Dienstanbieter weitergeleitet, um so dem Smartphonenutzer die Angebote zur Verfügung zu stellen.

Bei den angebotenen Diensten wird zwischen reaktiven und proaktiven Diensten unterschieden:

Reaktive Dienste

Der Nutzer fordert eine bestimmte standortbezogene Information direkt an (z. B. "Restaurants im Umkreis").

Proaktive Dienste

Hierbei werden allgemeine Informationen rund um den aktuellen Standort des Users übermittelt (z. B. Restaurants, Kinos, Tankstellen, Freunde, aufgenommene Bilder).

Location-based Social-Networks

Neue Location-Based-Social-Networks (z.B. Citysense; BrightKite) kombinieren die verschiedenen LBS und vereinen diese in einem Netzwerk. Sie sind in der Lage, alle Informationen mit einer aktuellen Position zu versehen, egal ob dies nun Mitteilungen, Fotos, Videos oder selbst erstellte Points of Interest (POI) sind. Durch diese neuen Dienste können Teilnehmer in Social-Networks jederzeit erkennen, wo sich ein Familienmitglied oder ein Freund aufhält, oder ihr Fahrzeug auf einem Parkplatz orten. Aktuelle Smartphones sind häufig mit (A)GPS und WLAN zur Standortbestimmung, auch in Gebäuden, ausgerüstet.

Diesen Umstand machen sich zunehmend Unternehmen zu nutze, um Zielgruppen mit Informationen oder Angebote, zu ihrem jetzigen Standort zu versorgen. Es gibt mehrere mögliche technische Ansätze, wie z. B. das Geofencing, das Local-Context-Targeting oder das Proximity-Targeting ( auch bekannt als Beacons ).

Geofencing - Ansprache der Nutzer, abhängig von seinem Standort, da die Ansprache einen Bezug zum Standort hat, z. B. Bahnhof, Flughafen

Local-Context-Targeting - die Ansprache der Nutzer resultiert aus der Verknüpfung einzelner Datenpunkte, wie z. B. Standort, Point-of-Interest, Events etc., man spricht auch von der Verknüpfung der Big Data

Proximity-Targeting (oder Beacons) - Ansprache der Nutzer erfolgt auf Basis der Kurzstrecken-Funktechnologie ( z. B. NFC ), also exestiert ein lokaler Sender, eine Bluetooth-Aktivierung und eine App wie z. B. Barcoo oder Gettings wird hierbei eine sehr hohe Präzision der Ansprache erreicht. Nachteil: geringe Reichweite und die technischen Anforderungen.

Trotz aller technischen Möglichkeiten, zeitlich und örtliche Zusatzinformationen an den Kunden zu senden, bleibt die Frage der Messbarkeit oder die der Skalierung noch ungeklärt. Fehlende einheitliche Messsysteme, welche die mobile Verbreitung von Informationen miteinander verbinden und somit eine exakte Planung erst ermöglichen. Als zusätzliches Arbeitsfeld ist die Auflösung der Nutzerbedenken hinsichtlich des Datenschutzes zu sehen.

Einsatzmöglichkeiten von Location-based Services

Die Anwendungsmöglichkeiten von den Location Based Services ist heutzutage sehr vielfältig. Es wird in den meisten Unternehmen intensiv als Marketinginstrument genutzt. Die Einsatzmöglichkeiten für den User ist enorm. Gerade wenn Menschen viel unterwegs sind und Sich über bestimmte Orte informieren möchten.  

LBS kommen in vielen alltäglichen Bereichen zum Einsatz:

  • Zur Standortbestimmung von seinem Smartphone, Verkehrsmittel und Koffer.
  • Im Zusammenspiel mit Augmented Reality (wie z. B. bei Games wie Pokémon Go).
  • In Dating-Apps, in denen die Standorttechnologie genutzt wird, um Nutzerinnen und Nutzer basierend auf ihrer geografischen Position miteinander zu verbinden.
  • Zur Navigation für Auto, Radfahrer und Fußgänger.
  • Zum erleichterten Auffinden von z.B. Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Cafés, Tankstellen, Geldautomaten und Kinos.
  • Als Informationspool für Reisende. [1]

Vorteile für Unternehmen

  • geringe Kosten im Vergleich

Zur effektiven Nutzung eines LBS-Services muss das Unternehmen eine App entwickeln und die verfügbaren Angebote implementieren. Ist dies einmal bewerkstelligt, kann mit geringen Kosten im Vergleich, z. B. Printmedien, geworben werden.

  • Geografische Nähe zu Angebot

Der Kunde bekommt dort, wo er sich befindet auf ihn angepasste Angebote und Werbung.

  • Relevanz für Kunden

Die erhaltenen Angebote sind von sehr hoher Relevanz und lassen die sonst erhaltenen Push-Nachrichten von Apps wie Spam erscheinen.

  • Die Alternative für den stationären Handel

In Zeiten von Amazon und Co. muss der stationäre Handel auf Omnichannel-Angebote aufrüsten, um mit einfachen, leicht zu findenden Schnäppchen im Internet mithalten zu können.

  • Bessere Auslastung und Verkaufszahlen

Durch die hohe Relevanz der Angebote kann der Unternehmer seine Verkaufszahlen und Auslastung nahezu sicher erhöhen.

  • Erweiterung der Customer-Journey

Einkaufen muss heutzutage ein „Erlebnis“ für den Kunden darstellen (siehe Omnichannel), die Nutzung von LBS-Services kann ein Teil davon sein.

Nachteile

Standortdaten, vgl. hier Geolokation, werden (anonym) von Telekommunikationsunternehmen für maximal 7 Tage gespeichert, um eine Verbindung vom Handy zum Funknetz herzustellen.

Zusätzlich werden die Daten genutzt, um Missbrauch oder auch Störungen im Standort bzw. Funknetz erkennen und beheben zu können.

Was im ersten Moment sinnvoll klingt, können andere Unternehmen für ihre Zwecke und zum Nachteil des Users nutzen:

Durch Location Based Services werden Standortdaten durchgehend in den verschiedensten Apps übertragen und so wissen Unternehmen wann der Nutzer mit wem und welchem Ort unterwegs ist

und es kann so also trotz Anonymisierung ein genaues Bewegungsprofil erstellt werden.

Gerade Google und Facebook können dieses Profil dann für angepasste Werbezwecke nutzen und geben die Daten auch an Dritte weiter.

Daher ist es sinnvoll, die Standortdaten auszuschalten, wenn diese nicht zwingend benötigt werden.

Weblinks