Qype

Aus Social-Media-ABC
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Qype war eine Online-Community, bei der Nutzer ihre Bewertung in Form von Sternen und Kommentaren zu verschiedenen Örtlichkeiten abgeben konnten. Das Angebot wurde stetig erweitert. So wurden Check-ins im Stile eines Location Based Services (LBS) ermöglicht und das Angebot wurde mit dem Zukauf verschiedener Plattformen in Richtung Social Commerce ausgebaut. Qype wurde im Jahr 2012 vom amerikanischen Vorbild Yelp für eine zweistellige Millionensummer übernommen. [1] Am 30. Oktober 2013 hat Qype den Dienst eingestellt. Die offizielle Qype-Webseite leitet nun auf die Startseite von Yelp.com um.

Geschichte

Stephan Uhrenbacher gründete Qype Ende 2005. Der Name Qype setzt sich aus den Begriffen „Quality“ und „Hype“ zusammen. Ziel von Qype sei ein besserer Kundendienst und gute Preis-Leistungs-Verhältnisse für ganz Europa. [5]

Mitte 2006 ging Qype, zunächst nur für deutsche Städte online. Im Juni 2007 startete die englische Version. In Frankreich startete Qype im Januar 2008. Bis zur Einstellung des Dienstes gab es Versionen in spanischer, portugiesischer, polnischer, niederländischer und italienischer Sprache und Qype war Europas größtes lokales Empfehlungsportal. Mehr als 20 Millionen Besucher nutzten den Service.

Die Gruppenrabatt-Plattform cooledeals.de wurde 2011 von Qype übernommen und in QypeDeals umbenannt. Dieser "Groupon-Klon" wurde ursrpünglich von Thomas Bernik und Michael Stephan ins Leben gerufen. [2]

Das amerikanische Pendant zu Qype, Yelp, hat Qype im Oktober 2012 gekauft. Bereits gepostete Beiträge und Fotos blieben zunächst erhalten und wurden später teilweise bei Yelp integriert. [3] Der Service von Qype wurde offiziell zum 30. Oktober 2013 eingestellt. Nach der Migration von Qype häufen sich Meldungen von Geschätsbetreibern, dass ein nicht unerheblicher Teil von Nutzerbewertungen nicht übernommen wurde. [4]

Funktionen

(Dieser Abschnitt dient nur noch der Dokumentation um nachzuvollziehen wie Qype genutzt werden konnte. Die Webseite von Qype ist nicht mehr erreichbar.)

Die registrierten Mitglieder von Qype, genannt Qyper, schreiben für die Nutzer der Community persönliche Meinungen und Empfehlungen von Restaurants, Dienstleistungen, Behörden, Wellness-Einrichtungen, Sportvereinen, Kindertagesstätten, Ärzten oder Orten (insgesamt zwölf Ober-Kategorien) in mehr als 166.000 Städten. Die Einträge enthalten die Adresse, Telefonnummer, Öffnungszeiten und den Link zur Website. Die Positionen der Einträge sind auf einer Karte (Google-Maps) sichtbar. Mit einem Sterne System und Textkommentaren werden die Einträge von den Nutzern bewertet, daraus entsteht dann eine Rangliste.

Die Beiträge können durch weitere Informationen ergänzt werden, die je nach gewählter Kategorie unterschieden werden. Beispielsweise kann man der Bewertung einer Sparkasse folgende Informationen zufügen: Kreditkarte, Parken, Reservierung, Rollstuhlgerecht, Klimaanlage, Englischsprachig und Geschlossene Gesellschaft. Bei der Bewertung einer Schule wiederum sind Informationen über die Kreditkarte nicht erforderlich, da unerheblich. Man kann seiner eigenen Bewertung folgen und sich per mail über Neuigkeiten zu diesem Beitrag auf dem Laufenden halten lassen. Außerdem kann man auf einer Skala angeben, wie man den angebotenen Preis für die empfangene Leistung empfindet (Nicht sicher, Günstig, Durchschnitt, Gehoben, Hochklassig). Qype bietet die Möglichkeit die erstellte Bewertung ebenfalls über Facebook und Twitter zu teilen.

Das Portal ist auch über Apps für Smartphones erreichbar.

Um Nutzer dazu zu bringen, möglichst viele Bewertungen abzugeben, gibt es ein Medaillen-System und seit Mai 2012 auch die Chance in den VIQ-Club (Very Important Qypers) aufgenommen zu werden, für den man rund 60 Beiträge verfasst haben muss. In diesem Club erwarten die Mitglieder z.B. Einladungen zu großen Premieren oder zu Backstage-Erlebnissen bei Konzerten.

Die Unternehmen, die bewertet werden, können entweder von den Kunden erstellt werden oder vom Unternehmen selbst. Es empfiehlt sich, dass das Unternehmen diese Seite erstellt oder zumindest prüft (über "Ist das Ihr Unternehmen?", wenn die Seite bereits existiert.), damit die Daten aktuell sind, also die Adresse, Telefonnummer sowie die Öffnungszeiten wirklich stimmen und gewünschte Unternehmensfotos hochgeladen werden können.

Um sicher zu gehen, dass die Bewertungen auf Qype wirklich echt sind und nicht zu Werbezwecken von den Unternehmen gefälscht, hat Qype im Jahr 2011 eine umfassende Kampagne gegen manipulierte Einträge und Bewertungen gestartet, so dass die Zahlen irreführender Bewertungen merklich zurückgegangen sind. Seit März 2011 identifizierte Qype rund drei Prozent aller Neubewertungen als manipulierte Bewertungen und löschte sie von der Plattform. Damit soll das Vertrauen der Nutzer in die Plattform gestärkt werden.

In jedem Fall empfiehlt es sich, als Unternehmen jeden Beitrag auf Qype zu kommentieren. Das Social Web lebt von einer Kommunikation miteinander und auch die Qyper möchten interagieren und nicht allein gelassen werden. Natürlich möchte ein Unternehmen nicht öffentlich Gutscheine oder Rückzahlungen anbieten, was evtl. die negativen Kommentare forcieren würde. Daher macht es Sinn, auf einen Qype-Beitrag damit zu reagieren, den Nutzer zu bitten, sich an das Unternehmen direkt zu wenden. Hier kann der Social Media Manager beispielsweise der Ansprechpartner des Unternehmens sein. Erstaunlich viele Qyper gehen auf diesen Vorschlag ein und wenden sich nochmals mit weiteren Details über Ihren Unmut an das Unternehmen direkt. Die Chance der Kundenbindung durch die Interaktion bei Qype sollte nicht unterschätzt werden.

Sollte ein Beitrag aber persönlich beleidigend oder ähnlich sein, so kann man diesen als "bedenklich" markieren und Qype sorgt innerhalb weniger Tage dafür, dass dieser Beitrag entfernt wird.

Qype hat hierzu einen Verhaltenskodex verfasst.

Mitgliedskonto

Um Bewertungen abgeben zu können musste man sich bei Qype registrieren. Dabei musste man seine E-Mail-Adresse angeben und einen Benutzernamen sowie ein Passwort festlegen. Es war möglich seinen Wohnort anzugeben, was zu einer Liste von lokalen Vorschlägen und Beiträgen führte. Außerdem konnte jedes Mitglied ein Profil erstellen (inkl. Foto und Privatsphäre Einstellungen).

Weblinks

[1] http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article110190963/US-Rivale-Yelp-kauft-Bewertungsportal-Qype.html

[2] http://www.gruenderszene.de/news/qype-cooledeals-qypedeals

[3] http://www.yelp.de/faq#qype

[4] http://www.abendblatt.de/hamburg/eimsbuettel/article122129372/Aus-Qype-wird-Yelp-zum-Aerger-der-Geschaeftsleute.html

[5] Video mit dem Qype-Gründer: http://www.youtube.com/watch?v=nWXDvzlCbac

[6] Statistiken zu Qype, vom Januar 2013: http://de.slideshare.net/EVVNT/we-are-qype-16226089?from_search=6