Personal learning environment
Personal Learning Environment, kurz PLE, bedeutet zu deutsch persönliche Lernumgebung. Für seine persönliche Lernumgebung ist jeder selbst verantwortlich und daher gibt es keine einheitliche Definition. Jeder gestaltet sich die Lernumgebung individuell und passt diese so seinen Vorstellungen und Ansprüchen an.
Eine Definition
In SOMM 2 wird folgende Definition genutzt:
"Persönliche Lernumgebungen, kurz PLE, sind Lernanwendungen, bei denen Lerner verteilte Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte einerseits selbst in ihre PLE integrieren können und andererseits auch ihre im Rahmen der PLE vollzogenen Aktivitäten und deren Produkte in anderen Online-Umgebungen auf der Basis von Standards zur Verfügung stellen können."
(Quelle: Schaffert, Sandra/Kalz, Marco: Persönliche Lernumgebungen: Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts, Handbuch E-Learning, 2009)
Wichtig ist dabei nur zu beachten, dass jeder seine persönliche Lernumgebung unter Kontrolle hat, um so sein Wissen zu erweitern, zu verarbeiten und gleichzeitig zu teilen.
Personal Learning Environment im Social Web
Mit Hilfe von Social Software ist es nun möglich seine PLE weiter auszubauen und zu gestalten. Dies setzt allerdings voraus, dass der Lernende über mobile Zugriffe zum Internet verfügt, wie zum Beispiel Smartphone, Notebook oder Tablet. Laut Oscar Berg, schwedischer Experte für Social Web und Enterprise 2.0, entfernen sich die Menschen immer mehr von dem Gedanken, dass Arbeit ein fester Raum ist, Arbeit ist jetzt auch von unterwegs möglich.
Diese Arbeits- sowie Lernveränderungen führen zu einem neuen Trend im Medienkonsum der privaten Haushalte, welche Lisa Rosa näher unter die Lupe genommen hat.
Die Autorin Lisa Rosa arbeitet in der Lehrerfortbildung und Schultentwicklung und erfasste im Jahr 2012 einen Blogartikel über PLE und stellt grundlegend die Frage, welche Kompetenzen Menschen in Zukunft brauchen, um sich ihr Leben lang selbstbestimmt forbilden zu können. (Quelle: http:shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik/)
Lisa Rosa hat dabei folgende Schritte herausgearbeitet:
1. Schritt
Interiorisieren = Sammeln und Verarbeiten
Am Anfang besucht der Lernende im Zeitalter das Social Web verschiedene Suchmaschinen, benutzt Social Bookmarking, Dropbox um Wissen zu finden bzw. zu sammeln. Das neu gewonnene Wissen wird dann verarbeitet.
2. Schritt
Externalisieren = Produzieren & Publizieren
Das neue Wissen kann nun eigenständig auf Wunsch des Lernenden veröffentlicht werden, wie zum Beispiel auf Wiki, YouTube oder Blogs. Somit haben auch andere Personen die Möglichkeit wieder auf dieses Wissen zuzugreifen.
3. Schritt
Dialog = Teilen und Zusammenarbeiten
Mit Tools wie Skype oder GoogleDocs können die Lernenden nun über das Wissen diskutieren und gemeinsam an neuen Wissenprojekten arbeiten.
4. Schritt
Dialog = Vernetzen
Zum Schluss brauchen die Lernenden Medien, wie Facebook, Twitter, um das Wissen miteinander im Netz zu verknüpfen und zu organisieren.
Mit der richtigen PLE können sich Lernende ein lebenlang effizient und eigenständig weiterbilden. Der Lernende weiß, wo er Wissen erlangen kann, dieses nutzen und teilen kann.
Weiterführende Links:
https://onlinelearninginsights.wordpress.com/2013/01/05/how-to-create-a-personal-learning-environment-to-stay-relevant-in-2013/
https://net.educause.edu/ir/library/pdf/ELI7049.pdf
http://blog.e-learning.tu-darmstadt.de/2010/02/15/ple-personal-learning-environment-und-individuelle-lernumgebung/
http://shiftingschool.wordpress.com/2012/11/28/lernen-2-0-didaktik-der-autodidaktik