Shadowban

Aus Social-Media-ABC
Version vom 28. August 2017, 18:09 Uhr von Pamaris (Diskussion | Beiträge)
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Soziale Netzwerke sind für viele Nutzer längst mehr als nur ein Hobby. Für viele User macht das virtuelle Feedback einen Großteil der eigenen Identität aus und nicht wenige sind beruflich abhängig davon. So stellt ein nicht nachvollziehbares Vorgehen vonseiten der Sozialen Netzwerke, das die eigene Reichweite einschränkt, ein gravierendes Problem dar und wird unter evtl. betroffenen Nutzern viel diskutiert. Der Algorithmus ist wohl eines der meist thematisierten Phänomene in diesem Rahmen.

Was ist ein Shadowban

Das Wort, zusammengesetzt aus shadow (englisch: Schatten) und ban (englisch: Bann, Sperre), beschreibt eine Thematik, die 2017 vor allem Nutzer von Instagram (700 Mio. monatlich aktive Nutzer, Stand April 2017 [1] beschäftigt hat. Es handelt sich dabei um eine nicht offiziell bestätigte Vorgehensweise des Sozialen Netzwerks, Beiträge nur für die Follower eines Profils unter der Hashtag-Suche sichtbar zu machen. Andere User hingegen finden den Post nicht unter den verzeichneten Hashtags, was eine enorme Einschränkung der Reichweite und Sichtbarkeit des entsprechenden Profils zur Folge haben kann.[2] Scheinbare Indizien für ein betroffenes Profil:[3]

  • der Rückgang an Likes insgesamt und pro Bild
  • keine Interaktion von Instagram-Usern, die keine Follower des Profils sind
  • ein schwächeres Follower-Wachstum

Das Phänomen Shadowbanning basiert allerdings auf einem Mythos, denn laut Instagram-Stellungnahme hat eine derartige Maßnahme nie stattgefunden. Zu Anfang des Jahres gab es jedoch einen Bug, zu dem Instagram sich bekannte. Demnach soll es kurzzeitig einen Fehler gegeben haben, aufgrund dessen manche Konten Bilder oder Videos in der Hashtag-Suchfunktion nicht sehen konnten. Dieser Fehler soll bereits Anfang April behoben worden sein.[4] Auch bei in anderen Sozialen Netzwerken hat das Shadowban-Phänomen schon für Rurore gesorgt, was u.a. an der Entwicklung sogenannter Shadowban-Tester [5] zu beobachten ist.

Warum Instagram-User den Shadowban fürchten

Instagram geht tatsächlich gegen Spam und illegale Dritt-Anbieter-Tools, wie Bot Apps (z.B. Instagress), vor. Diese verteilen mithilfe von Fake-Accounts Likes und automatisierte Kommentare und (ent-)folgen Profilen mit beachtlicher Geschwindigkeit. Bisher waren die Abmahnung und Suspendierung dieser Profile die übliche Vorgehensweise[6]. Unter Instagram Usern entstand die Vermutung, der Bug sei ein radikaleres Vorgehen gegen diese verbotenen Hilfsmittel und nehme aus unerklärlichen Gründen auch Unschuldige ins Visier.[7] Aufgrund einer fehlenden Transparenz des Problems konnte schon bei Auftreten einzelner oben benannter Indizien die Vermutung entstehen, das eigene Profil sei betroffen. Anhand folgender Vorgehensweise sollte der einzelne User eine Überprüfung der eigenen Betroffenheit vornehmen können: Ein Account, der dem scheinbar betroffenen Instagram-Profil nicht folgt, soll überprüfen, ob dessen Beiträge unter den verwendeten Hashtags auftauchen oder nicht. Sollten sie auf diesem Wege nicht auffindbar sein, so wäre das Profil laut Konsens vom Shadowban betroffen.[8]

Was aber viele User vergessen: Auch Instagram personalisiert Suchergebnisse, demnach sind diese je nach Standort oder vergangenen Suchanfragen individuell. Ein fehlender Post in der Hashtag-Suche sollte nicht zwingend als Shadowban gedeutet werden.[9] Trotz allem kann es vorkommen, dass das eigene Profil in Bot-Verdacht gerät, z.B. durch extrem schnelles Liken und Kommentieren, das dem Verhalten von Bots nahekommt. Ebenso kann es vorkommen, dass ein Beitrag nicht unter gewissen Hashtags angezeigt wird, da diese auf der Black List stehen. Das ist z.B. der Fall, wenn Hashtags für Bilder genutzt wurden, die gegen die Richtlinien verstoßen haben. Während Instagram die Hashtag-Gruppe von diesen Bildern befreit, bleibt der betreffende Hashtag gesperrt.


Einzelnachweise

(1) Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/300347/umfrage/monatlich-aktive-nutzer-mau-von-instagram-weltweit/

(2+9) Quelle: http://www.giga.de/downloads/instagram/specials/shadowban-mythos-oder-realitaet/

(3+8) Quelle: https://www.basicthinking.de/blog/2017/06/09/instagram-shadowban/

(4) Quelle: http://www.futurebiz.de/artikel/instagram-shadowbanning/

(5) Quelle: http://www.shadowban.de/tester/

(6) Quelle: http://www.melanche.de/social-media/instagram-gesperrt-was-nun/

(7) Quelle: https://abouttori.com/lifestyle/instagram-shadowban/


Weblinks