Google Buchsuche

Aus Social-Media-ABC
Version vom 10. März 2013, 22:05 Uhr von FranziskaK (Diskussion | Beiträge) (interne Verlinkung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Google Buchsuche (auch Google Bücher, engl. Google books, Google book search oder veralt. Google print; Abk. GBS) ist eine von dem US-amerikanischen Unternehmen Google Inc. angebotene Digitale Bibliothek und ermöglicht das Suchen und Durchsuchen digitalisierter und digitaler Bücher. Unter books.google.de oder books.google.com kann ohne Registrierung auf Teile, als registrierter Nutzer auf den gesamten freigegebenen Datenbestand von Google Buchsuche zugegriffen werden. Erklärtes Ziel der Beta-Version ist eine Digitalisierung des weltweiten Bestandes an Büchern, geschätzte 130 Millionen Bücher (Stand: August 2010).[1] In den letzten Jahren kam dieses Projekt aufgrund juristischer Probleme ins Stocken, wobei insbesondere Verletzungen des Urheberrechts für Diskussionen sorgt. So stellt Google Buchsuche nicht nur gemeinfreie, sondern auch urheberrechtlich geschützte Digitalisate, Volltexte und Metadaten zur Verfügung. Seit 2008 werden auch Zeitschriften digitalisiert.[2] Im Jahr 2011 startet Google Buchsucher den Google Reader.[3]


Datenbestand

Als Digitale Bibliothek verfügt Google Buchsuche über keinen materiellen Buchbestand. Quelle des Datenbestandes ist zum einen das mit Verlagen geführte Partner-Programm, zum anderen das Bibliotheksprogramm. Bücher aus den Partnerbibliotheken werden gescannt [4] und in vier verschiedenen Ansichten verfügbar gemacht: Als Full View, als Limited View, als Snipped View oder als No Preview Available, in welcher mithin keine Volltextsuche möglich ist. Die Kosten übernimmt Google Buchsuche.[5] Einschränkungen für nicht US-amerikanische Nutzer im Zugriff auf den Bestand ergeben sich auch aus der Sperrung von Büchern, die nach 1868 erscheinen.

Handhabung

Buchsuche

Über die Eingabe eines Suchwortes oder einer Wortgruppe werden sämtliche in der Google Buchsuche gelisteten Bücher angezeigt, die dieses Stichwort entweder im Titel oder auch im Volltext beinhalten.


Volltextsuche

Die Volltextsuche ist über die Buchsuche zu erreichen sowie über ein Eingabefeld am linken Bildrand neben der Seitenvorschau eines in Google Buchsuche verfügbaren Buches. Für die Volltextsuche muss ein Buch mindestens in der ‚eingeschränkten Leseprobe‘ bis hin zur ‚vollständigen Ansicht‘ verfügbar sein. Für nicht digitalisierte, lediglich in Google Buchsuche gelistete Bücher, ist entsprechend keine Volltextsuche möglich.

In der Volltextsuche werden alle Fundstellen gelb markiert angezeigt. Dabei kann zwischen einer fortlaufenden Seitenansicht und einer Auflistung der Fundstellen unter Angabe der Seitenzahl gewählt werden. Eine Sortierung der Fundstellen kann über ‚Seiten‘ oder ‚Relevanz‘ erfolgen. Auch Fundstellen, die nicht in den Umfang der Buchvorschau fallen, werden unter Angabe des engeren Textumfeldes – graphisch abgesetzt – angezeigt.


Erweiterte Einstellungen

Eine detaillierte Suchmaske der ‚Erweiterten Buchsuche‘ wird über ‚Einstellungen‘ erreicht. Neben Ergebnissen (bsw. ‚mit allen Wörtern‘, ‚ohne die Wörter‘), Sprache, Titel, Autor, Verlag, ISBN und ISSN sind die Suchkriterien ‚Inhalt‘ und ‚Veröffentlichkeitsdatum‘ hervorzuheben. Es kann zwischen unterschiedlichen Originalmedien (Bücher/Zeitschriften oder eBooks) bzw. zwischen dem Umfang der Verfügbarkeit (‚Eingeschränkte Lesprobe und vollständige Ansicht‘ oder ‚Nur vollständige Ansicht‘) gewählt werde. Über die Einstellung ‚Nur vollständige Ansicht‘ ist es möglich, ausschließlich vollständig verfügbare Bücher zu filtern. Ferner kann das Veröffentlichungsdatum von/bis eingeschränkt werden. Dies erleichtert bsw. die Suche nach aktuellen wie auch historischen Werken sowie die Aufsatzsuche.


Beschaffungsangebote

Neben der Buch- und Volltextsuche bietet Google Buchsuche die Möglichkeit, Bücher als gedruckte sowie ggf. elektronische Version über verschiedene Verlage online zu bestellen. Darüber hinaus wird eine Auflistung potentieller Händler zur Verfügung gestellt. Über eine direkte Verlinkung ist es möglich, Bücher zu kaufen, in Bibliotheken zu suchen oder Bücher nach Angabe der Postleitzahl in einer Buchhandlung zu suchen. Inzwischen ist auch eine direkte Verlinkung zu Google Play integriert.


Bewertungsfunktion

Bücher können über Google Buchsuche nach vorheriger Anmeldung bewertet und rezensiert werden und vorhandene Bewertungen und Rezensionen können eingesehen werden.


Weitere Informationen

In ‚Über dieses Buch‘ erscheint eine Übersicht mit weiteren Informationen zum Buch. Diese beinhaltet Herausgeber/Autor(en), Seitenzahl, Verlag, Erscheinungsjahr sowie eine Ansicht des Buchcovers. Neben einer ausführlichen Ansicht der Rezensionen finden sich hier auch Vorschläge ähnlicher Bücher, eine Ansicht ausgewählter Seiten, das Inhaltsverzeichnis sowie andere Ausgaben des jeweiligen Buches. Ferner werden häufige Begriffe und Wortgruppen als Wolke angezeigt, Verweise auf entsprechendes Buch vermerkt, gefolgt von Metadaten der jeweiligen Ausgabe. Weitere persönliche Funktionen finden sich in ‚Meine Bibliothek‘ und ‚Mein Verlauf‘.

Geschichte

Nach eigenen Angaben von Google Buchsuche [6] fassen die Informatiker und Mitbegründer der Google Inc. Sergey Brin und Larry Page im Jahr 1996 die Idee zu einer Digitalen Bibliothek. 2002 startet das erst geheim gehaltene Projekt einer Digitalisierung des weltweiten Buchbestandes. Im Oktober 2004 wird ‚Google Print‘ auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Im Dezember gleichen Jahres startet ‚Google Print‘ sein Bibliothektsprogramm, d.h. die Kooperation mit US-amerikanischen Bibliotheken. 2005 wird ‚Google Print‘ in ‚Google Buchsuche‘ umbenannt. 2007 kommen mit einer neuen Benutzeroberfläche neue Funktionen der Buchsuche hinzu, wie bsw. ‚Meine Bibliothek‘. Die eigene Geschichtsdarstellung der Google Buchsuche endet im Jahr 2007.

Probleme und Kritik

Probleme ergeben sich insbesondere aus der Qualität der Digitalisate. Etwa die OCR-Texterkennung liefert keine exakte Trefferquote und Serifenschriften können kaum bis gar nicht erfasst werden. Teilweise sind auch die Metadaten mit Mängeln belastet, bsw. fehlende Auflagenangabe, Fehlen von Mitherausgebern usw. Neben rechtlichen Unklarheiten bezüglich des Urheberrechts [7], muss erwähnt werden, dass Google Buchsuche die Pageviews eines angemeldeten Nutzers aufzeichnet und begrenzt.[8]

Einzelnachweise

[1] Taycher, Leonid: Books of the world, stand up and be counted!, booksearch.blogspot.com, 05.08.2010.

[2] Cheng, Jacqui: Page through old magazines on Google Book Search, arstechnica.com, 10.12.2008.

[3]: The first Google eBooks-integrated e-reader: iriver Story HD, booksearch.blogspot.com, 11.07.2011.

[4] Simon, Anne-Catherine: Google baut die letzte Bibliothek, DiePresse.com, 23.11.2012.

[5] Lischka, Konrad: Digitale Bibliotheken: Der Staat spart, Google digitalisiert, spiegel.de, 26.03.2011.

[6] Google Selbstdarstellung: Die Geschichte der Google Buchsuche.

[7] Google Datenschutzerklärung vom 27.07.2012.

[8] Thielicke, Robert: Digitale Bibliotheken: Loch im digitalen Umfeld, heise.de, 01.03.2013.

Weblinks und weitere Quellen

Google Buchsuche Informationen zur Beta-Version: http://books.google.de/googlebooks/help.html

Google Buchsuche Bibliotheksprogramm: http://books.google.de/googlebooks/library/index.html

Google Buch Partner-Programm: https://accounts.google.com/ServiceLoginAuth?

Google Books Search Blog: http://booksearch.blogspot.de/2012/08/google-books-search-blog-joins-inside_24.html


Sander-Beuermann, Wolfgang: Freies Wissen durch freie Suchmaschinen, digital-lernen.de, 22.02.2013.

Die Presse: Google vergleicht sich mit US-Verlagen, DiePresse.com, 05.10.2012.