Benutzerin:AlinaZ.
Chancen und Herausforderungen für Unternehmen
Wir müssen auf Facebook! Mit diesem Gedanken starten noch immer eine Reihe von Social-Media-Engagements in Deutschland. Was aber tun, um Social Media nachhaltig in das Geschäftsmodell zu überführen und ins Unternehmen zu integrieren, statt sie als neumodisches Tool zu nutzen? Um diese Frage zu beantworten, werde ich zunächst aufzeigen, was Social Media wirklich bedeutet, welche Implikationen dies für Unternehmen mit sich bringt und welche Rolle der Social Media Manager in diesem Konstrukt einnimmt.
Social Media - Hype oder eine (R)Evolution?
Die schlechte Nachricht für die Social-Skeptiker zuerst - Social Media ist kein Hype und geht auch nicht wieder weg! Für das warum gibt es eine ganz einfache Erklärung: Social Media ist im Kern nicht Neues, sondern etwas, das schon seit jeher den Kern zwischenmenschlicher Interaktion bildet - Kommunikation. Der Unterscheid sind die Dimension, in der Gespräche heute stattfinden, und die Veränderungen in der Art und Weise, wie Menschen untereinander und mit Unternehmen kommunizieren. Das, was früher unter vier Augen besprochen wurde, ist, wenn der Absender es möchte, potenziell für Tausende Personen sichtbar. Die Reichweite des Einzelnen im Netz übersteigt teilweise sogar die eines Unternehmens. Auf der anderen Seite haben Unternehmen heutzutage ganz neue Möglichkeiten, von Ihren Kunden zu lernen, direkt auf deren Bedürfnisse einzugehen und mit diesen in einen echte Dialog zu treten - das alles auch noch in Echtzeit: Auf diese veränderten Verhältnisse müssen sich Unternehmen einstellen, und Social Media Manager helfen diesen dabei.
Herausforderungen für Unternehmen
Menschen sind >>Social<<, in Deutschland haben 74% der Internetnutzer ein Profil in mindestens einem sozialen Netzwerk, in der Gruppe der 14- bis 29-jährigen sind es sogar 92%. Eine zusätzliche Herausforderung in jedem dieser Bereiche ist , dass, was im Social Web passiert, in der Öffentlichkeit stattfindet.
Social Media = Information auf Speed (Schnelligkeit)
Die Art und Weis, wie sich Informationen verteilen, beschleunigt sich rapide, was dazu führt, dass das, was am Morgen in der Zeitung steht, für gut vernetzte Menschen >>alt<< ist. Eine besonderes bemerkenswerte Veränderung ist in diesem Zusammenhang, dass Menschen nicht mehr zuerst aus dem Radio oder Zeitung von großen Ereignissen wie dem Bombenattentat beim Boston Marathon oder dem Tod von Osama bin Laden erfahren, sondern über Word-of-Muth-Kommunikation in den sozialen Medien. Das kann im Fall einer herannahenden Katastrophe große Vorteile, aber auch massive Nachteile haben. Entsprechend wichtig sind die Themen Monitoring und Echtzeitkommunikation, die einiges an Herausforderungen an Unternehmen stellen.
Social Media = alles ist erleuchtet (Transparenz)
Falsche Versprechungen, Schönreden von Missständen und Leichen im Keller? Das sind Dinge, die Unternehmen heutzutage lieber lassen sollten. Social Media stellt große Anforderungen an den Bereich Transparenz. Unternehmen, die diesen nicht gerecht werden können oder wollen, kommen hier mitunter ganz schön in die Bredouille. Eine Offensive in Transparenz und Offenheit ist das beste Fundament für eine vertrauensvolle Beziehung. Unternehmen, die bereit sind, Fehler einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen, gewinnen an Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Darüber hinaus können schon Tatsachenbehauptungen von Dritten zu handfesten Krisen Führen. Dies erlebte beispielsweise der WWF, der im Jahr 2011 durch den Film >>Der Pakt mit dem Panda<< in seiner Reputation erschüttert wurde. Im dem Film wird der WWF heftig kritisiert und unter anderem der Vorwurf des Greenwashings von Spendengeldern in den Raum gestellt. Was folgte, war ein massiver Proteststurm auf Twitter, Facebook sowie der speziell eingerichteten WWF-Community. Der einzig wirksame Weg aus dieser Krise war komplette Transparenz. Der WWF richtete eine eigene Informationsseite zu dem Thema ein [<http://www.wwf.de/wwfinformiert>], auf der die Sachlage erklärt wird, ein Faktencheck sowie umfangreiche FAQs sowohl zu den Vorwürfen als auch zu dem Vorgehen des WWF angeboten werden. Darüber hinaus bietet der WWF über die hauseigene Dialogseite [<http://dialog.wwf.de>] oder auf den Präsenzen in den sozialen Medien weiterhin das Gespräch zu dem Thema an und beantwortet jegliche Fragen in dem Kontext. Genau diese Offenheit and Gesprächsbereitschaft wird heutzutage von Unternehmen gefordert, stellt aber vielerorts noch eine enorme Herausforderung dar.