Netiquette

Aus Social-Media-ABC
Version vom 24. Juni 2020, 09:11 Uhr von Janina Graf (Diskussion | Beiträge) (Beispiele für Netiquette für E-Mails, Blogs, Twitter ergänzt. Die Geschichte der Entstehung der Netiquette eingefügt. Rechtliche Grundlagen hinzugefügt.)
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Netiquette, selten auch Netikette, ist ein Kunstwort aus engl. net und frz. étiquette. Der Ausdruck bezeichnet einen mehr oder weniger ausführlichen Katalog von Verhaltensregeln, den bsw. der Betreiber eines Blogs oder einer Website seinen Nutzern nahelegt. In Foren wird dieser Benimmcodex häufig von der Community selbst erstellt.

Eine einheitliche Regelung für Struktur und Inhalt einer Netiquette gibt es nicht. Häufig enthalten sind Hinweise und Aufforderungen bezüglich des Umgangstones (bsw. Freundlichkeit, Respekt, Achtung), der Lesbarkeit (Rechtschreibung und Grammatik), gesetzlicher Beschränkungen (Urheberrecht, Verfassungsrecht oder auch Meinungsfreiheit) und nicht zuletzt der Ausschluss rassistischer, pornographischer oder verfassungsfeindlicher Äußerungen. Eine Netiquette kann sich sowohl auf eine einzelne Internetpräsenz beziehen als auch sämtliche Plattformen einschließen, auf denen ein Betreiber vertreten ist. Rechtlich wirksam wird eine Netiquette als solche nicht.

Insbesondere für Blogs werden häufig spezielle Kommentarrichtlinien erarbeitet. Ist etwa eine Angabe der E-Mail-Adresse oder des Namens Voraussetzung für eine Nutzung der Kommentarfunktion, so informiert der Betreiber häufig über den Umgang mit diesen persönlichen Informationen. Der Nutzer wird darüber hinaus meist in Kenntnis gesetzt, dass sich der Betreiber das Recht einer Ablehnung oder Löschung von Kommentaren vorbehält, welche gegen die jeweilige Netiquette und/oder gültiges Recht verstoßen.


Netiquette am Beispiel einer E-Mail:

-       Kurz und präzise schreiben

-       Der Inhalt sollte strukturiert sein (Einleitung, Hauptteil, Schluss).

-       Aussagefähige Betreffzeilen verfassen

-       Gruß- und Abschiedsformeln verwenden/ Höfliche Ansprache

-       Korrekte Schreibweise sowie Grammatik verwenden

-       Die E-Mail geht nur an die Person, welche es betrifft (CC = zur Info; viele Empfänger als BCC)


Netiquette am Beispiel eines Blogs:

-       Respektvollen Umgang

-       Korrekte technische Nutzung

-       Keine Beleidigungen

-       Keine Spams

-       Jeder wird geduzt. Es gilt als unhöflich jemanden zu Siezen

-       Nur sachlich passende Threads verwenden

-       Vermeidung von Corsspostings und Doppelpostings

-       Korrekte Schreibweise sowie Grammatik verwenden

-       Gruß- und Abschiedsformeln verwenden / Höfliche Ansprache.

-       Etablierte Abkürzungen wie ROFL (rolling on laughing floor = sich vor Lachen auf dem Boden wälzen“) sind gestattet


Netiquette am Beispiel von Twitter:

-       Username bzw. Twittername der zu dir passt und den man sich einfach merken kann verwenden

-       Einmaligen Twitter-Account erstellen und keine Standard-Designs verwenden

-       Nur interessante Sachen twittern

-       Eigenen und unverkennbaren Stil beim Twittern entwickeln

-       Tweets mit Links so verfassen, dass gleich erkennbar ist was sich dahinter versteckt bzw. was den Leser erwartet

-       Aktuelle Informationen möglichst als erster versuchen zu Twittern

-       Hashtag nur bei interessanten Begriffen verwenden

-       Beim ReTweet immer die Quelle angeben

-       Nicht ständig über sich selbst twittern

-       Niemals schlecht über andere Personen / Unternehmen twittern

-       Regelmäßig und kontinuierlich twittern

-       Nur so vielen folgen, wie auch verarbeiten/lesen werden kann.

-       Keine Produkte empfehlen, von denen man nicht voll überzeugt ist

-       Auf Autofollower-Tools verzichten

-       Auf direkte Fragen immer antworten

-       Neben Twitter auch einen Blog betreiben

-       Keine Inhalte (re)tweeten, welche illegal sind

Geschichte

Die Netiquette entstand ursprünglich für das Usenet. Als Begründerin der bekanntesten Form gilt Arlene H. Rinaldi, die an der Florida Atlantic University gearbeitet und die ersten Ansätze aufgestellt bzw. zusammengeschrieben hat. Hier entwickelten sich zentrale Gebote. Es handelt sich hierbei um einen einfachen Katalog, welcher eine Leitlinie für Selbstverständlichkeiten als auch rechtliche, soziale und moralische Aspekte bietet.


Die zehn Gebote (Quelle siehe Weblinks):

1. Du sollst einen Computer nicht verwenden, um anderen Menschen zu schaden.

2. Du sollst die Arbeit anderer Menschen am Computer nicht stören.

3. Du sollst nicht in den Dateien anderer Menschen herumschnüffeln.

4. Du sollst einen Computer nicht benutzen, um zu stehlen.

5. Du sollst einen Computer nicht benutzen, um falsches Zeugnis abzulegen.

6. Du sollst keine Software benutzen oder kopieren, für die Du nicht bezahlt hast.

7. Du sollst die Computerressourcen anderer Menschen nicht ohne Erlaubnis benutzen.

8. Du sollst dir nicht die intellektuellen Ergebnisse anderer Menschen unbefugt aneignen.

9. Du sollst über die sozialen Konsequenzen des Programm, dass du schreibst, nachdenken.

10. Du sollst einen Computer in einer Art und Weise benutzen, die Rücksichtnahme und Respekt zeigt.

Rechtliche Grundlage

Die Vorschriften der Netiquette sind unverbindlich, sie haben somit keine rechtliche Grundlage, sondern sind lediglich eine Empfehlung bzw. Richtlinien von Dienstanbietern und/oder Nutzern für Nutzer.

Beispiele Netiquette

Xing

Tchibo ideas

Salesforce

Comerzbank

Condor

Beispiele Kommentarrichtlinien

Zeit Online

Der Daimler-Blog

ARD.de

Tagesschau

Sadtwerke Osnabrück

Weblinks

Zehn Gebote: https://arnowelzel.de/samples/netiquette-no1-de.html