Kununu

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Kununu ist ein Arbeitgeberbewertungsportal, ähnlich wie Qype ein Bewertungsportal für Restaurants, Events und Hotels ist. Auf Kununu.com, der mit ca. 2.871 855 (Stand: September 2018) Bewertungen größten Plattform im deutschsprachigen Raum zu 761 510 Firmen, kann der Internetnutzer seinen aktuellen/ehemaligen Arbeitgeber oder Ausbilder (in Deutschland, Österreich und der Schweiz) anonym bewerten und Verbesserungsvorschläge machen.(1) Auch ein Bewerber kann bei einem potentiellen Arbeitgeber den Bewerbungsprozess beurteilen, unabhängig davon ob ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen ist oder nicht. Ein Community Management Team überwacht die Einhaltung rechtlicher und freiwillig auferlegter moralischer Richtlinien.(2)

So ist z.B. Die Bewertung von Einzelpersonen nicht erlaubt, das Preisgeben von firmeninternen Informationen sowie diskriminierende, rufschädigende, verallgemeinernde und rassistische, vulgäre und beleidigende Äußerungen unbedingt vermieden werden müssen. Wird gegen diese Regelungen verstoßen kann ein Arbeitgeber bei Kununu Beschwerde einreichen und die Bewertung wird von Kununu wieder heraus genommen.

Die Seite Kununu.com wird pro Monat von durchschnittlich 1,5 Millionen Besuchern aufgerufen.(1) Auch eine im Mai 2013 veröffentlichte Bitkom-Studie bestätigt die Relevanz von Arbeitgeberbewertungsportalen: So lesen 30% aller Internet-User Arbeitgeberbewertungen und sogar mehr als drei viertel (76%) haben sich durch die Bewertungen schon einmal in ihrer Arbeitgeberentscheidung beeinflussen lassen. Über die Hälfte fühlen sich in Ihrer Entscheidung für einen Arbeitgeber bestärkt (53%) knapp die Hälfte hat sich schon einmal aufgrund der Bewertungen gegen einen Arbeitgeber entschieden. (46%) (3)

Am 05. Juni 2007 wurde Kununu von den Privatleuten Martin und Mark Poreda und Johanndes Huber-Pock gegründet. Der Begriff „kununu“ stammt aus dem Afrikanischen und bedeutet so viel wie "unbeschriebenes Blatt". Seit 2013 ist die Kununu GmbH eine 100%-ige Tochtergesellschaft der XING AG. So wird mittlerweile auch auf der Xing-Seite dazu eingeladen, eine Kurzbewertung über seinen Arbeitgeber abzugeben. Das Unternehmen Kununu finanziert sich sowohl über klassische Werbung als auch über die in 2012 eingeführten kostenpflichtigen Arbeitgeberportraits.

Mit Kununu wurde eine Plattform geschaffen, die es Arbeitnehmern, Auszubildenden und Bewerbern ermöglicht, Informationen über den Arbeitgeber hinsichtlich Betriebsklima, Arbeitsbedingungen und Karrierechancen zu veröffentlichen und einzusehen. Bis dato gab es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, sich über einen potentiellen neuen Arbeitgeber zu informieren – entsprechende Angaben kamen meist vom Arbeitgeber selbst. Kununu bietet eine gute Möglichkeit, authentische Einblicke in ein Unternehmen zu erlangen.

Internetbewertungen üben einen großen Einfluss auf die Unternehmen selbst aus. Sie beeinträchtigen die Bindung zu Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern und üben somit einen direkten ökonomischen Einfluss aus. So beschäftigen sich Personalabteilungen zunehmend mit dem Aspekt Reputationsmanagement im Bereich der Mitarbeitergewinnung.


BESCHREIBUNG


Die Bewertungen sind in drei Bereiche gegliedert. So können Erfahrungsberichte von Mitarbeitern, Bewerbern oder Auszubildenden erstellt werden:


  • Mitarbeiter: In 13 vorgegebenen Kriterien – eingeteilt in die beiden übergeordneten Kategorien „Wohlfühlfaktor“ (hierzu zählt beispielsweise der Kollegenzusammenhalt oder das Vorgesetztenverhalten) und "Karrierefaktor“ (hierunter fallen z. B. Themen wie Gleichberechtigung oder Karriere und Weiterbildung) - kann der Arbeitgeber auf einer Skala von 1 „mangelhaft“ bis 5„sehr gut“ bewertet werden. Weiterhin kann der Mitarbeiter angeben, welche der 19 vorgegebenen Benefits (z. B. Homeoffice, Kantine) der Arbeitgeber bietet. Im Anschluss hat der Bewerter dann die Möglichkeit, eine freie Bewertung (was gefällt, stört, was kann verbessert werden) abzugeben.


  • Bewerber: In insgesamt 11 vorgegebenen Kriterien – eingeteilt in die drei Kategorien „vor, während und nach dem Vorstellungsgespräch“ kann der Bewerbungsprozess auf oben erwähnter 5er-Skala bewertet werden. Anschließend folgen als Multiple Choice Details zum Bewerbungsgespräch (u. a. Anzahl der Gespräche, Art des Vorstellungsgesprächs, Einstellungstests). Zum Schluss hat der Bewerber ebenfalls die Möglichkeit, einen freien Kommentar zum Bewerbungsverfahren abzugeben sowie nähere Angaben zu erfolgten Bewerbungsfragen zu machen.


  • Auszubildende: Analog der Mitarbeiter-Fragen kann der Auszubildende den Arbeitgeber gemäß 9 vorgegebener Kriterien (z. B. Aufgaben/Tätigkeiten oder Betriebsklima) auf o. g. 5er-Skala bewerten, bevor er Angaben zu insgesamt 17 Benefits (z. B. bezahlte Ausbildungsmaterialien) machen kann. Im Anschluss hat der Auszubildende auch hier die Möglichkeit, eine freie Bewertung (was gefällt, stört, was kann verbessert werden) zu seinem Ausbildungsbetrieb abzugeben.


Außerdem besteht bei Kununu.com die Möglichkeit, einen Arbeitgeber bzw. ein Unternehmen zu „beobachten“ und eine Email-Adresse zu hinterlegen, um bei jeder neu eingehenden Bewertung informiert zu werden.

Für Unternehmen besteht weiterhin die Möglichkeit, (kostenpflichtig) ein Arbeitgeber / Employer Branding Profil anzulegen, um Arbeitnehmer-relevante Informationen (u. a. auch in Form von Fotos oder Videos) bereitzustellen.

Ebenfalls gibt es auch zwei „Arbeitgeber-Gütesiegel“, die von Kununu vergeben werden: Das neuere „OPEN Company“–Gütesiegel für einen proaktiven Umgang mit kununu.com (z. B. durch eine offizielle Stellungnahme zu einer Arbeitnehmerbewertung) sowie das „TOP Company“–Gütesiegel für „gut“-bewertete Arbeitgeber auf kununu.com (ab einem Bewertungspunkte-Durchschnitt von mindestens 3 Punkten). Letztere Auszeichnung findet man z. B. in der Unternehmenskommunikation (neben Auszeichnungen wie „Top Arbeitgeber“ oder „Great Place to work“) wieder.


DIE VORTEILE:


  • Für Arbeitnehmer bietet Kununu eine Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und aus der Summe vieler Bewertungen den für sich passenden Arbeitgeber herauszusuchen.


  • Für den Arbeitgeber bietet es die Chance, Feedback zu erhalten, daraus zu lernen und evtl. Verbesserungsvorschläge umzusetzen. Unternehmen können so die eigene Wahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung vergleichen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit für eine professionelle Selbstdarstellung außerhalb der eigenen Homepage. Mit Verlinkungen u.a. zu Facebook, Twitter, Google+ und Xing besteht außerdem die Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu vergrößern und das Image als Arbeitgeber zu verbessern. Die Bewertungen auf Kununu.com sind in den Ergebnissen der Suchmaschinen prominent gelistet und erzielen so eine enorme Reichweite.

DATENSCHUTZ:


Bei der Nutzung von kununu wird neben des Nutzerprofils von kununu ein XING-Nutzerprofil angelegt, das jedoch unsichtbar ist.

Die Daten der Nutzer und die von Nutzern gemachten Angaben werden gespeichert. Dies gilt auch für Daten, die auf Veranlassung des Nutzers aus anderen Quellen übernommen wurden. Daten werden grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben, sofern es nicht für die Erbringung der Leistungen zwingend erforderlich ist oder es eine gesetzliche, richterliche oder behördlich angeordnete Verpflichtung hierfür gibt.

DATENSCHUTZ:


Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeitnehmer sich auf einer Plattform zu seinem Arbeitgeber äußert ist größer, wenn der Arbeitnehmer unzufrieden ist. Dieses Missverhältnis ist für Arbeitgeber schwierig, durch eine unverbindliche Aufforderung der gesamten Belegschaft kann man diesem Missverhältnis entgegenwirken und ein breiter gefächertes Spektrum an Meinungen und somit ein realistischeres Abbild der tatsächlichen Verhältnisse bieten.

Von Fake-Bewertungen von Arbeitgebern sollte abgesehen werden, da diese gerne nach Werbebroschüre klingen und somit vom Leser als Fake entlarvt werden.

Auf Kununu können Unternehmen kostenpflichtige Anzeigen schalten, und sich direkt in der Auflistung über ihrer Konkurrenz darstellen lassen. Damit könnte suggeriert werden, dass es beim eigenen Unternehmen besser ist als bei der Konkurrenz. Erkennen kann man diese Anzeigen daran, dass der Beitrag mit einer kleinen, schwarzen Markierung als "featured" gekennzeichnet wird. Diese Platzierung ist somit erworben und basiert somit nicht auf positiven Bewertungen von Mitarbeitern.

Weblinks

Einzelnachweise

1) Quelle: http://www.kununu.com/info/presse, abgerufen am 27. Januar 2014
2) Quelle: Mattgey, Annette: Kununu-Regeln: "Kraftausdrücke nicht erlaubt". http://www.lead-digital.de/aktuell/work/kununu_regeln_kraftausdruecke_nicht_erlaubt, abgerufen am 27. Januar 2014
3) Quelle: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Presseinfo_Bewertung_von_Arbeitgebern_17_05_2013%281%29.pdf, abgerufen am 27. Januar 2014
4) Quelle: http://www.kununu.com/unternehmen/topcompany, abgerufen am 27. Januar 2014

5) Quelle: https://blog.instaffo.com/arbeitgeber-bewertungsportale-warum-sie-sie-immer-im-blick-haben-sollten/ , abgerufen am 26. September 2018

6) Quelle: https://blog.recrutainment.de/2014/02/07/einwurf-das-neue-kununu-und-die-gefahr-der-adac-falle/, abgerufen am 25. September 2018

7) Quelle: https://anwalt-kg.de/reputationsrecht/kununu-bewertung-entfernen-und-loeschen-lassen/ , abgerufen am 29. September 2018