Cancel Culture

Aus Social-Media-ABC
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Mit Cancel Culture ist der Versuch gemeint, insbesondere in der Öffentlichkeit stehende Personen aufgrund einer diskriminierenden Aussage jeglicher Form auszugrenzen und ihnen damit Schaden zuzufügen. Es ist eine Form des Boykotts und soll häufig berühmte Personen nicht nur auf ihren Fehler hinweisen, sondern nachhaltige Konsequenzen in Form von Verschlechterung des Rufs oder finanziellen Einbußen herbeiführen.

Ursprung des Begriffs

Als einer der ersten Vorkommnisse ist der Begriff Cancel Culture Mitte der 2010er Jahre auf Twitter aufgetaucht, durch welchen afroamerikanische Nutzer Missstände hervorgehoben haben. [1]


Kritik an Cancel Culture

An Cancel Culture wird häufig kritisiert, dass sie dazu führe, dass insbesondere im Internet keine Meinungsfreiheit mehr herrsche.

Jedoch wird in der Regel niemand für Nichtigkeiten gecancelt, sondern für massiv beleidigende und diskriminierende Aussagen hinsichtlich Rassismus, Sexualität, Religion o.ä.

Außerdem besteht durch Cancel Culture keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, denn Cancel Culture sorgt lediglich dafür, dass Personen des öffentlichen Lebens trotz Status für ihre Aussagen und Taten zur Rechenschaft gezogen werden können und trotz großer Fangemeinde Schaden nehmen können.

Ebenfalls wird argumentiert, dass Cancel Culture eine Art von passiver Einschränkung der Meinungsfreiheit darstellt. Es würde die Menschen davon abhalten, ihre Meinung umgehend kund zu tun. Im Umkehrschluss bedeutet dies ja jedoch, dass ein Nutzer sich vor einem Tweet oder ähnlichem Beitrag Gedanken macht und somit unüberlegte Aussagen reduziert werden.

Möglichkeiten von Cancel Culture

Auch wenn Cancel Culture größtenteils in der Kritik steht, so bietet es trotzdem marginalisierten Bevölkerungsgruppen eine Möglichkeit, dass ihr Anliegen angehört wird. So wurde durch Cancel Culture eine weite Verbreitung der Bewegungen #MeToo oder #BlackLivesMatter möglich und fand dadurch weltweit Gehör. Cancel Culture kann sowohl Einzelpersonen als auch Personengruppen ein Gehör verschaffen und somit auf allgemeine Missstände hinsichtlich verschiedener Themenbereiche hinweisen. So hat die #MeToo Bewegung nicht nur dazu geführt, dass Verantwortliche an den Pranger gestellt worden sind, sondern es hat auch zu einer allgemeinen Sensibilisierung für das Thema sexueller Übergriffe geführt.

Cancel Culture bietet eine Möglichkeit, Personen für ihre Aussagen zur Rechenschaft zu ziehen und sie für ihre Aussagen auch im Nachhinein verantwortlich zu machen.


Fälle von Cancel Culture

Einer der prominentesten Fälle von Cancel Culture ist der von Harry Potter - Autorin J.K. Rowling, welche von einem Teil ihrer Community gecancelt wurde.

In Bezug auf einen Artikel von Devex, einer Medienplattform welche sich mit globalem Forschritt unter anderem in Entwicklungsländern beschäftigt, in welchem die Wortwahl "Personen die menstruieren" getroffen worden ist, reagierte die Autorin unangemessen. Sie kommentierte den Beitrag mit "‘People who menstruate.’ I’m sure there used to be a word for those people. Someone help me out. Wumben? Wimpund? Woomud?" [2] und verärgert und verletzt damit insbesondere den queeren Teil ihrer Community. Daraufhin verbreitet sich schnell der #ripjkrowling mit diversen Beleidigungen und Videos, in welchen ehemalige Fans ihre Harry Potter-Exemplare verbrennen.[3]

Quellen