Livestreaming
Unter Livestreaming versteht man die Echtzeitübertragung von Video- und Audiosignalen auf unterschiedlichen Plattformen, wie beispielsweise YouTube, Facebook, Instagram oder Twitch. Andere Plattformen wie z. B. Periscope oder Livestream haben sich ausschließlich auf dieses Feature spezialisiert.
Beschreibung
Seit 2015 steigt der Trend, seine Inhalte live als Event seinen Zuschauern zur Verfügung zu stellen. Es gibt viele Programme (Client), mit denen es möglich ist, auf diversen Plattformen live mit Zuschauern aus aller Welt in Interaktion zu treten. Bei einem Livestream werden Audio- und/oder Videosignale über einen sogenannten Encoder in ein für die Plattform "lesbares" Format gewandelt und direkt auf der angewählten Seite abgespielt. Dabei wird der Live-Feed immer etwas zeitverzögert an die Zuschauer übertragen. Immer mehr Social Media Manager und Internet Marketer nutzen Livestreaming, um ihre Reichweite und Interaktionen zu vergrößern. Mögliche Einsatzgebiete reichen vom Tutorial über Events, Sportveranstaltungen und Konzerte bis hin zu Produktpräsentationen.
Technik
Um ein Video- und/oder Audiosignal live übertragen zu können, genügt im einfachsten Fall die integrierte Kamera- und Mikrofonfunktion eines Smartphones mit Internetzugang. Dabei wird das Livebild von einem sogenannten Encoder in ein für die jeweilige Plattform lesbares Format gewandelt und, abhängig von der jeweiligen Uploadgeschwindigkeit, in unterschiedlichen Qualitäten dargestellt. Um ein Bild in HD-Qualität streamen zu können, ist beispielsweise eine Uploadgeschwindigkeit ab ca. 2,5 Mbit/s empfehlenswert. Für 4k Videos wird eine Geschwindigkeit von 10 bis 35 mbit/s empfohlen. Der erste weltweite Livestream in 4K war im Jahr 2014. Die Aufführung von Verdis Nabucco aus der Wiener Staatsoper würde als erstes Event in einer 4K Auflösung gestreamt. Youtube bietet 4k seit 2016 an.
Mittlerweile gibt es sowohl für Android als auch für Apple-Smartphones und Tablets zahlreiche Livestreaming-Apps mit vorkonfigurierten Settings für die unterschiedlichen Plattformen. Die bekannten Apps von Facebook, Twitter, Periscope und Instagram haben einen integrierten "Live-Button", um jederzeit auf Sendung gehen zu können.
Die Auswahl des Zielpublikums kann auf manchen Plattformen (beispielsweise YouTube, VIMEO) mittels passwortgeschütztem Zugang eingeschränkt werden. Selbst "Eintrittsgeld" kann über sogenannte pay-per-view-Lösungen kassiert werden. Dacast bietet eine solche Lösung an.
Bei aufwendigeren Livestreams mit mehreren Signalquellen wird spezielle Hard- und Software benötigt. Zudem steigt der personelle Aufwand (Kameraleute, Regie, Tontechnik). Eine beliebte Software ist die Open Broadcaster Software (OBS), welche für die meisten Plattformen verwendet werden kann. Dort hat man neben der Möglichkeit, unterschiedliche Kamerasignale einzubinden, die Möglichkeit Layout, Musik, Anmerkungen und Interaktionen individuell anzupassen. Eine andere beliebte Software für Livestreaming ist die Lösung von livestream Mit der Software basierten Regielösung HD550 können bis zu 5 Kamerasignale per SDI oder HDMI eingebunden werden. Ebenfalls können weitere Videosiganle über NDI, RTP oder RTSP empfangen werden. Direkt über die Software livestream hat man die Möglichkeit ,das produzierte Livesignal über Vimeo, Livestream, Facebook, Periscope, Ustream, YouTube , Akamai, Wowza Media Server, Twitch oder über RTMP zu streamen. Auch Grafiken,Trenner, CSV Datein, Chroma Key und andere Funktionen bietet die Softwarebasierte Regielösung.
Streaming-Protokollen
Zu einem Livestream gehört immer ein entsprechendes Protokoll dazu, heißt die Übertragung eines Livestreams erfolgt auch über ein verbindungloses Protkoll. Die eingesetzten Protokollarten sind RTP/RTSP oder RTMP.
RTMP
RTMP heißt Real Time Messaging Protocol. Ursprünglich wurde das Streaming-Protokoll von Macromedia entwickelt. Allerdings wurde Marcomedia 2009 von Adobe aufgekauft und gehört nun zu den Adobe Produkten. RTMP übertragt Daten wie Video/ Audio von einem Mediaserver zu einem Flash-Player. Das Protokll baut permanente Verbindungen auf um in den Verbindungen virtuelle unabhänige Känale zuöffnen. Die Känale sind für die Übertragung von Video und Audio zuständig. Aber auch für entfernte Prozesse aufzurufen und Datenraten zu bestimmen. Für einen stabilien Datenfluss wird der Stream durch das RTMP-Protokoll in einzelnen Fragmente gegliedert, die zwischen Client ( Flash-Plyer) und dem Server geschickt werden. RTMP zeichnet sich durch seine kurzen Latenzzeiten aus.
Livestreaming und Social Media
Der Trend geht in Richtung Live Event. Wer im Internet seine Reichweite vergrößern möchte, kommt nicht darum herum, sich mit Livestreaming auseinander zu setzen.
Die direkte Interaktion mit dem Publikum macht den Reiz eines Livestreams aus. So kann im eingeblendeten Chatfenster direkt auf Kommentare und Fragen reagiert werden. So erfreuen sich beispielsweise Live-Tutorials und Produktpräsentation einer immer größer werdenden Beliebtheit.
Livestreaming und Marketing
Internet Marketeer entdeckten früh die Möglichkeit, Echtzeitübertragungen in ihren Verkaufsprozess einzubinden. So nutzen Marketing Stars wie Oliver Schmuck Livestreaming, um ihren Besucherkreis zu vergrößern und potentiellen Kunden die Vorteile ihrer Produkte zu vermitteln. Dabei gehen sie stark auf Fragen und Wünsche der Zuschauer ein und treten in eine Gruppenkonversation. Laut einer Statistik von Said Shiripour, einem jungen Internet Marketeer, ist es möglich, durch regelmäßige Livestreams seine Besucherzahlen zu verdoppeln. Gerade als Kurs oder Webinar lässt sich ein Livestream vermarkten, da diese in der Regel aufgezeichnet werden und für eine weitere Nachbearbeitung zu benutzen sind.
Die rechtliche Seite
Auch wenn mittlerweile die Durchführung eines Livestreams selbst für Laien einfach geworden ist, sollte nie außer Acht gelassen werden, dass sowohl Persönlichkeits- als auch Urheberrechte stets berücksichtigt werden müssen. Ohne ausdrückliche Erlaubnis der gezeigten Personen darf nicht gestreamt werden. Das Gleiche gilt für die Ausstrahlung von Musiktiteln (vor allem auch bei Konzerten). Sowohl YouTube als auch Facebook haben mittlerweile einen Algorithmus implementiert, der urheberrechtlich geschützte Musik erkennt und den Livestream sofort abschaltet. Bei wiederholtem Missbrauch droht eine Sperrung des Accounts.
Fachbegriffe
Als Hoster wird die Person bezeichnet, welche den Live Stream leitet und Zuschauern zur Verfügung stellt.
Ein Client steht für eine Anwendung, sprich die Software, die benötigt wird, um Einstellungen an seinem Live Stream zu unternehmen und diesen online zu stellen.
Weblinks
Livestream Software - eine Alternative zu OBS, allerdings in der Free-Version auf zwei Kamerasignale beschränkt.
Über Said Shiripour und wie man seine Reichweite im Netz vergrößert.
Future Sale mit Live Streaming mit Oliver Schmuck.
Wie richte ich einen Live Stream ein? Tutorial auf YouTube