Flattr

Aus Social-Media-ABC
Version vom 10. März 2013, 18:54 Uhr von DieGoerelebt (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Flattr ist ein Social Payment Service mit Sitz in Malmö, Schweden, bei dem der Benutzer durch Einzahlungen ein Guthabenkonto führt und von diesem monatlich einen frei wählbaren Abonnementsbetrag als Spenden an Medienanbieter abgibt.

Der Name Flattr setzt sich zusammen aus dem Begriff Flatrate (Pauschalgebühr) und dem englischen Verb to flatter (jemandem schmeicheln).

Funktionsweise

Die Medienanbieter platzieren auf ihrer Website einen Flattr-Button, den der Nutzer anklicken kann, wenn ihm der Internet-Inhalt gefällt. Am Monatsende wird der Abonnementsbetrag des Nutzers gemäß seinen Klicks an die Medienanbieter verteilt.

Registrierte Nutzer können bei dem Dienst selbstgewählte Beträge einzahlen, die als Guthaben geführt werden. Weiterhin entscheidet der Nutzer, welchen Betrag er monatlich für Internet-Inhalte ausgeben möchte (derzeit mindestens 2 Euro). Danach kann der Flattr-Nutzer auf jeder Website mit dem Flattr-„Spendenknopf“ entscheiden, ob er für diesen Inhalt bereit ist zu bezahlen. Am Ende des Monats wird die Anzahl der Klicks zusammengezählt und die monatliche Summe des Nutzers gleichmäßig auf alle geklickten Inhalte verteilt.

Wird innerhalb eines Monats nur ein einziger Beitrag „geflattert“, wird der gesamte eingezahlte Geldbetrag dem geklickten Beitrag gutgeschrieben. Die Klickzahl-Angabe im Flattr-Button gibt demnach keine Auskunft darüber, wie viele Euro der entsprechende Beitrag bzw. der Urheber des Beitrags erhält. Wird innerhalb eines Monats kein Beitrag „geflattert“, wird das Geld für den nächsten Monat verwendet. Ein Flattr-Nutzer kann mehrmals den gleichen Beitrag „flattern“, jedoch nur einmal im Monat. Es gibt auch die Möglichkeit, Medienanbieter zu abonnieren: dies wirkt, als würde er jeden Monat angeklickt.

Zusatzspenden

Seit Januar 2011 verfügt jeder Flattr-Benutzeraccount über einen sogenannten „Donate“-Knopf. Mit diesem ist es möglich, dem jeweiligen Accountinhaber eine direkte Spende im Bereich von 2 Euro bis 50 Euro zukommen zu lassen. Für eine direkte Spende wird eine fixe Transaktionsgebühr von 0,20 EUR erhoben. Verbindung mit Sozialen Netzwerken Mit der Umgestaltung der Flattr-Knöpfe im Juli 2011 wurde auch die Funktion eingeführt, den eigenen Netzkontakten und Abonnenten von Facebook und Twitter mitzuteilen, welche Seiten geflattert wurden. Nach einem Klick auf einen Flattr-Knopf erscheinen dazu Symbole der beiden Internetdienste.

Gebühren

Flattr verlangte 2010 für die Nutzung Gebühren in Höhe von 10 %.dazu kommen gegebenenfalls Gebühren des jeweiligen Bezahldienstes. Die Gebühr für Spenden über den Donate-Button liegt bei 20 Cent pro Spende. Flattr hat im September 2012 die Gebühren für das Aufladen des Guthabens durch Konsumenten abgeschafft. Seitdem wird nur noch die 10 %-Gebühr von Produzenten erhoben. Guthaben lassen sich ab 10 € oder mehr auszahlen, bei Löschung des Kontos wird ein eventuelles Restguthaben nicht zurückgezahlt.

Verbreitung

Erfinder des Social-Payment-Service Flattr ist Peter Sunde, Mitbegründer der Torrent-Tracker-Site The Pirate Bay. Das Unternehmen wurde im März 2010 in Schweden gegründet.

Zunächst wurde Flattr in einer geschlossenen Beta-Version getestet, die Beta-Codes wurden anhand einer Warteliste vergeben. Zusätzlich konnte jeder aktive Nutzer bis zu drei Beta-Codes generieren. Seit dem 11. August 2010 können sich neue Nutzer auch ohne Beta-Code registrieren. Flattr verbreitete sich in der Startphase vor allem in den deutschsprachigen Ländern. Im Jahr 2010 war der meist geflattrte Textbeitrag der Artikel „Der Terror ist da, das Müsli ist alle“ von Ranga Yogeshwar.[Die höchsten Einnahmen zu Beginn der Flattr-Einführung erzielte die die tageszeitung (taz): Sie nahm im Juni 2010 durch 5.590 Flattr-Klicks zusammen 988,50 Euro ein. Die tageszeitung hat am 20. Mai 2010 Flattr in ihrem Online-Auftritt implementiert und ist damit eine der wenigen Vertreter der klassischen Medien, die Flattr bereits in der Beta-Phase nutzen. Zu diesem Schritt entschied sich die Zeitung nach eigenen Angaben auch, um den Dienst bewusst zu unterstützen.[17] Bis Ende des Jahres 2010 stiegen die Einnahmen der taz durch Flattr auf 1.846 Euro im November und 1.312 Euro im Dezember. Besonders häufig geflattrt wurde auch der Podcaster Tim Pritlove, der durch flattr im Jahr 2012 bis zu 2500 Euro im Monat verdiente.

Seit dem 1. August 2010 testet auch WikiLeaks Flattr, was nach Meinung von Beobachtern „womöglich der Durchbruch für Flattr“ sein könnte. Tatsächlich zahlten (über die Flattr-Website) innerhalb von zwölf Stunden über 400 Flattr-Nutzer, obwohl WikiLeaks noch nicht einmal einen Button auf der eigenen Website geschaltet hatte.

Laut Olsson wurden bis September 2012 mehr als eine Million Mikro-Zahlungen durch den Dienst abgewickelt. Das durchschnittliche Budget der Nutzer liege bei 4,50 Euro im Monat. Wie viele Teilnehmer es gibt und wie hoch der Umsatz ist, wurde hingegen nicht bekanntgegeben.

Weblinks