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Unter Crowd-Sourcing versteht man das Organisieren von Menschen im [[Internet]], die im Kollektiv gemeinsam eines oder mehrere Probleme lösen. Eines der prominentesten Beispiele ist die Idee von [[Luis von Ahn]] von der  Carnegie Mellon University. Mit seinem Team löste er das Problem der Verschlagwortung von Bildern im [[Internet]]. Der Versuch, solche Problemmuster mit Computern rechnerisch (algorithmisch) zu lösen, scheiterte zunächst. [[Luis von Ahn]] löste letztlich das Problem der Bildverschlagwortung mit dem sogenannten [[crowdtagging]]. Dazu erfand er ein [[Social Game]] im [[Internet]], das sogenannte ESP-Game, das später von [[Google]] als Image Labeler lizensiert wurde. Ein zu verschlagwortendes Bild wird dazu gleichzeitig zwei [[Internet]]-Usern gezeigt, die zu dem Bild Assoziationen eintippen sollen. Treffen die beiden [[Internet]]-User die gleiche Assoziation, hat [[Google]] ein hochwertiges Schlagwort für das Bild gefunden. [[Google]] konnte mit dieser Technik in kürzester Zeit sehr viele Bilder hochqualitativ verschlagworten.
'''Crowdsourcing''' ist eine innovative Methode der Kollaboration und Ideenentwicklung, die geografische Barrieren überwindet.
 
Unternehmen und Organisationen profitieren davon, indem sie Aufgaben an eine Gemeinschaft freiwilliger Helfer delegieren und dadurch die kollektive Intelligenz nutzen.
 
Ein '''prominentes Beispiel''' für Crowdsourcing ist die Wikipedia. Das Wort Crowdsourcing setzt sich aus den englischen Begriffen „'''crowd'''“ (Menschenmenge) und „'''sourcing'''“ (Beschaffung) zusammen. Somit wird beim Crowdsourcing die kollektive Kraft genutzt, um Lösungen für Probleme zu finden.
        
        
Durch die Globalisierung und die Verbreitung des Internets haben sich für Unternehmen und Organisationen neue Chancen eröffnet, Mitarbeiter weltweit zu rekrutieren und länderübergreifend zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig entstand das Phänomen der „[[Schwarmintelligenz]]“. Dieses Konzept basiert auf der Annahme, dass eine große Gruppe von Menschen gemeinsam Probleme auf einem hohen Niveau lösen kann, auch wenn nicht jeder Einzelne ein Experte ist.
Crowdsourcing nutzt dieses Prinzip. Ähnliche Ansätze finden sich in den Bereichen Open Source und Open Innovation. Der Begriff „Crowdsourcing“ wurde von '''[[Jeff How]]''' vom Wired Magazine geprägt, der ihn erstmals 2006 in einem Artikel verwendete. How erläuterte das Konzept anhand dreier Praxisbeispiele. Eines davon zeigte, wie eine Projektmanagerin des National Health Museum in Washington mithilfe einer Fotoplattform schnell und kostengünstig verschiedene Ausstellungselemente realisierte. Die Fotos stammten nicht von professionellen Fotografen, sondern von Laien und Hobbyfotografen, deren Bilder gegen eine geringe Lizenzgebühr online verfügbar waren. Ein weiteres Beispiel war eine Videoplattform, deren Inhalte für eine TV-Sendung genutzt wurden, sowie ein Portal, das menschliche Arbeit anbietet, die Computer nicht leisten können. How betonte, dass Crowdsourcing eine wertvolle Möglichkeit für Unternehmen darstellt, um Kosten zu senken.
== Einsatzmöglichkeiten ==
Crowdsourcing lässt sich für diverse Zwecke einsetzen und basiert stets auf dem Austausch über das Web 2.0. Es wird in folgenden Bereichen genutzt:
* '''Produkttests:''' Unternehmen versenden zahlreiche Produkte an verschiedene Tester, um diese vor der Markteinführung auf ihr Verkaufspotential hin zu prüfen. Dies ist besonders bei großen Marken beliebt. Auch Softwarehersteller setzen häufig auf "Crowdtesting", indem sie beispielsweise Beta-Versionen ihrer Software, wie Microsofts Windows-Plattform oder SEO-Tools, herausgeben.
* '''Umfragen:''' Crowdsourcing wird auch in der Meinungsforschung und für Prognosen verwendet.
* '''Innerbetriebliches Crowdsourcing:''' Mitarbeiter großer Unternehmen werden dazu ermutigt, Verbesserungsvorschläge für bestehende Produkte oder Dienstleistungen einzureichen.
* '''Wissensportale:''' Freiwillige tragen ihr Fachwissen auf Plattformen wie Wikipedia oder gutefrage.net zusammen.
* '''Plagiatsjäger:''' Eine spezielle Form des Crowdsourcings ist die Suche nach Plagiaten in Doktorarbeiten von Politikern, wie beispielsweise im Fall von Guttenplag.
* '''Crowdfunding:''' Hierbei wird online Geld für Unternehmensgründungen oder Produktentwicklungen gesammelt. Viele kleine Spender beteiligen sich mit geringen Beträgen, wodurch durch die Masse der Unterstützer ein beträchtliches Startkapital generiert wird.
== Potential ==
Wer es heute versteht, eine große Anzahl von Menschen durch Crowdsourcing zur Mitarbeit an einem Projekt zu motivieren, kann damit nicht nur Zeit, sondern auch Kosten sparen. Allerdings ist ein solides Projektmanagement für Crowdsourcing-Projekte unerlässlich. Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmern, die durch das Internet schnell anwachsen kann, besteht die Gefahr, dass Auftraggeber die Teilziele aus den Augen verlieren und die Übersicht einbüßen. Zudem ist Crowdsourcing ungeeignet für Projekte, die sensible Daten oder geheime Prototypen beinhalten.
== Nutzen für Online-Marketing ==
Crowdsourcing spielt heutzutage eine bedeutende Rolle im Online-Marketing. Viele Online-Shops lassen ihre Texte über Crowdsourcing-Portale erstellen, auf denen sich Hobbyschreiber anmelden und für ihre Beiträge bezahlt werden. Der Vorteil für die Auftraggeber liegt darin, dass sie ihren Auftrag nicht an eine einzelne Person oder ein Unternehmen vergeben, sondern ihn einer Community anbieten. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, kostengünstige Auftragnehmer zu finden. Ähnliche Marktplätze gibt es auch für Programmierer.
Im Rahmen von Marketing-Kampagnen werden ebenfalls Crowdsourcing-Komponenten eingesetzt. So kann beispielsweise eine Gemeinschaft aufgefordert werden, einen neuen Slogan für ein Unternehmen zu entwickeln, einen neuen Produktnamen vorzuschlagen oder über bestehende Claims abzustimmen. Auch für Usability-Tests werden heute häufig Crowdsourcing-Portale genutzt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
http://images.google.com/imagelabeler/
https://crowdsourcingverband.de/
 
https://crowdsourcingverband.de/


http://www.slideshare.net/Holger_Rhinow/crowdsourcing-im-web-20
http://www.slideshare.net/Holger_Rhinow/crowdsourcing-im-web-20

Aktuelle Version vom 5. Juni 2024, 08:54 Uhr

Crowdsourcing ist eine innovative Methode der Kollaboration und Ideenentwicklung, die geografische Barrieren überwindet.

Unternehmen und Organisationen profitieren davon, indem sie Aufgaben an eine Gemeinschaft freiwilliger Helfer delegieren und dadurch die kollektive Intelligenz nutzen.

Ein prominentes Beispiel für Crowdsourcing ist die Wikipedia. Das Wort Crowdsourcing setzt sich aus den englischen Begriffen „crowd“ (Menschenmenge) und „sourcing“ (Beschaffung) zusammen. Somit wird beim Crowdsourcing die kollektive Kraft genutzt, um Lösungen für Probleme zu finden.

Durch die Globalisierung und die Verbreitung des Internets haben sich für Unternehmen und Organisationen neue Chancen eröffnet, Mitarbeiter weltweit zu rekrutieren und länderübergreifend zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig entstand das Phänomen der „Schwarmintelligenz“. Dieses Konzept basiert auf der Annahme, dass eine große Gruppe von Menschen gemeinsam Probleme auf einem hohen Niveau lösen kann, auch wenn nicht jeder Einzelne ein Experte ist.

Crowdsourcing nutzt dieses Prinzip. Ähnliche Ansätze finden sich in den Bereichen Open Source und Open Innovation. Der Begriff „Crowdsourcing“ wurde von Jeff How vom Wired Magazine geprägt, der ihn erstmals 2006 in einem Artikel verwendete. How erläuterte das Konzept anhand dreier Praxisbeispiele. Eines davon zeigte, wie eine Projektmanagerin des National Health Museum in Washington mithilfe einer Fotoplattform schnell und kostengünstig verschiedene Ausstellungselemente realisierte. Die Fotos stammten nicht von professionellen Fotografen, sondern von Laien und Hobbyfotografen, deren Bilder gegen eine geringe Lizenzgebühr online verfügbar waren. Ein weiteres Beispiel war eine Videoplattform, deren Inhalte für eine TV-Sendung genutzt wurden, sowie ein Portal, das menschliche Arbeit anbietet, die Computer nicht leisten können. How betonte, dass Crowdsourcing eine wertvolle Möglichkeit für Unternehmen darstellt, um Kosten zu senken.

Einsatzmöglichkeiten

Crowdsourcing lässt sich für diverse Zwecke einsetzen und basiert stets auf dem Austausch über das Web 2.0. Es wird in folgenden Bereichen genutzt:

  • Produkttests: Unternehmen versenden zahlreiche Produkte an verschiedene Tester, um diese vor der Markteinführung auf ihr Verkaufspotential hin zu prüfen. Dies ist besonders bei großen Marken beliebt. Auch Softwarehersteller setzen häufig auf "Crowdtesting", indem sie beispielsweise Beta-Versionen ihrer Software, wie Microsofts Windows-Plattform oder SEO-Tools, herausgeben.
  • Umfragen: Crowdsourcing wird auch in der Meinungsforschung und für Prognosen verwendet.
  • Innerbetriebliches Crowdsourcing: Mitarbeiter großer Unternehmen werden dazu ermutigt, Verbesserungsvorschläge für bestehende Produkte oder Dienstleistungen einzureichen.
  • Wissensportale: Freiwillige tragen ihr Fachwissen auf Plattformen wie Wikipedia oder gutefrage.net zusammen.
  • Plagiatsjäger: Eine spezielle Form des Crowdsourcings ist die Suche nach Plagiaten in Doktorarbeiten von Politikern, wie beispielsweise im Fall von Guttenplag.
  • Crowdfunding: Hierbei wird online Geld für Unternehmensgründungen oder Produktentwicklungen gesammelt. Viele kleine Spender beteiligen sich mit geringen Beträgen, wodurch durch die Masse der Unterstützer ein beträchtliches Startkapital generiert wird.

Potential

Wer es heute versteht, eine große Anzahl von Menschen durch Crowdsourcing zur Mitarbeit an einem Projekt zu motivieren, kann damit nicht nur Zeit, sondern auch Kosten sparen. Allerdings ist ein solides Projektmanagement für Crowdsourcing-Projekte unerlässlich. Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmern, die durch das Internet schnell anwachsen kann, besteht die Gefahr, dass Auftraggeber die Teilziele aus den Augen verlieren und die Übersicht einbüßen. Zudem ist Crowdsourcing ungeeignet für Projekte, die sensible Daten oder geheime Prototypen beinhalten.

Nutzen für Online-Marketing

Crowdsourcing spielt heutzutage eine bedeutende Rolle im Online-Marketing. Viele Online-Shops lassen ihre Texte über Crowdsourcing-Portale erstellen, auf denen sich Hobbyschreiber anmelden und für ihre Beiträge bezahlt werden. Der Vorteil für die Auftraggeber liegt darin, dass sie ihren Auftrag nicht an eine einzelne Person oder ein Unternehmen vergeben, sondern ihn einer Community anbieten. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, kostengünstige Auftragnehmer zu finden. Ähnliche Marktplätze gibt es auch für Programmierer.

Im Rahmen von Marketing-Kampagnen werden ebenfalls Crowdsourcing-Komponenten eingesetzt. So kann beispielsweise eine Gemeinschaft aufgefordert werden, einen neuen Slogan für ein Unternehmen zu entwickeln, einen neuen Produktnamen vorzuschlagen oder über bestehende Claims abzustimmen. Auch für Usability-Tests werden heute häufig Crowdsourcing-Portale genutzt.

Weblinks

https://crowdsourcingverband.de/

https://crowdsourcingverband.de/

http://www.slideshare.net/Holger_Rhinow/crowdsourcing-im-web-20

http://www.google-oekonomie.de/andere-fur-sich-arbeiten-lassen-%E2%80%93-google-ist-der-konig-des-crowdsourcing/

http://www.thecrowdsourcingblog.com/2010/02/crowdsourcing-a-better-search-engine-using-games/