TweetPsych

Aus Social-Media-ABC
Zur Navigation springen Zur Suche springen

TweetPsych analysiert die jeweils letzten 1.000 Tweets eines Twitter-Profils und erstellt ein psychologisches Profil anhand der getwiterten Inhalte - alles humoristisch zu verstehen!

Der Dienst TweetPsych wurde Mitte Juni 2009 von Dan Zarrella, einem Marketing Manager, ins Leben gerufen und verspricht, eine Psychoanalyse eines Twitter-Users anhand der letzten 1.000 Tweets erstellen zu können. Dafür werden zwei Analyse-Algorithmen genutzt.

Das eine, RID (Regressive Imagery Dictionary) gliedert dabei 3.200 Begriffe und Wortstämme in 43 Kategorien aus den Themenbereichen Gedanken und Gemütslage. Dieses Dictionary wurde allerdings nicht auf Basis einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit, sondern von einem einzigen Fachmann entwickelt, der im Anschluss eine Reihe von Büchern darüber veröffentlichte. Die Aussagekraft ist mangels wissenschaftlicher Basis daher eher zweifelhaft.

Die Erkenntnisse des LIWC (Psychological Linguistic Database) basieren auf dem gesprochenen oder geschriebenen Wort ähnlich einer therapeutischen Sitzung.

Grafisch übersichtlich aufbereitet erfährt man dann das Ergebnis. Ob dies immer richtig ist, sei dahingestellt, denn es gibt verschiedene Faktoren, die das Ergebnis verfälschen können, u. a.:

  • Retweets, die nicht maßgeblich die eigene Meinung widerspiegeln
  • Tweets von Links
  • Tweets von Fotos (Tweetpics)
  • Twitter-User, die ihren Account teilen (z. B. für Unternehmenszwecke)
  • Einige Begriffe wie z. B. Politik oder Technologie werden von LIWC nicht berücksichtigt und daher nicht in die Analyse eingebunden

Insofern sollte man eine Analyse über TweetPsych nicht allzu hoch bewerten. Z. B. Recruiter, die über diesen Kanal Informationen über ihre Bewerber zu erlangen versuchen, könnte dieses Tool in die Irre führen – sie sollten sich weiterhin eher auf ihre Menschenkenntnis und ihren gesunden Menschenverstand verlassen.

Weblinks