Nico Lumma

Nico Lumma, (*1972 in Ratzeburg), lebt in Hamburg und ist ein langjähriger Blogger, Netzaktivist und Gründer der Denkfabrik D-64 und Social Media Experte.

Nico Lumma - Foto von 2016

Leben, Ausbildung und Arbeit

Nico Lumma wurde als Sohn einer SPD-Kreistagsbüro-Leiterin im Hamburger Umland und eines Landtagsabgeordneten der SPD geboren[1]. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. In seiner Schulzeit war er ein Jahr von 1989-1990 als Austauschschüler in den USA. Das Internet entdeckte er als Student der Politikwissenschaft und Geschichte 1995-1996 in Berkeley[2]. Laut eigener Aussage[3] war er "seit 1995 nicht mehr offline". Als er zum Geschichts- und Politikstudium nach Göttingen zurückkam, war ihm klar, dass das Internet für ihn die Zukunft ist[4]. 2009 wurde Nico Lumma von Scholz & Friends als Direktor des Bereichs Social-Media-Strategien engagiert[5].

Derzeit arbeitet er als Managing Partner des Next Media Accelerator [6] in Hamburg und war vorher in den unterschiedlichsten leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Chief Operating Officer (COO) bei der Digital Pioneers, NV. Seit vielen Jahren hält er Vorträge zu Themen wie Digitalisierung/Transformation, Innovation sowie Internet und Politik[7]. Laut WirtschaftsWoche 19/2012 gehört er zu den 100 wichtigsten Internet-Köpfen in Deutschland (genau: Platz 58)[8]. Aktuell steht Lumma in der Kritik, da seine Firma Accelerator plant, sich ab 2022 auf die Finanzbranche auszuweiten, da Lumma seine Firma breiter aufstellt und die Medien nicht mehr als die einzige Zukunftsbranche erachtet. Für das Vorhaben erhält Lumma neun Millionen Euro von der Stadt Hamburg. Die Vergabe wurde kritisiert, weil sie von Finanzsenator Andreas Dressel ohne öffentliche Ausschreibung erfolgte[9].

Publizistische und politische Aktivitäten

Durch seinen inzwischen eingestellten Blog „Lummaland“ (www.lummaland.de ; Link nicht mehr verfügbar) wurde er überregional bekannt. 2008 trat er beim Unternehmertag am Tegernsee als Speaker auf[10].

Für Bild.de schrieb er unter der Bezeichnung „Lummas Netzkolummne“ im Jahr 2016 regelmäßig Beiträge[11].

2019 war er Gast im Podcast "Tech & Tonic" von Lena M. Storck und Henning Tillmann[12]. Er ist Mitglied in der Medien- und netzpolitischen Kommission des SPD Parteivorstandes. 2011 gründete er den Verein D64 - Zentrum für digitalen Fortschritt e.V.[13] mit und war bis Ende 2018 als Co-Vorsitzender aktiv. Seit 2013 berät er im Landesrat für digitale Entwicklung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Außerdem war er Ständiger Sachverständiger der Enquete Kommission „Verantwortung in der medialen Welt“ am Landtag Rheinland-Pfalz 2009/2010 und wurde 2007 von der Zeitschrift Tomorrow zu den Top 20 Web 2.0 Pionieren in Deutschland gewählt[14]. Das Hamburger Abendblatt bezeichnet Lumma als einen „der umtriebigsten deutschen Internet-Experten“[15].

2015 setzte sich Lumma mit D64 gegen die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung ein und brachte Anträge auf dem Parteikonvent der SPD gegen die Vorratsdatenspeicherung ein[16]. 2017 argumentierte Lumma, die SPD müsse wieder modern werden und hinsichtlich verlorener Wahlen neue Zielgruppen ansprechen, und „in der Lage sein, diesen Veränderungen [einer veränderten Gesellschaft und Wirtschaft] Rechnung zu tragen und neue Angebote zu entwickeln“[17]. Er forderte außerdem eine Jugendquote in den Führungsgremien[18]. 2019 forderte er auf Xing „Es müssen Leute her, die das Digitale wirklich verstehen“[19].

Zitat Nico Lumma zu Newslettern: „Relevanz ist entscheidend, aber das ist natürlich eine Binsenweisheit. Man muss sich eine Zielgruppe erarbeiten und mit jeder Aussendung neu dafür sorgen, dass auch der nächste Newsletter wieder gelesen wird.“[20]

Schriften

mit Stefan Rippler, Branko Woischwill: Berufsziel Social Media: Wie Karrieren im Web 2.0 funktionieren; Springer Gabler, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-01245-8. Neuauflage 2015, ISBN 978-3-658-06672-7.