Mind maps

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Mind Map (englisch: mind map; auch Gedanken(land)karte, Gedächtniskarte, Gehirnführer) wird als Bezeichnung für eine Darstellungsmethode verwendet, die ein flexibles, kreatives und „gehirngerechtes“ Arbeiten ermöglichen soll. Die „Karte“ ist eine spezielle Art, sich übersichtliche Notizen zu machen, indem man von einem zentralen Thema abzweigend alle sich daraus entwickelnden Assoziationen notiert. „Mind Maps“ und „mindmapping“ sind eingetragene Warenzeichen des britischen Unternehmens The Buzan Organisation, Ltd.

Geschichte

Der Psychologe, Autor und Trainer Tony Buzan (*1942 in London) hat den Begriff Mind Map geprägt und als anerkannte Lern- und Arbeitstechnik in die Wirtschaft, die Wissenschaft und viele weitere Bereiche eingeführt. Ausgehend von Erkenntnissen aus der Gehirnforschung über die unterschiedlichen Funktionen der rechten und linken Gehirnhälfte, entwickelte er diese Technik, die sprachlich-logisches Denken mit intuitiv-bildhaftem Denken verbindet [1]. In seinem Blog [2] gibt Tony Buzan 1974 als Entstehungsjahr seiner „Kreativitätsmethode für ein strukturiertes Assoziieren“ an. In den Büchern „Make the Most of Your Mind“ (1977) und „The Mind Map Book“ (1996) beschreibt er das Arbeiten mit Mind Maps. Die Idee, mittels bildhafter Darstellung das Denken zu vereinfachen, ist aber nicht neu. Bereits die alten Griechen pflegten um 500 v. Chr. eine Gedächtniskunst, die Mnemotechnik, die mittels Merkhilfen das Erlernen umfangreicher Texte u.a. erleichtert. Auch im Mittelalter beschäftigten sich Denker und Philosophen mit Methoden der Gedankenstrukturierung, etwa Ramon Llulls mit dem Wissensbaum „Arbor scientiae“ (1295).

Methodik

Das zentrale Thema wird im Mittelpunkt eines querformatigen Blattes notiert [3]. Ähnlich einem Baumdiagramm werden zugehörige/untergeordnete Aussagen als Äste abgeleitet, jedoch nicht nur nach unten sondern in alle Richtungen. Diese können sich weiter verzweigen. Als Strukturierungshilfe können Symbole oder Farbmarkierungen eingesetzt werden.

Anwendung

Mind maps können sowohl als strukturierende Notiztechnik wie auch zur kreativen Ideenentwicklung in allen denkbaren Bereichen eingesetzt werden [4]. Einige Beispiele:

Strukturierung

  • Strukturierung von Texten
  • Protokolle von Sitzungen, Webinaren
  • Visualisierung von Inhalten für Präsentationen
  • Darstellung und Verfestigung von Lernstoff
  • Verwaltung von Aufgaben

Ideenentwicklung

  • Ideensammlung und Brainstorming
  • Entwicklung von Social Media Strategien
  • Navigationsplanung von Webseiten
  • Ideenfindung und Themenplanung für Blogs
  • Entwerfen von Vorträgen
  • Planung und Organisation von Projekten

Vorteile

Ein kompliziertes, umfangreiches Thema wird über die Grafik und Stichworte vereinfacht. Auf einen Blick wird (für den Autor/die Autoren) die Grundidee klar, Unterthemen werden hierarchisiert und geordnet. Lücken werden deutlich. Ergänzungen können leicht vorgenommen werden. Der Erstellungsprozess fördert kreative Denkprozesse, Vernetzungen und Assoziationen.

Kritik

Mind Maps sind für den Leser nicht unbedingt selbsterklärend. Schlüsselbegriffe sind nicht immer verständlich, auch verwendete Symbole und Farben müssen erklärt werden. Die monohierarchische Struktur kann zu Informationsverlust führen, die Zuordnung von Teilaspekten unter mehreren Ästen und die Darstellung von Beziehungen kann zur Unübersichtlichkeit führen. Die Auseinandersetzung mit der Struktur einer Mind Map kann den kreativen Prozess hemmen.

Einsatz von Mind Mapping-Software

Software bietet, je nach Tool, gegenüber der Papierversion viele Vorteile:

  • Einfaches Ändern und Ergänzen
  • Gewichtung durch unterschiedliche Formatierung
  • Spezielle Äste für Verweise auf Dateien oder Internetquellen
  • Vernetzte Lösungen für Teamarbeit
  • Export in andere Anwendungen
  • Präsentationsfähiges Design
  • Speicherung einer Historie
  • Anbindung an den Kalender
  • Notizfunktion für ausformulierte Gedanken oder Textblöcke

Mind Map-Software kann z.B. gut für dezentrale Meetings (z.B. im Rahmen eines Webinares) oder als Informationssammlung für das Wissensmanagement eines Unternehmens eingesetzt werden. Eine verwandte Anwendung ist hier z.B. Pearltrees.

Übersicht über Mind Mapping-Software

  • bubbl.us, bunte Freeware, Online-Tool, eher Cluster als Mindmap
  • DropMind,kostenlose, eingeschränkte Online-Version oder kostenpflichtige, erweiterte Desktop-Version, gute Bedienbarkeit für Einsteiger und Vielnutzer, DropMind wird iMindQ
  • ExamTime, kostenlose Online-Schulsoftware mit Mind Map-Tool, Registrierung erforderlich
  • iMindMap, Software des „Erfinders“ Tony Buzan, kostenlose Version oder Erweiterte kostenpflichtig, auch als App für das iPad
  • iMindQ – siehe DropMind
  • iThougts, kostenpflichte App für iOS mit vielen Im- und Exportmöglichkeiten,
  • Freemind, kostenlose Open-Source-Software,
  • Freeplane, kostenloser Freemind-Ableger, ohne Kollaborationswerkzeuge aber ausgereiftes Mind-Mapping-Tool
  • MapMyself, Handwritten online Mindmapping, kostenpflichtige und kostenlose Version
  • Mind42, „free, fast, simple“, kostenloses Online-Tool, Registrierung erforderlich
  • Mindly, App für iPhone und iPad, günstig und gut zu bedienen
  • MindNode, App für iPhone und iPad mit gutem Design und großem Funktionspool
  • MindMeister, im deutschen Sprachraum häufig genutzter Onlinedienst, gemeinsames Arbeiten auch für Einsteiger, Business-Version vorhanden
  • MindView, kostenpflichtige Software mit Integration in MS Office, verschiedene Bussiness-Versionen
  • Simple Mind, als kostenlose App mit eingeschränkten Versionen oder kostenpflichtige Desktop Version, einfache Bedienung, verschiedene Exportmöglichkeiten
  • Spiderscribe.net, einfaches und überschaubares Online-Tool, kostenloser Account erlaubt drei Mindmaps
  • Subtask, Onlinetool verbindet Mindmap mit Kalender, kostenlos begrenzt oder umfangreich per Monatsabo
  • WiseMapping, Onlinedienst, der auch schnell ohne Anmeldung genutzt werden kann
  • XMind, als Open-Source-Software oder als kommerzielle Version mit erweiterter Funktionalität

Weblinks