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Die Bewertungs-Community MeinProf.de besteht seit ca. 8 Jahren. Die Seminare, Vorlesungen und pädagogischen Leistungen von über 49.000 Dozenten werden hier durch Studierende bewertet. Seit dem Onlinegang der Plattform wurden mehr als 432.000 Bewertungen für über 108.000 Kurse abgegeben. Durch die Kategorisierung der Bewertungen ergibt sich zudem ein Hochschulranking, an dem man erkennen kann, welche Hochschule die besten Bewertungen bekommen hat. Zusätzlich kann man seine Meinung über Hochschulinstitutionen wie Mensen oder Bibliotheken abgeben.

Gegründet und geleitet wird die Seite von fünf Personen, die dies sowohl ehrenamtlich als auch hauptberuflich machen. Die Finanzierung verläuft alleine durch Werbung. Aufgrund der kostenlosen Nutzung wirft die Seite keinen Gewinn ab, die Grundkosten können jedoch gedeckt werden.

Funktion

Um die Funktionen der Plattform nutzen zu können, ist es notwendig sich mit Nutzernamen, E-Mailadresse und Passwort zu registrieren. Diese Möglichkeit steht sowohl Studierenden als auch Dozenten offen. Je nachdem ob man sich als Student oder Dozent anmeldet, kann man Bewertungen abgeben oder sich über eigene Bewertungen informieren lassen. Bewertet wird in den Kategorien Fairness, Verständlichkeit, Unterstützung, Spaß, Material und Interesse. Zudem kann der Bewertende einen Kommentar zu der Veranstaltung bzw. dem Dozenten hinterlassen. Zusätzlich können Literaturhinweise zu Veranstaltung gegeben werde.

Zusätzlich ermöglicht die Seite sowohl Studierenden als auch Dozenten, mit der jeweils anderen Partei in Kontakt zu treten, um auf das gegebene Feedback einzugehen. Zur Sicherstellung, dass Bewertungen genau von den Studierenden vorgenommen werden, die auch tatsächlich die Veranstaltungen besucht haben, können Dozenten ihre Kurse durch ein Passwort schützen, welches sie in der entsprechenden Vorlesung oder im Seminar ihren Studierenden mitteilen.

Lob & Kritik

Die Stimmen zu dieser Bewertungsplattform sind unterschiedlich. Positiv wird gesehen, dass vielfältige Möglichkeiten zur Bewertung von Dozenten und Universitäten bzw. Hochschulinstitutionen bestehen. Die Nutzern können ihre Meinung abzugeben, ohne Gefahr zu laufen, eine schlechte Benotung oder einen Nachteil zu erfahren. Kritik gibt es in erster Linie dahin gehend, dass eine negative Bewertung – egal ob gerechtfertigt oder ungerechtfertigt – auch negative Konsequenzen mit sich bringen können, indem andere Studierende dazu verleitet werden, sich in ähnlicher Weise über den Dozent auszulassen. Es besteht somit die Gefahr, dass Dozenten durch Bewertungen auch ungerechtfertigt in ein schlechtes Licht gerückt werden.

Diese Thematik führte in der Vergangenheit schon zu verschiedenen Gerichtsprozessen. So forderte ein Professor für Marketing, der auf MeinProf.de als „Psychopath“ und „echt als Letzte“ beschimpft wurde, dass die Plattform ihm versichere, dass eine Bemerkung dieser Art niemals erneut auf der Plattform veröffentlicht wird. Sollte dies erneut vorkomme, müsse eine Strafe von 3000 Euro gezahlt werden. Die Forderung wurde jedoch zurückgewiesen, da es laut Gericht den Betreibern nicht zugemutet werden könne, jeden Beitrag und jede Bewertung sofort zu überprüfen.

Des Weiteren stand MeinProf.de ebenfalls wegen potentielle Verletzung im Bereich Datenschutz in der Kritik. Es standen die Forderungen im Raum, dass die betreffenden Dozenten (auch wenn sie nicht angemeldet sind) über Bewertungen benachrichtigt werden müssen. Zudem wurde angeklagt, dass nicht sichergestellt wäre, dass genau die Studierenden die Bewertungen abgeben, welche auch an der Veranstaltung teilgenommen haben. Nach einer Verurteilung zu einem Bußgeld von 25.000 Euro gingen die Betreiber von MeinProf.de jedoch in Berufung. Auch im Folgenden kam es gerichtlich zu keinem Verbot eines derartigen Bewertungssystems.

Einzelnachweise

http://www.MeinProf.de
http://politik-digital.de/erweiterung-von-meinprofde-kommt/
http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg_1990/__29.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/gute-lehre-schlechte-lehre-meinprof-de-gewinnt-prozess-a-486540.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/dozentenbenotung-meinprof-de-bekommt-teures-online-knoellchen-a-550453.html

Weiterführende Links

http://www.daten-speicherung.de/index.php/meinprofde-meinungsfreiheit-ueberwiegt-datenschutz/
http://www.andisblog.de/2006/04/11/meinprofde-ohne-die-rwth-aachen/
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/04/29/meinprofde-verstoss-gegen-datenschutz/
http://www.suk.h-da.de/fileadmin/dokumente/berichte-forschung/2008/Riechert_Dienste_und_Datenschutz.pdf