Barcamp
Ein Barcamp wird auch häufig als „Unkonferenz“ bezeichnet, bei der basisdemokratisch erst vor Ort über die Agenda der Zusammenkunft abgestimmt wird und die somit Spontaneität und Engagement von den Teilnehmern erfordert. In der Regel sind solche Veranstaltungen kostenlos und werden ohne finanzielle Interessen von ihren Teilnehmern selbst organisiert.
Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen.
Geschichte
Das erste Barcamp fand in Palo Alto (Kalifornien) im August 2005 statt. Im darauffolgenden Jahr dann auch in Deutschland. Barcamps entstanden auf Basis der sogenannten Foo Camps, die von Tim O’Reilly seit 2003 veranstaltet werden. Bei diesen werden exklusive Einladungen an diverse Internet-Größen, Denker und Erfinder verschickt. Im Jahr 2005 hatten Tantek Celik, Ryan King und Chris Messina und/oder Andy Smith (hier ist sich der Erfinder selbst nicht ganz sicher) auf der Heimfahrt von einer Veranstaltung die Idee, eine ähnliche, allerdings für alle offene Veranstaltung ins Leben zu rufen, nachdem Celik im Vorjahr eingeladen war, im Folgejahr dann aber nicht mehr. Einige Wochen später wurde diese Idee in die Tat umgesetzt.
Organisation und Ablauf
Im Vorfeld wird die Organisation in einem Wiki vorgenommen. Hier finden sich alle relevanten Informationen und es kann und wird von allen Teilnehmern gepflegt, erweitert und geändert.
Barcamps funktionieren nur so gut, wie ihre Teilnehmer mitarbeiten. Es gibt keine Planung im Vorfeld, keine Einladungen und keine festen Redner. Sobald ein Barcamp-Event erstellt wurde, kann man sein Interesse bekunden. Meist muss eine Mindestteilnehmerzahl erreicht werden, damit das Camp stattfinden kann. Wenn ein Camp zustande kommt, gibt es eine kurze Einführungsrunde, bei der sich jeder kurz vorstellt und es werden Themen erörtert, die von Interesse sind. Dann wird abgestimmt, welche dieser Themen behandelt werden sollen. Niemand ist Zuschauer, alle sind Teilnehmer, das ist das Prinzip. Diejenigen Teilnehmer die eine Session leiten möchten, stellen das Thema am Morgen kurz vor. Dann wird die Zahl der Interessenten ermittelt und ein passender Raum zugewiesen. Es können mehrere Sessions parallel laufen.
Es gibt sowohl kostenfreie Barcamps, die von z.B. von Firmen gesponsert werden, als auch kostenpflichtige Barcamps, bei der die Teilnehmer im Vorfeld bezahlen müssen.
Die Regeln des Barcamps
Es gibt einige, wenige Regeln für Barcamps. Diese sind ursprünglich als Parodie auf die Regeln des Fight Club entstanden
Ein kleiner Auszug:
- Jeder, der etwas beizutragen hat oder den Wunsch hat, etwas zu lernen, ist willkommen und eingeladen, mitzumachen.
- Wenn Sie zu einem Barcamp kommen, seine Sie bereit dazu, mit anderen Ihr Wissen zu teilen.
- Zeichne Deine Erfahrungen auf und teile sie mit anderen.
- Keine Zuschauer, nur Teilnehmer
- Die Moderatoren sind dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass Notizen / Folien / Audio / Video ihrer Präsentationen im Internet veröffentlicht werden, zum Nutzen aller und derer, die nicht anwesend sein können.
- Teilnehmer müssen etwas vorstellen oder Hilfe bei einer Präsentation leisten, oder auf andere Weise freiwillig zur Unterstützung der Veranstaltung beitragen.