Sprachwissen

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Jedes Wissen und Können, somit auch das Sprachwissen verlangt das Zusammenspiel vieler Gehirnareale.

Ausgehend von den von den primären Assoziationsarealen sind Nervenfasern nach außen zu den Sinnesorganen am gesamten Körper verknüpft. Rezeptiv und motorisch-produktiv erfolgt die primäre Kontrolle über die peripheren Teile des Organismus. Sekundäre Assozationsareale koordinieren über cerebrale Parallelfasern das koordinierte Zusammenspiel all der Fähigkeiten, die verteilt über mehrere Hirnareale gespeichert, aber parallel aktiviert werden.

Sprachwissen ist auf mehrere Speicherplätze (Hirnareale) verteilt: In der linken Hirnhälfte angesiedelt liegen die lexikalischen Bestände des Wernicke Areal (Temporallappen).Die die grammatischen Bestände finden sich im Broca Areal (linker unterer Frontallappen).

Sprache ist eine sehr komplexe Fähigkeit mit sprechmotorischen und semantischen (lexikalischen und grammatischen) Aspekten und pragmalinguistischen, stilistischen und affektiven Anteilen.

Die Sprechmelodie wird in der rechten Hirnhälfte produziert und speichert auch die episodischen Erinnerungen und persönlichen Bewertungen von Sprachelementen.

Sprechen verlangt auch Motivation (Affekte im limbischen System).

Sprachwissen erfordert parallel-koordiniertes Aktivieren in automatisierter Wissensform als eine typische prozedurale Leistung des Langzeitgedächtnisses. Der Transport geschieht prozedural zuerst über einen bewertenden Abgleich von seiten des Kurzzeitgedächtnisses für daraus resultierende Handlungsmöglichkeiten.

Bei Hirnoperationen besteht die Gefahr, dass neuronalen Verbindungsbahnen der Zugang zu einem bestimmten Wissen gekappt wird. Bekannt ist die Möglichkeit, dass ein Patient über ursprünglich unbedeutende Nebenwege (zum Beispiel beim Singen) trotzdem an die erhaltenen Wissensbestände herankommt.

Quellen

Weblinks

Literatur:

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