Shitstorm-Skala

Aus Social-Media-ABC
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Die Shitstorm-Skala bezeichnet nach den Social Media Experten Daniel Graf und Barbara Schwede eine Skala, welche die Entstehung eines Shitstorms näher analysiert. Dazu haben die Autoren sechs Phasen identifiziert. Als Vorlage diente den Experten die Beaufort-Windskala. Diese klassifiziert Windgeschwindigkeiten in 13 Bereiche, von Windstärke 0 (Windstille) bis 12 (Orkan). Mit Hilfe dieser Klassifizierung wollen die beiden Experten die Stärke des Shitstorms und dabei insbesondere das Verhalten der Online-Medien und klassischen Medien herausstellen.

Begriffserklärung und Entstehung

Grundsätzlich ist die Kommunikation bei einem Shitstorm Teil der Krisenkommunikation und damit bereits eine komplexe Angelegenheit, die von Experten angeleitet bzw. durchgeführt werden muss. Beide Autoren weisen darauf hin, dass es sich bei der Skala um keine wissenschaftliche Erhebung handelt. Sie beruht vielmehr auf Erfahrung und Analyse beider Experten.

In der Praxis gilt es, Krisen bereits in der Entstehung zu eliminieren. Die Skala könnte einen hilfreichen Ansatz liefern, anhand derer das Social Media Team erste Anzeichen eines sich entwickelnden Shitstorms erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten kann.

Bevor die beiden Social Media Experten Daniel Graf und Barbara Schwede die Shitstorm-Skala auf der Social Media Marketing Konferenz 2012 vorstellten, analysierten sie diverse Case Studies, wie zum Beispiel den zur EM 2012: Die Ukraine tötete viele Hunde. Der Shitstorm richtete sich gegen die Ausrichter und Sponsoren der EM und sollte öffentlichen Druck auf das Vorgehen in der Ukraine ausüben.

Phasen

  • Shitstorm-Skala 0 bedeutet auf der Shitstorm-Skala "Windstille". Es gibt keinen Wellengang und damit keine kritischen Meldungen und kein Medien-Echo.
  • Shitstorm-Skala 1 ist ein "leiser Zug". Die See ist zwar ruhig, kräuselt sich allerdings bereits. In den sozialen Medien gibt es vereinzelt Kritik von Einzelpersonen. Diese haben noch keine Resonanz. Weder Online-Medien noch klassische Medien interessieren sich für den Vorgang.
  • Shitstorm-Skala 2 heißt "schwache Brise", d.h. die See bewegt sich schwach. In den sozialen Medien gibt es wiederholend kritische Meldungen von Einzelpersonen. Sie haben erste schwache Auswirkungen innerhalb der Community. Die Medien interessieren sich noch nicht für das Ereignis.
  • Shitstorm-Skala 3 bedeutet "frische Brise". Die Kritik der Einzelpersonen dauert an. Die Kritik geht zum ersten Mal auf andere Kanäle über. Erste Medienschaffende greifen die Kritik auf. Die Verbreitung von Artikeln in Blogs und Online-Medien beginnt.
  • Mit Shitstorm-Skala 4 weht ein "starker Wind" und der Wellengang wird von den Experten als "grobe See" bezeichnet. Die bisher noch einzeln agierenden Protestgruppierungen vernetzen sich in dieser Phase untereinander. Aufgrund der zahlreichen Berichte in den Online-Medien, wird das Interesse der Printmedien geweckt.
  • Shitstorm-Skala 5 wird als "Sturm" bezeichnet. Der Wellengang ist laut den Autoren hoch. Die Protestgruppe erreicht immer mehr Follower. An dieser Stelle beginnt das emotionale Kommentieren und es führt zu Kettenreaktionen. Sowohl online als auch in den klassischen Medien werden Berichte publiziert.
  • Der von den Experten als "Orkan" bezeichnete Shitstorm-Skala 6 ist nach Stufe 5 nun fast nicht mehr aufzuhalten. Die Teilnehmer befeuern sich gegenseitig. Nun wird auf allen Kanälen intensiv darüber berichtet. Die Emotionen kochen über.

Quellen

Weblinks