Yahoo
Yahoo! Inc. ist ein Internetunternehmen, das 1994 von David Filo und Jerry Yang gegründet wurde. Yahoo gilt als eine der ersten Suchmaschinen der Welt.
Die Ursprungsidee der Gründer ist es einen Katalog für Websites anzulegen, um das Navigieren im World Wide Web zu vereinfachen. 1995 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und geht ein Jahr später an die Börse. In den zwei darauffolgenden Jahren expandiert Yahoo, unter anderem nach Deutschland, Japan und Großbritannien.
Die Firma baut ihren Erfolg weiter aus und bietet immer neue Dienste an, darunter Freemail, Terminkalender und Messenger. Umsatz macht das Unternehmen vorrangig mit Werbeanzeigen. Das Konzept fällt jedoch mit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 in sich zusammen. Erstmals werden einige der Anwendungen kostenpflichtig, auch wenn die Haupteinnahmen weiterhin aus der Onlinewerbung bezogen werden.
Um die Produktpalette zu erweitern, erwirbt Yahoo 2005 unter anderem die Fotoseite Flickr.
Yahoo nutzt Datenbestände von verschiedenen Anbietern, darunter auch Google. Diese Zusammenarbeit wird 2004 beendet und Yahoo geht zur eigenen Technologie zurück. Mit seiner innovativen Suchtechnologie überholt Google das Unternehmen, was letztlich zur Auflösung von Yahoo! Inc. führen wird. Der Vorteil des Konkurrenten Google war der, dass Ergebnisse besser nach Relevanz gefiltert werden können.
Die Google Erfinder Sergey Brin und Larry Page boten Yahoo 1998 ihre Technologie für eine Million US-Dollar an, Yahoo lehnte ab.
2007 plant Microsoft eine Fusion, die nie zustande kommt. Die beiden Firmen gründen zwei Jahre später zwar eine Allianz und man nutzt Yahoo-Technologien für die Microsoft Suchmaschine Bing, doch auch damit verdrängt man Google nicht von Platz Eins.
2012 wird die ehemalige Vizepräsidentin von Google, Marissa Mayer, Vorstandsvorsitzende von Yahoo. Sie setzt auf Expansion – man kauft die Blog-Plattform Tumblr, die News App Summly und konzentriert sich auf den normalen User, statt Experten. Meyers Strategie geht nicht auf, sie verlässt das Unternehmen 2017.
Im gleichen Jahr kommt es zur ersten großen Datenpanne. Hacker veröffentlichen hunderttausende von Zugangsdaten im Internet, da Yahoo die entsprechenden Daten nicht ausreichend schützte. 2016 wird öffentlich, dass Ende 2014 mindestens 500 Millionen Benutzerdaten gestohlen wurden. Außerdem muss das Unternehmen zugeben, dass im August 2013 mindestens eine Milliarde Userdaten gehackt wurden. Im selben Jahr wird bekannt, dass Yahoo in den von Edward Snowden aufgedeckten Datenabhörskandal von 2013 verwickelt war, da sie eine Software entwickelten, mit dem der amerikanische Geheimdienst E-Mails nach Stichworten durchsuchen konnten. Zudem hatte diese Software Sicherheitslücken.
Weitere Hacks von Yahoo-Diensten und Datenpannen folgen.
Das Unternehmen splittet sich nach und nach auf. Seit 2016 gehört das Kerngeschäft zur amerikanischen Telekomfirma Verizon. Suche, Maildienst sowie Yahoo News und Yahoo Finance gehören zur Verizon-Tochter Oath Inc. und die noch verbliebenden Teile von Yahoo wurden in Altaba Inc. umbenannt, mit Fokus auf die Beteiligungen an der Alibaba Group und Yahoo! Japan. 2018 werden die Anteile an Yahoo! Japan an den japanischen Technologie-Konzern Softbank verkauft.
Ein Jahr später wird bekannt, dass auch die Alibaba Anteile verkauft werden und das Unternehmen Yahoo aufgelöst wird. Im Januar 2020 wird die Auflösung finalisiert.