Jameda
Jameda ist die führende Arzt-Bewertungs-Community in Deutschland. Laut den AGOF-Daten vom November 2012 ist es nach onmeda das zweitgrößte deutsche Gesundheitsportal (AGOF-Ranking). Jameda wurde 2007 von Barbara Nowak, Michael Nowak, Markus Reif und Jan Richter gegründet. Sie sind auch heute noch Geschäftsführer. Komplettiert wird die Unternehmensleitung durch Dr. Philipp Goos als Haupt-Geschäftsführer sowie Fritz Edelmann. Das Unternehmen ist eine 100%ige Tochter der Tomorrow Focus AG mit Sitz in München.
Zielsetzung
Ziel von Jameda ist es, zum einen Patienten eine Plattform zu bieten, Ärzte zu bewerten und damit für zahlreiche Diagnosen bundesweit Experten zu finden. Ärzte ihrerseits können auf Jameda ein eigenes Profil anlegen, um ihre Praxis bzw. ihr Leistungsspektrum vorzustellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in der Rubrik „Experten-Ratgeber“ Artikel zu Fachthemen zu veröffentlichen und sich so in der Community bzw. gegenüber den Patienten zusätzlich als Experte zu positionieren. Zusätzlich zu diesen Angeboten gibt es ein Lexikon zu Begriffen aus den Spektren Gesundheit, Medizin, Erkrankungen, Heilverfahren und Nährstoffen sowie eine Medikamenten-Datenbank mit den Informationen aus dem jeweiligen Beipackzettel und direkter Anbindung an Versand-Apotheken.
Geschäftsmodell
Jameda finanziert sich über die erweiterten Arzt-Profile, die so genannten Premium-Pakete. Ärzte mit Premium-Paketen werden von Patienten schneller gefunden. Eine weitere Erlösquelle sind Anzeigen im Content-Umfeld von Jameda.
Nutzerzahlen
Nach eigenen Angaben stützen sich monatlich mehr als 2 Mio. Menschen auf Jameda bei ihrer Suche nach einem Spezialisten für ihre Indikation auf die Bewertungen der Community-Mitglieder. Die Community kann auf einen Datenbestand aus rund 275.000 Ärzten und 230.000 Institutionen (Kliniken, Gesundheitszentren) und Heilberufler zurückgreifen.
Nutzerzahlen-Entwicklung 01.08.2017 bis 01.08.2018
Unique Nutzerzahlen in Millionen
08.2017 : 6,48 Mio
09.2017 : 6,16 Mio
10.2017 : 6,44 Mio
11.2017 : 6,98 Mio
12.2017 : 5,23 Mio
01.2018 : 7,58 Mio
02.2018 : 6,98 Mio
03.2018 : 6,79 Mio
04.2018 : 5,94 Mio
05.2018 : 6,02 Mio
06.2018 : 6,17 Mio
07.2018 : 6,16 Mio
08.2018 : 5,85 Mio
Die monatlichen Nutzerzahlen schwanken von Monat zu Monat. Der Tiefpunkt der Nutzerzahlen in dem aufgeführten Jahr wurde am Dezember 2017 verzeichnet. Mit 5,23 Mio Unique Nutzer war der Dezember der Nutzer-schwächste Monat. Von April bis August 2018 blieben die Nutzerzahlen relativ konstant zwischen 5,85 Mio und 6,17 Mio.
Bewertungskategorien
Neben einer umfangreichen Suchfunktion gibt es zahlreiche Bewertungskategorien für Patienten. Dazu zählen unter anderem Leistungsspektrum,Infrastruktur, Praxisausstattung, Organisation, Verhalten, Erreichbarkeit, Kommunikation, Hygiene und Effizienz.
Diskussion im Netz
Nicht immer sind alle Beteiligten von den Möglichkeiten von Bewertungs-Communities gerade im medizinischen Bereich begeistert. Insbesondere die Medical Tribune steht solchen Angeboten erwartungsgemäß kritisch gegenüber. Die Autoren heben insbesondere auf die Möglichkeit ab, kritische Einträge zu löschen, was natürlich der Zielsetzung einer objektiven Bewertungsplattform zuwider läuft.
Jameda ist zunehmend in die Diskussion um seine Objektivität geraten. Auf Verlangen der Ärzte können kritische Bewertungen gelöscht werden. Der Bewertende, sprich der Patient, muss den kritisierten Sachverhalt belegen können. Kann er das nicht, löscht Jameda die Kritik. Das dies tatsächlich geschieht, wird hier geschildert: http://de.reclabox.com/beschwerde/48974-jameda-muenchen-jameda-verhindert-kritische-meinung-zu-aerzten http://www.kritischsein.de/?p=2608.
Die Nutzer sind im Fall von Jameda inzwischen zunehmend der Meinung, dass es sich um gefakte positive Bewertungen handelt. Insofern leidet die Glaubwürdigkeit des Portals zurzeit sehr stark: http://www.gutefrage.net/frage/aerztebewertung-jameda-.
2018 ist das offiziell am meisten diskutierte Thema über Jameda der Rechtsstreit der Kölner Hautärztin Astrid Eichhorn mit Jameda, die die Löschung Ihres Profils gefordert hat und am 20.02.2018 vom BGH recht gesprochen wurde. Hier geht es zum Interview von Spiegel Online mit Frau Astrid Eichhorn: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/jameda-klaegerin-astrid-eichhorn-patienten-denen-man-es-nie-recht-machen-kann-a-1194546.html