Flashmob

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Definition

Flashmob bezeichnet einen kurze Versammlung von Menschen, die sich nicht kennen, wie zufällig treffen und eine scheinbar spontane, meist sinnfreie und eher künstlerisch zu verstehende Aktion im öffentlichen oder halböffentlichen Raum durchführen. Da die Aktion öffentlich und scheinbar spontan durchgeführt wird, wirkt sie für nicht eingeweihte Zuschauer sehr überraschend, insbesondere da sich der Menschenauflauf nach der Aktion auch schnell wieder auflöst. Der Aufruf zu einem Flashmob sowie die Organisation und die Kommunikation der Teilnehmer untereinander wird durch die neuen Medien unterstützt bzw. durch sie erst ermöglicht. In speziellen Foren und Online-Communities werden Flashmobs entwickelt und organisiert, die Einladung läuft in der Regel zusätzlich übers Mobiltelefon via SMS. Wer bzw. wie viele Menschen dann daran partizipieren, bleibt im Voraus ungewiss.


Geschichte

Der erste, erfolgreich durchgeführte Flashmob fand im Juni 2003 in New York statt, bei dem mittels Internet-Organisation und SMS-Koordination mehrere hundert Menschen zuerst gemeinsam einen zum Verkauf stehenden Teppich in einem Geschäft umstellten, anschließend 15 Sekunden lang in einer Hotel-Lobby applaudierten, um zum Schluss als Touristen getarnt ein Schuhgeschäft zu betreten. Hier lag ein spezielles Augenmerk auf den verschickten SMS, die die jeweils nächste Tätigkeit ankündigten und durch die die Teilnehmer gewissermaßen ferngesteuert wurden. Nach einem anfänglich großen Interesse ebbte die Begeisterung jedoch schnell wieder ab, speziell nachdem der Initiator, Journalist Bill Wasik, erklärte, er habe die vorgeblich nonkonformistischen Internetfans nur vorführen wollen (Vgl. [1], Abruf: 18.08.2011).


Formen

Neben dem grundlegenden, in ihrer Aussage eher sinnlosen Flashmob hat sich inzwischen die politisch gefärbte Ausprägung des Smartmobs herausgebildet. Hierbei handelt es sich um einen Flashmob mit dem Ziel, eine politische Botschaft zu vertreten oder Protest kundzutun. Bekanntestes deutsches Beispiel ist vermutlich die Bewegung, öffentliche Reden von Bundeskanzlerin Merkel mit lauten "Yeah"-Rufen zu unterbrechen, um Unwillen über ihre inhaltsleeren Reden kundzutun ([2]). In einigen Ländern ist aufgrund der Rechtslage und eines eher oppressiven Staatssystems der Smartmob aufgrund seiner Spontanität die einzige Möglichkeit zu politischem Protest.

Als dritte Form hat sich der sogenannte Carrotmob entwickelt. Hierbei gehen die Teilnehmer zum Einkaufen in Geschäfte mit besonders umweltfreundlichen oder generell nachhaltigen Angeboten, deren Besitzer die zusätzlichen Einkünfte beispielsweise in umweltschonende Ausbauten investieren (Vgl. [3]).

Die derzeit jüngste Form hat sich mit dem Silentmob herausgebildet. Erstmalig zu diesem Silentmob aufgerufen wurde am 26. November 2011 zum Gedenken an die Opfer rechtsextremer Gewalt. In mehreren deutschen Städten versammelten sich Menschen, um in Schweigeminuten der Opfer zu gedenken, so z. B. in Frankfurt, Berlin und München. Allerdings kamen deutlich weniger Teilnehmer zu den bundesweiten Silentmobs, als von den Aktivisten „Schweigen gegen das Schweigen“ erwartet: Rund 3.000 Menschen in insgesamt 18 Städten nahmen teil. Um genau 13:00 Uhr wurden die Schweigeminuten begonnen, im Anschluss wurden weiße und rote Rosen für die Opfer niedergelegt (Vgl. [4] Schweigeminuten für Neonazi-Opfer und[5] Bundesweiter Silentmob gegen rechte Gewalt am Samstag, Stand 1.12.2011). Die Aktivisten nutzten u. a. die Social Media-Plattform facebook, um für den Silentmob aufzurufen (Vgl. *[6] Facebook-Homepage der Aktivisten "Schweigen gegen das Schweigen").



Weblinks

  • [7] Diplomarbeit zum Thema: Performance-2.0-Zur-Mediengeschichte-der-Flashmobs
  • [8] Wordcloud dieses Artikels auf der Seite Tagxedo.com, Stand 18.08.2011
  • [9] Schweigeminuten für Neonazi-Opfer, hr online, Stand 1.12.2011
  • [10] Bundesweiter Silentmo gegen rechte Gewalt am Samstag, Stand 1.12.2011
  • [11] Facebook-Homepage der Aktivisten "Schweigen gegen das Schweigen"
  • [12] Flash Mob