Prozedurales wissen: Unterschied zwischen den Versionen
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Prozedurales Wissen bestimmt jeden Handlungsablauf. Durch Übung kann prozedurales Wissen verbessert werden. Das geschieht selbst, wenn der 'Speicherplatz' für deklaratives Wissen keinen Datenaustausch mehr zur Verfügung stellen kann(z.B. bei verschiedenen hirnorganischen Erkrankungen). In diesem Fall kommen gespeicherte motorische Erfahrungsdaten zum Einsatz und neurobiologische Programme mittels Spiegelneuronen. Mit deren Hilfe werden beobachtete Handlungen übernommen und im eigenen Körper in einem eigenen Programm realisiert. | Prozedurales Wissen bestimmt jeden Handlungsablauf. Durch Übung kann prozedurales Wissen verbessert werden. Das geschieht selbst, wenn der 'Speicherplatz' für deklaratives Wissen keinen Datenaustausch mehr zur Verfügung stellen kann(z.B. bei verschiedenen hirnorganischen Erkrankungen). In diesem Fall kommen gespeicherte motorische Erfahrungsdaten zum Einsatz und neurobiologische Programme mittels Spiegelneuronen. Mit deren Hilfe werden beobachtete Handlungen übernommen und im eigenen Körper in einem eigenen Programm realisiert. | ||
Wie bei Asterix und Obelix führen die Handlungsneurone(Joachim Bauer betitelt sie als 'intelligente Asterix-Nervenzellen' in: Joachim Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst', Heyne-Verlag 2006, ISBN978-3-453-61501-4) der prämotorischen Hirnrinde die Handlungsplanung durch und die Bewegungsneurone ('Obelix-Nervenzellen') der motorischen Hirnrinde geben den Muskelzellen den Handlungsbefehl. | Wie bei Asterix und Obelix führen die Handlungsneurone(Joachim Bauer betitelt sie als 'intelligente Asterix-Nervenzellen' in: Joachim Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst', Heyne-Verlag 2006, ISBN978-3-453-61501-4) der prämotorischen Hirnrinde die Handlungsplanung durch und die Bewegungsneurone ('Obelix-Nervenzellen') der motorischen Hirnrinde geben den Muskelzellen den Handlungsbefehl. | ||
Deklaratives Wissen ist nicht mit dem expliziten, also verbal vermittelbarem Wissen identisch. Informationsverarbeitende 'Organe' (Computer, neuronale Netze)benötigen deklaratives Wissen als '''faktisch eingeprägtes Wissen, um zu prozeduralem Wissen und letztendlich zu einer Prozedur (Handlung) zu führen'''. Es muss aber nicht explizit als Faktenwissen abrufbar oder erklärbar sein. | Deklaratives Wissen ist nicht mit dem expliziten, also verbal vermittelbarem Wissen identisch. Informationsverarbeitende 'Organe' (Computer, neuronale Netze)benötigen deklaratives Wissen als '''faktisch eingeprägtes Wissen, um zu prozeduralem Wissen und letztendlich zu einer Prozedur (Handlung) zu führen'''. Es muss aber nicht explizit als Faktenwissen abrufbar oder erklärbar sein. |
Version vom 14. Juli 2012, 19:40 Uhr
Der Begriff Prozedurales Wissen gehört zu einer Form des Langzeitwissens. Unterschieden werden in diesem Zusammenhang prozedurales und deklaratives Wissen. Während deklaratives Wissen erklärbares Faktenwissen bezeichnet, ist das prozedurale dynamisch und praktisch nutzbares Wissen. Es ist auf Handlungsabläufe, die man unbewusst in seiner Verarbeitungsroutine bewältigt, bezogen und das Wissen darüber, wie mit bestimmten Handeln und Vorgehen ein gewünschtes Resultat erreicht werden kann. Diese unbewussten Verarbeitungsroutinen sind nur schwer artikulierbar und können daher auch implizites Wissen sein. Grundlage für prozedurales Wissen ist das deklarative Wissen, da vor der unbewussten Verarbeitungsroutine das Erlernen des Faktenwissens nötig ist.
Typische Beispiele für prozedurales Wissen:
Autofahren, Fahrradfahren, Tanzen oder Schwimmen
Prozedurales Wissen bestimmt jeden Handlungsablauf. Durch Übung kann prozedurales Wissen verbessert werden. Das geschieht selbst, wenn der 'Speicherplatz' für deklaratives Wissen keinen Datenaustausch mehr zur Verfügung stellen kann(z.B. bei verschiedenen hirnorganischen Erkrankungen). In diesem Fall kommen gespeicherte motorische Erfahrungsdaten zum Einsatz und neurobiologische Programme mittels Spiegelneuronen. Mit deren Hilfe werden beobachtete Handlungen übernommen und im eigenen Körper in einem eigenen Programm realisiert. Wie bei Asterix und Obelix führen die Handlungsneurone(Joachim Bauer betitelt sie als 'intelligente Asterix-Nervenzellen' in: Joachim Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst', Heyne-Verlag 2006, ISBN978-3-453-61501-4) der prämotorischen Hirnrinde die Handlungsplanung durch und die Bewegungsneurone ('Obelix-Nervenzellen') der motorischen Hirnrinde geben den Muskelzellen den Handlungsbefehl. Deklaratives Wissen ist nicht mit dem expliziten, also verbal vermittelbarem Wissen identisch. Informationsverarbeitende 'Organe' (Computer, neuronale Netze)benötigen deklaratives Wissen als faktisch eingeprägtes Wissen, um zu prozeduralem Wissen und letztendlich zu einer Prozedur (Handlung) zu führen. Es muss aber nicht explizit als Faktenwissen abrufbar oder erklärbar sein. Neuere Hirnforschung wies inzwischen intuitives Wissen in tiefer liegenden Hirnzentren nach, das die Datenvernetzung komprimiert und zur passenden Handlungsentscheidung letztendlich führt. Weblinks:
Deklaratives und prozedurales Wissen, explizites und implizites Wissen http://www2.uni-wuppertal.de/FB4/anglistik,/multhaup/brain_memory_stores/6_declarative_procedural_txt.html
Wissensarten [1]
Deklaratives und prozedurales Wissen, explizites und implizites Wissen [2]
Annette`s Blog – Deklaratives und Prozedurales Wissen [3]
Bildung und Medien – Wissensformen [4]