SchülerVZ: Unterschied zwischen den Versionen
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Im April 2013 wurde der Betrieb eingestellt. Ein genauer Grund für die Schließung wurde von den Verantwortlichen nicht genannt.<sup>[[#Einzelnachweise|[1]]]</sup> | Im April 2013 wurde der Betrieb eingestellt. Ein genauer Grund für die Schließung wurde von den Verantwortlichen nicht genannt.<sup>[[#Einzelnachweise|[1]]]</sup> | ||
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Darüber hinaus wanderten viele schülerVZ Nutzer zum | Darüber hinaus wanderten viele schülerVZ Nutzer zum Konkurrenten Facebook ab. Die Profile blieben zwar teilweise bestehen, allerdings wurde das Netzwerk nicht mehr aktiv genutzt - schülerVZ verkam mehr und mehr zu einer Geisterstadt.<sup>[[#Einzelnachweise|[8]]]</sup> | ||
Um den sinkenden Besucherzahlen entgegenzuwirken, sollte das Netzwerk 2011 speziell für Kinder und Jugendliche als Bildungsangebot umgebaut werden, doch der Richtungswechsel kam zu spät.<sup>[[#Einzelnachweise|[9]]]</sup> | Um den sinkenden Besucherzahlen entgegenzuwirken, sollte das Netzwerk 2011 speziell für Kinder und Jugendliche als Bildungsangebot umgebaut werden, doch der Richtungswechsel kam zu spät.<sup>[[#Einzelnachweise|[9]]]</sup> |
Aktuelle Version vom 20. April 2013, 23:57 Uhr
schülerVZ (Schülerverzeichnis) war eine deutschsprachige Online-Community für Schüler und wie auch studiVZ, meinVZ und VZ Fotobuch, Teil der VZ-Gruppe.
Im April 2013 wurde der Betrieb eingestellt. Ein genauer Grund für die Schließung wurde von den Verantwortlichen nicht genannt.[1]
Zuordnung
schülerVZ gehörte zu den sozialen Netzwerken und wurde 2007 gegründet. Es basierte auf der gleichen Plattform wie studiVZ, war aber im Gegenteil zu meinVZ nicht mit diesem verbindbar.
Zielgruppe
Das soziale Netzwerk richtete sich an Jugendliche zwischen 10 (anfangs 12) und 21 Jahren.
Funktionen
schülerVZ war vor allem eine Kommunikationsplattform. Mitglieder hatten die Möglichkeit eine persönliche Seite (Profil) anzulegen und sich darauf zu präsentieren. Es konnten Informationen wie Name, Geschlecht, Alter, Schule, Hobbys, etc. hinterlegt und Fotos, Gruppen u.ä. gezeigt werden. Schüler konnten sich somit vernetzen, Informationen austauschen und die zahlreichen Funktionen und Apps des schülerVZ nutzen.
Datenschutz
Um ein Profil anlegen zu können, benötigte man eine Einladung durch einen bereits registrierten Nutzer.Mit einer Einladungs-E-Mail wurde ein Link versendet, der eine siebentägige Gültigkeit besaß und über den man die Anmeldeseite erreichte. Unerwünschten Erwachsenen sollte dadurch der widerrechtlichen Zugang erschwert und die junge Altersklasse und sensible Zielgruppe besser geschützt werden. Jedoch kam es immer wieder zu Datenpannen.
2009 wurden dem WebBlog http://www.netzpolitik.org zunächst mehr als eine Mio öffentliche Datensätze mit Informationen von schülerVZ-Nutzern zugestellt. Nur kurze Zeit später wurden dem Blog weitere 118.000 Datensätze übermittelt. Diese Datensätze beinhalteten auch sensible, personenbezogene Daten, die eigentlich nur Freunden freigeschaltet gewesen waren.[2]
2010 gelang es einem Lüneburger Informatikstudenten 1,6 Mio Profildaten aus dem schülerVZ abzugreifen und in einer Datenbank abzuspeichern. Und das obwohl das soziale Netzwerk kurz zuvor mit einem TÜV-Siegel ausgezeichnet wurde, welches die Einhaltung der gesetzlichen als auch die Anforderungen des TÜV Süd im Bezug auf Datensicherheit und Software-Funktionalität bescheinigte.[3]
Nutzerzahlen
schülerVZ galt lange Zeit als sehr erfolgreich. Zu Hochzeiten waren nach eigenen Angaben über 5,5 Mio Nutzer bei dem Schülernetzwerk registriert. Im Januar 2009 war schülerVZ mit 5.173.877.887 Seitenzugriffen (Page Impressions) die meistgeklickteste Seite Deutschlands.[4]
Als Erfolgsrezept galt die Tatsache, dass die Jugendlichen in diesem Netzwerk unter sich waren und Eltern und Lehrern der Zugang verweigert wurde. Medienpädagoge Markus Gerstmann hält es für sinnvoll, Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie unter sich sind, sich ohne Kontrolle austauschen und ausprobieren können – ein wichtiger Entwicklungsschritt in der Pubertät. [5 + 6]
Dennoch entwickelte sich schülerVZ nach und nach zu einem Pseudonetzwerk: etliche Nutzer legten sich Fantasie-Namen zu und spielten mit fiktiven, virtuellen Identitäten.[7]
Darüber hinaus wanderten viele schülerVZ Nutzer zum Konkurrenten Facebook ab. Die Profile blieben zwar teilweise bestehen, allerdings wurde das Netzwerk nicht mehr aktiv genutzt - schülerVZ verkam mehr und mehr zu einer Geisterstadt.[8]
Um den sinkenden Besucherzahlen entgegenzuwirken, sollte das Netzwerk 2011 speziell für Kinder und Jugendliche als Bildungsangebot umgebaut werden, doch der Richtungswechsel kam zu spät.[9]
Nachdem zuletzt nur noch ca. 200.000 Schüler angemeldet waren, gab der Betreiber im Frühjahr 2013 bekannt, dass bis zum 30. April alle Benutzerprofile unwiderruflich gelöscht werden.[10]
Weblinks
Offizielle Webpräsenz von schülerVZ
Einzelnachweise
[1] Abschaltung schülerVZ http://www.schuelervz.net/l/help, abgerufen am 11.03.2013
[2] Datenpanne größer als angenommen http://www.fr-online.de/digital/schuelervz-datenpanne-groesser-als-angenommen,1472406,3096940.html, abgerufen am 13.03.2013
[3] Gruscheln mit TÜV-Siegel http://www.tagesschau24.de/inland/datensicherheit100.html, abgerufen am 11.03.2013
[4] Eine Erfolgsstory: Spitzenreiter schülerVZ http://www.internet-abc.de/eltern/newsletter-19-schuelervz.php, abgerufen am 11.03.2013
[5] Dabei sein ist alles - Das Phänomen schülerVZ http://www.heise.de/ct/artikel/Dabei-sein-ist-alles-291452.html, abgerufen am 12.03.2013
[6] SchülerVZ rüstet für ahnungslose Eltern auf http://www.technikjournal.de/cms/front_content.php?idcatart=836idcat=59, abgerufen am 11.03.2013
[7] Aus und vorbei mit schülerVZ http://www.computerwoche.de/a/aus-und-vorbei-mit-schuelervz,2535946, abgerufen am 11.03.2013
[8] Das schülerVZ macht dicht http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/2073535/, abgerufen am 12.03.2013
[9] Neuanfang bei VZ-Netzwerken: Retten, was zu retten ist http://www.focus.de/digital/computer/computer-neuanfang-bei-vz-netzwerken-retten-was-zu-retten-ist_aid_767708.html, abgerufen am 13.03.2013
[10] SchülerVZ verliert im Kampf gegen Facebook http://www.heute.de/Sch%C3%BCler-VZ-verliert-Kampf-gegen-Facebook-27415012.html, abgerufen am 12.03.2013