Explizites Wissen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Social-Media-ABC
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 10: Zeile 10:
Explizites Wissen kann in Form von Arbeitsanweisungen, dokumentierten Abläufen aber auch mit Berichten und Zeichnungen festgehalten werden.  
Explizites Wissen kann in Form von Arbeitsanweisungen, dokumentierten Abläufen aber auch mit Berichten und Zeichnungen festgehalten werden.  


==[[SEKI Model]]==
== Was ist das Unterschied zwischen explizit und implizit? ==
Wie bereits an der Definition deutlich wird, ist der Begriff Wissen sehr komplex und wird aus verschiedenen Blickwinkeln innerhalb der Wissenschaften betrachtet. Zudem haben sich verschiedene Wissensarten herauskristallisiert. Die zwei wohl bedeutendsten für das tägliche Handeln sind das implizite und das explizite Wissen.
 
Das explizite Wissen ist ein Wissen, das bewusst wahrgenommen und eingesetzt wird. Es sorgt dafür, dass bereits erlernte Dinge, die nicht täglich zum Einsatz kommen müssen, aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Während des Abrufens können allerdings Fehler und lange Wartezeit auftreten, da in diesem Fall das Langzeitgedächtnis angesprochen wird.
 
Ein Beispiel hierfür: eine Leistungskontrolle in der Schule. Der Schüler bekommt eine Frage gestellt und soll sein bewusst erlerntes Wissen wiedergeben. Während er dies tut, kann es durch verschiedene Umstände passieren, dass die Wissensexplikation nicht vollständig stattfinden kann.
<br />
 
* ''explizites Wissen ist ein Wissen, das der Mensch bewusst in sich trägt''
* ''explizites Wissen kann in Worte gefasst werden''
* ''explizites Wissen kann festgehalten, gespeichert, verarbeitet und übertragen werden''
* ''die Explikation expliziten Wissens kann leicht gestört werden''
 
 
Das implizite Wissen hingegen ist das Wissen, das jeder Mensch durch alltägliche und gewohnte Handlungen und Erfahrungen in sich trägt, mit persönlichen Emotionen verknüpft und es zu einer Kompetenz entwickelt, wodurch man diese Form des Wissens wenn überhaupt nur schwer ausformulieren bzw. explizieren kann und somit auch kaum in der Lage ist, es mit einer zweiten Person zu teilen.
 
Ein Beispiel dafür: hierfür bietet sich das Fahrradfahren an. Eltern  möchten ihrem Kind das Fahrradfahren beibringen, ist es ihnen nahezu unmöglich, dem Nachkommen die richtige Funktionsweise oder eine Art Anleitung für die korrekte Ausführung zu nennen. Sie benutzen in der Regel ihr eigenes Rad für eine Fahrt und veranschaulichen dem Kind somit die Handlung. Als nächste Stufe folgt die Nachahmung des Lernenden, wobei die Eltern oder zusätzliche Räder als Stütze dienen. Durch das eigene Erleben und die Versuche in der Praxis wächst das Wissen über die Aktivität - aufbauend darauf entstehen Kompetenz und Können. Jedoch fällt es schwer, impliziertes Wissen zu verändern. Wurde eine Aktivität ausgeübt und für richtig empfunden, kann man an dieser Sicht kaum etwas abwandeln, da es keinen bewussten Ursprung gibt, an dem man ansetzen kann.
<br />
 
* ''implizites Wissen ist im Unterbewusstsein verankert''
* ''implizites Wissen wird automatisch genutzt (Tätigkeitsausübung, bei der nicht über die Handlungsregeln nachgedacht werden muss)''
* ''impliziertes Wissen ist nicht verbalisierbar (Die korrekte Funktionsweise kennen und ausführen, aber sie nicht benennen und begründen können)''
* ''implizites Wissen wird durch (wiederholte) Handlungen angeeignet (Durch Erfahrungen Kompetenz erlangen und durch Wiederholungen verbessern)''
* ''Handlungen des impliziten Wissens lassen sich in ihrem Ablauf schwer verändern (2)''
 
==[[Wissenskonversion|SEKI Model]]==
Das Gegenteil von explizitem Wissen ist das nicht artikulier- und wiedergebbare unbewusste [[implizites Wissen]].
Das Gegenteil von explizitem Wissen ist das nicht artikulier- und wiedergebbare unbewusste [[implizites Wissen]].
Nonaka und Takeuchi haben die Umwandlung von implizitem Wissen in das explizite Wissen in dem SEKI - Modell definiert.  
Nonaka und Takeuchi haben die Umwandlung von implizitem Wissen in das explizite Wissen in dem SEKI - Modell definiert.  
Zeile 19: Zeile 44:


(1) http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/wissensmanagement.html
(1) http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/wissensmanagement.html
[[(2) https://wissenpaedagogik.weebly.com/wissen---explizit--implizit.html]]


<br />
<br />

Aktuelle Version vom 13. Mai 2021, 16:50 Uhr

Definition

Explizites Wissen ist formulierbares und reproduzierbares Wissen. Es kann ohne Schwierigkeiten durch eine formale, systematische Sprache vermittelt werden, etwa durch Wörter und Zahlen. Es kann in seiner Anwendung logisch nachvollzogen und beschrieben werden und stellt deshalb spezifisches oder methodisches Wissen dar. (1)

Erläuterung

Der Begriff explizites Wissen wurde durch den Chemiker und Philosophen Michael Polanyi geprägt (1981 - 1976) Es bezeichnet kommunizierbares, dokumentiertes und ausdruckbares Wissen. Dieses Wissen kann ohne Probleme weitergegeben und beschrieben werden. Es handelt sich um “bewusstes Wissen”. Hier handelt es sich nicht nur um Tätigkeiten sondern vor allem auch um Fakten. Zum Beispiel “Der Eiffelturm steht in Paris”. Explizites Wissen kann in Form von Arbeitsanweisungen, dokumentierten Abläufen aber auch mit Berichten und Zeichnungen festgehalten werden.

Was ist das Unterschied zwischen explizit und implizit?

Wie bereits an der Definition deutlich wird, ist der Begriff Wissen sehr komplex und wird aus verschiedenen Blickwinkeln innerhalb der Wissenschaften betrachtet. Zudem haben sich verschiedene Wissensarten herauskristallisiert. Die zwei wohl bedeutendsten für das tägliche Handeln sind das implizite und das explizite Wissen.

Das explizite Wissen ist ein Wissen, das bewusst wahrgenommen und eingesetzt wird. Es sorgt dafür, dass bereits erlernte Dinge, die nicht täglich zum Einsatz kommen müssen, aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Während des Abrufens können allerdings Fehler und lange Wartezeit auftreten, da in diesem Fall das Langzeitgedächtnis angesprochen wird.

Ein Beispiel hierfür: eine Leistungskontrolle in der Schule. Der Schüler bekommt eine Frage gestellt und soll sein bewusst erlerntes Wissen wiedergeben. Während er dies tut, kann es durch verschiedene Umstände passieren, dass die Wissensexplikation nicht vollständig stattfinden kann.

  • explizites Wissen ist ein Wissen, das der Mensch bewusst in sich trägt
  • explizites Wissen kann in Worte gefasst werden
  • explizites Wissen kann festgehalten, gespeichert, verarbeitet und übertragen werden
  • die Explikation expliziten Wissens kann leicht gestört werden


Das implizite Wissen hingegen ist das Wissen, das jeder Mensch durch alltägliche und gewohnte Handlungen und Erfahrungen in sich trägt, mit persönlichen Emotionen verknüpft und es zu einer Kompetenz entwickelt, wodurch man diese Form des Wissens wenn überhaupt nur schwer ausformulieren bzw. explizieren kann und somit auch kaum in der Lage ist, es mit einer zweiten Person zu teilen.

Ein Beispiel dafür: hierfür bietet sich das Fahrradfahren an. Eltern möchten ihrem Kind das Fahrradfahren beibringen, ist es ihnen nahezu unmöglich, dem Nachkommen die richtige Funktionsweise oder eine Art Anleitung für die korrekte Ausführung zu nennen. Sie benutzen in der Regel ihr eigenes Rad für eine Fahrt und veranschaulichen dem Kind somit die Handlung. Als nächste Stufe folgt die Nachahmung des Lernenden, wobei die Eltern oder zusätzliche Räder als Stütze dienen. Durch das eigene Erleben und die Versuche in der Praxis wächst das Wissen über die Aktivität - aufbauend darauf entstehen Kompetenz und Können. Jedoch fällt es schwer, impliziertes Wissen zu verändern. Wurde eine Aktivität ausgeübt und für richtig empfunden, kann man an dieser Sicht kaum etwas abwandeln, da es keinen bewussten Ursprung gibt, an dem man ansetzen kann.

  • implizites Wissen ist im Unterbewusstsein verankert
  • implizites Wissen wird automatisch genutzt (Tätigkeitsausübung, bei der nicht über die Handlungsregeln nachgedacht werden muss)
  • impliziertes Wissen ist nicht verbalisierbar (Die korrekte Funktionsweise kennen und ausführen, aber sie nicht benennen und begründen können)
  • implizites Wissen wird durch (wiederholte) Handlungen angeeignet (Durch Erfahrungen Kompetenz erlangen und durch Wiederholungen verbessern)
  • Handlungen des impliziten Wissens lassen sich in ihrem Ablauf schwer verändern (2)

SEKI Model

Das Gegenteil von explizitem Wissen ist das nicht artikulier- und wiedergebbare unbewusste implizites Wissen. Nonaka und Takeuchi haben die Umwandlung von implizitem Wissen in das explizite Wissen in dem SEKI - Modell definiert. Hiernach wird implizites Wissen für alle zugänglich und verwendbar gemacht und somit zu explizitem Wissen transformiert.


Quellen

(1) http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/wissensmanagement.html

(2) https://wissenpaedagogik.weebly.com/wissen---explizit--implizit.html


weiterführende Weblinks

YouTube Video: Erklärung explizit und implizietes Wissen

Bericht: Wissen des Menschenk