WikiLeaks: Unterschied zwischen den Versionen

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==Enthüllungen==
==Enthüllungen==
Zu den bekanntesten Enthüllungen WikiLeaks gehören unter anderem 2007 die Bekanntmachung der milliardenschweren Korruption des ehemaligen kenianischen Präsidenten und die Veröffentlichung von Handbüchern von Guantánamo über Menschenrechtsverletzungen. Im Jahr 2008 die Publizierung von 12.000 Namen und Adressen der Mitgliederliste der BNP, einer rechtextremen britischen Partei. Im Jahr 2010 veröffentlichte WikiLeaks ein Video unter dem Titel [http://www.youtube.com/watch?v=5rXPrfnU3G0 Collateral Murder]
Zu den bekanntesten Enthüllungen WikiLeaks gehören unter anderem 2007 die Bekanntmachung der milliardenschweren Korruption des ehemaligen kenianischen Präsidenten und die Veröffentlichung von Handbüchern von Guantánamo über Menschenrechtsverletzungen.  
 
Im Jahr 2008 die Publizierung von 12.000 Namen und Adressen der Mitgliederliste der BNP, einer rechtextremen britischen Partei.  
 
Im Jahr 2010 veröffentlichte WikiLeaks ein Video unter dem Titel [http://www.youtube.com/watch?v=5rXPrfnU3G0 Collateral Murder]
. Das Video war von der Zielkamera eines Apache-Hubschrauber aufgenommen worden. Es zeigt mehrere Personen am Boden, die nach Auffassung der US-Soldaten an Bord des Hubschraubers Sturmgewehre und eine Panzerfaust trugen. Bei einigen der vermuteten Waffen handelte es sich aber um Kameras von Journalisten. Die Bordkamera zeigt, wie das Feuer auf die Gruppe eröffnet wurde. Etwa 12 Personen, einschließlich von 2 Reuters-Mitarbeitern wurden getötet. Ein kurz darauf vorbeifahrender Kleinbus hielt an und die unbewaffneten Insassen versuchten, die Verletzten zu retten. Die Hubschrauberbesatzung ging fälschlicherweise davon aus, dass die Businsassen Waffen bergen würden, und bat bei der Einsatzleitung wieder um Feuererlaubnis. Bei dem anschließenden Angriff auf den Bus wurden Insassen getötet. Zwei Kleinkinder, die sich im Bus befanden, überlebten schwer verletzt. Das veröffentlichte Video erhielt früh eine große Aufmerksamkeit in Blogs, bei Youtube und investigativen Journalisten. Als mutmaßlicher Informant wurde Bradley Manning im Mai 2010 festgenommen. Am 21. August 2013 wurde zu 35 Jahren Haft verurteilt.
. Das Video war von der Zielkamera eines Apache-Hubschrauber aufgenommen worden. Es zeigt mehrere Personen am Boden, die nach Auffassung der US-Soldaten an Bord des Hubschraubers Sturmgewehre und eine Panzerfaust trugen. Bei einigen der vermuteten Waffen handelte es sich aber um Kameras von Journalisten. Die Bordkamera zeigt, wie das Feuer auf die Gruppe eröffnet wurde. Etwa 12 Personen, einschließlich von 2 Reuters-Mitarbeitern wurden getötet. Ein kurz darauf vorbeifahrender Kleinbus hielt an und die unbewaffneten Insassen versuchten, die Verletzten zu retten. Die Hubschrauberbesatzung ging fälschlicherweise davon aus, dass die Businsassen Waffen bergen würden, und bat bei der Einsatzleitung wieder um Feuererlaubnis. Bei dem anschließenden Angriff auf den Bus wurden Insassen getötet. Zwei Kleinkinder, die sich im Bus befanden, überlebten schwer verletzt. Das veröffentlichte Video erhielt früh eine große Aufmerksamkeit in Blogs, bei Youtube und investigativen Journalisten. Als mutmaßlicher Informant wurde Bradley Manning im Mai 2010 festgenommen. Am 21. August 2013 wurde zu 35 Jahren Haft verurteilt.



Version vom 26. November 2013, 18:47 Uhr

WikiLeaks bezeichnet sich selbst als Plattform, auf welcher Bürger Dokumente hochladen können, mit denen z. B. unmoralisches Verhalten, Korruption oder Steuerhinterziehung nachgewiesen wird. Diese Materialien werden so der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das Hochladen kann über weltweit eingerichtete Postfächer erfolgen, die Dokumente können einem WikiLeaks-Mitarbeiter persönlich übergeben oder anonym zugespielt werden. Bis September 2010 konnten die Unterlagen direkt online hochgeladen werden. Die Quellen bleiben in jedem Fall anonym und geschützt. WikiLeaks sieht sich als Produkt einer Gegenkultur, als Gegenstück zur Presse. Es publiziert die Dokumente, bleibt aber selbst politisch neutral. So der Grundgedanke. Finanziert wird das Vorhaben aus unabhängigen Spenden. Anfangs konnten Kommentare von veröffentlichten Inhalten kommentiert werden, worauf der Namensteil „Wiki“ zurückzuführen ist. Trotz ähnlichem Wort und Schriftzug im Logo besteht keine Verbindung zwischen WikiLeaks und Wikipedia oder der Wikimedia Foundation.

Geschichte und Mitarbeiter

Gegründet wurde WikiLeaks 2006 von einer internationalen und bunt gemischten anonymen Gruppe aus Menschenrechtskämpfern, Mathematikern und Journalisten. Julian Assange trat von Anfang an als Gründer in Erscheinung und bleibt bis heute eines der bekanntesten Gesichter. Bis September 2010 gehörte zu den offiziellen Sprechern auch der deutsche Daniel Domscheit-Berg, alias Daniel Schmitt, der aber nach einem Streit mit Julian Assange WikiLeaks verließ. Weiterer Sprecher sind die isländischen Enthüllungsjournalisten Kristinn Hrafnsson und Herbert Snorrason. Als engste Beraterin von Julian Assagne gilt zurzeit Sarah Harrison, die im Sommer 2013 den Whistleblower Edward Snowden auf seinem Flug von Hong Kong nach Moskau begleitete. Julian Assange sitzt seit Juni 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London fest. Die britischen Behörden wollen den Australier nach Schweden ausliefern, wo er zu Vorwürfen wegen sexueller Vergehen vernommen werden soll. Assange befürchtet jedoch nach eigenen Angaben, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Spionage und Geheimnisverrat drohen könnte.

Enthüllungen

Zu den bekanntesten Enthüllungen WikiLeaks gehören unter anderem 2007 die Bekanntmachung der milliardenschweren Korruption des ehemaligen kenianischen Präsidenten und die Veröffentlichung von Handbüchern von Guantánamo über Menschenrechtsverletzungen.

Im Jahr 2008 die Publizierung von 12.000 Namen und Adressen der Mitgliederliste der BNP, einer rechtextremen britischen Partei.

Im Jahr 2010 veröffentlichte WikiLeaks ein Video unter dem Titel Collateral Murder . Das Video war von der Zielkamera eines Apache-Hubschrauber aufgenommen worden. Es zeigt mehrere Personen am Boden, die nach Auffassung der US-Soldaten an Bord des Hubschraubers Sturmgewehre und eine Panzerfaust trugen. Bei einigen der vermuteten Waffen handelte es sich aber um Kameras von Journalisten. Die Bordkamera zeigt, wie das Feuer auf die Gruppe eröffnet wurde. Etwa 12 Personen, einschließlich von 2 Reuters-Mitarbeitern wurden getötet. Ein kurz darauf vorbeifahrender Kleinbus hielt an und die unbewaffneten Insassen versuchten, die Verletzten zu retten. Die Hubschrauberbesatzung ging fälschlicherweise davon aus, dass die Businsassen Waffen bergen würden, und bat bei der Einsatzleitung wieder um Feuererlaubnis. Bei dem anschließenden Angriff auf den Bus wurden Insassen getötet. Zwei Kleinkinder, die sich im Bus befanden, überlebten schwer verletzt. Das veröffentlichte Video erhielt früh eine große Aufmerksamkeit in Blogs, bei Youtube und investigativen Journalisten. Als mutmaßlicher Informant wurde Bradley Manning im Mai 2010 festgenommen. Am 21. August 2013 wurde zu 35 Jahren Haft verurteilt.

Ebenfalls 2010 veröffentlichte WikiLeaks Dokumente des Planungs- und Genehmigungsprozess der Love Parade 2010 in Essen, bei der es durch eine Massenpanik zu 21 Toten und über 500 Verletzten kam. In den Dokumenten äußern Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Vorfeld ihre Bedenken darüber, dass das Gelände zu klein sei.

Film

Am 31.10.2013 startete der Kinofilm Inside WikiLeaks – Die fünfte Gewalt, basierend auf dem Buch Inside WikiLeaks von Daniel Domscheit-Berg. Der Plot orientiert sich größtenteils an der realen Geschichte von WikiLeaks – beziehungsweise der Darstellung von Daniel Domscheit-Berg sowie den beiden Guardian-Journalisten, die am sogenannten Cablegate, den Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks, beteiligt waren. Einige Elemente der Handlung sind allerdings fiktionaler Natur – beispielsweise Details des Zusammentreffens von Julian Assange mit der Familie von Daniel Domscheit-Berg sowie die im Film enthaltene Liebesgeschichte.

Weblinks

wikileaks.org

WikiLeaks bei Twitter

WikiLeaks Deutschland

WikiLeaks Korruption in Kenia 2007

WikiLeaks Handbücher Guantanamo

WikiLeaks Loveparade Essen 2010

Videos

Collateral Murder

Interview Daniel Domscheit-Berg alias Daniel Schmitt

Trailer Kinofilm Inside Wikileaks

Literatur

Daniel Domscheit-Berg: Inside WikiLeaks. Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt. Econ, Berlin 2011, ISBN 978-3-430-20121-6.