Steinway & Sons: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Internationale Geschichte ==
== Die Internationale Geschichte ==


 
Am 29. Mai 1850 brach die „[[Helena Sloman]]“ als erster deutscher [[Transatlantikdampfer]] zu ihrer Jungfernfahrt von Hamburg nach New York auf. Der Hamburger Reeder Robert Miles Sloman hatte den Auswanderungsmarkt für sich entdeckt, der hohe Gewinne versprach und bis dahin fest in Bremer Händen lag. Auch etablierte Geschäftsleute und Handwerker zog es während der größten Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts in die neue Welt. Die wirtschaftlichen Perspektiven nach der gescheiterten Revolution von 1848 waren in dem zersplitterten und immer noch durch Zunftbeschränkungen gehemmten Deutschland schlecht. Unter den Auswanderern an Bord der„Helena Sloman“ waren auch der 53jährige [[Heinrich Engelhard Steinweg]] (1797-1871) mit seiner Frau Juliane und drei seiner fünf Kinder. Der erfolgreiche Klavierbauer aus dem kleinstädtischen Seesen sah in der deutschen [[Provinz]] keine Zukunft für sein Unternehmen. Seine Produktionszahlen wurden von der Zunft beschränkt und die zahlreichen Regionalgrenzen machten Verkäufe kompliziert und kostspielig. Für Steinweg war klar: Hier war der Lebensunterhalt für die Familie langfristig nicht mehr zu sichern. Wesentlich für den wirtschaftlichen Aufstieg der Steinwegs war die Braunschweiger Gewerbeausstellung von 1839, auf der die hauseigenen Klaviere mehrere Preise gewannen. Entscheidend für die weitere Entwicklung war auch die Förderung durch Albert Methfessel. Der Verfasser des Hammonia-Liedes und Komponist in Hamburg war Juror bei besagter Veranstaltung und gab sich in der Öffentlichkeit von der einzigartigen Qualität der Steinweg-Instrumente begeistert. Diese Wertschätzung aus der professionellen Musikwelt blieb auch für den späteren, weltweiten Erfolg der Firma ein entscheidendes [[Kriterium]]. [https://shmh.de/de/hamburgwissen/dossiers/steinnway-and-sons]
Am 29. Mai 1850 brach die „[[Helena Sloman]]“ als erster deutscher Transatlantikdampfer zu ihrer Jungfernfahrt von Hamburg nach New York auf. Der Hamburger Reeder Robert Miles Sloman hatte den Auswanderungsmarkt für sich entdeckt, der hohe Gewinne versprach und bis dahin fest in Bremer Händen lag. Auch etablierte Geschäftsleute und Handwerker zog es während der größten Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts in die neue Welt. Die wirtschaftlichen Perspektiven nach der gescheiterten Revolution von 1848 waren in dem zersplitterten und immer noch durch Zunftbeschränkungen gehemmten Deutschland schlecht. Unter den Auswanderern an Bord der„Helena Sloman“ waren auch der 53jährige Heinrich Engelhard Steinweg (1797-1871) mit seiner Frau Juliane und drei seiner fünf Kinder. Der erfolgreiche Klavierbauer aus dem kleinstädtischen Seesen sah in der deutschen Provinz keine Zukunft für sein Unternehmen. Seine Produktionszahlen wurden von der Zunft beschränkt und die zahlreichen Regionalgrenzen machten Verkäufe kompliziert und kostspielig. Für Steinweg war klar: Hier war der Lebensunterhalt für die Familie langfristig nicht mehr zu sichern. Wesentlich für den wirtschaftlichen Aufstieg der Steinwegs war die Braunschweiger Gewerbeausstellung von 1839, auf der die hauseigenen Klaviere mehrere Preise gewannen. Entscheidend für die weitere Entwicklung war auch die Förderung durch Albert Methfessel. Der Verfasser des Hammonia-Liedes und Komponist in Hamburg war Juror bei besagter Veranstaltung und gab sich in der Öffentlichkeit von der einzigartigen Qualität der Steinweg-Instrumente begeistert. Diese Wertschätzung aus der professionellen Musikwelt blieb auch für den späteren, weltweiten Erfolg der Firma ein entscheidendes Kriterium. [https://shmh.de/de/hamburgwissen/dossiers/steinnway-and-sons]


== Das Unternehmen ==
== Das Unternehmen ==


 
Verborgen vor den strengen Augen der Zunftbeauftragten tüftelt im Jahr 1836 ein armer, junger Tischler namens Heinrich Engelhard Steinweg in der Waschküche seines Seesener Wohnhauses an einer besonderen Konstruktion. Offiziell ist ihm der Instrumentenbau nicht gestattet, doch [[Steinweg]] fühlt sich berufen. Er baut ein neuartiges Instrument, das andere Klaviere vergleichsweise schnöde tönen lässt: den ersten Steinweg-Flügel. Dies ist die wohl bekannteste der vielen Anekdoten, die sich um den Gründer des Piano-Imperiums ranken. Experten bezweifeln zwar, dass es sich wirklich so zugetragen hat. Doch sicher ist: Der später als Henry Steinway bekannt gewordene Niedersachse Heinrich Steinweg hatte beachtliches Talent für den Klavierbau und ein eben solches für die Vermarktung seiner Instrumente.
Verborgen vor den strengen Augen der Zunftbeauftragten tüftelt im Jahr 1836 ein armer, junger Tischler namens Heinrich Engelhard Steinweg in der Waschküche seines Seesener Wohnhauses an einer besonderen Konstruktion. Offiziell ist ihm der Instrumentenbau nicht gestattet, doch Steinweg fühlt sich berufen. Er baut ein neuartiges Instrument, das andere Klaviere vergleichsweise schnöde tönen lässt: den ersten Steinweg-Flügel. Dies ist die wohl bekannteste der vielen Anekdoten, die sich um den Gründer des Piano-Imperiums ranken. Experten bezweifeln zwar, dass es sich wirklich so zugetragen hat. Doch sicher ist: Der später als Henry Steinway bekannt gewordene Niedersachse Heinrich Steinweg hatte beachtliches Talent für den Klavierbau und ein eben solches für die Vermarktung seiner Instrumente.

Version vom 12. November 2021, 11:52 Uhr

Steinway-Flügel (Modell D-274 aus der Steinway- Fabrik Hamburg)

Steinway & Sons wurde von Heinrich Engelhard Steinweg (* 22. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz)[1] und seinen Söhnen 1853 in New York City gegründet. Steinway & Sons ist Hersteller von hochwertigen Flügeln und Klavieren im deutsch-US-amerikanischen Raum. Steinway & Sons hat mehr als 125 Patente [2][3] erfolgreich angemeldet.

Gefertigt werden Ihre Instrumente in Hamburg und New York (Queens). Als Mutterunternehmen und Aktiengesellschaft fungiert Steinway Musical Instruments. Hier werden zahlreiche weitere Musikinstrumentenhersteller und -marken versammelt und im August 2013 von John Paulsons Paulson & Co. gekauft und von der Börse genommen.[4]


Die Internationale Geschichte

Am 29. Mai 1850 brach die „Helena Sloman“ als erster deutscher Transatlantikdampfer zu ihrer Jungfernfahrt von Hamburg nach New York auf. Der Hamburger Reeder Robert Miles Sloman hatte den Auswanderungsmarkt für sich entdeckt, der hohe Gewinne versprach und bis dahin fest in Bremer Händen lag. Auch etablierte Geschäftsleute und Handwerker zog es während der größten Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts in die neue Welt. Die wirtschaftlichen Perspektiven nach der gescheiterten Revolution von 1848 waren in dem zersplitterten und immer noch durch Zunftbeschränkungen gehemmten Deutschland schlecht. Unter den Auswanderern an Bord der„Helena Sloman“ waren auch der 53jährige Heinrich Engelhard Steinweg (1797-1871) mit seiner Frau Juliane und drei seiner fünf Kinder. Der erfolgreiche Klavierbauer aus dem kleinstädtischen Seesen sah in der deutschen Provinz keine Zukunft für sein Unternehmen. Seine Produktionszahlen wurden von der Zunft beschränkt und die zahlreichen Regionalgrenzen machten Verkäufe kompliziert und kostspielig. Für Steinweg war klar: Hier war der Lebensunterhalt für die Familie langfristig nicht mehr zu sichern. Wesentlich für den wirtschaftlichen Aufstieg der Steinwegs war die Braunschweiger Gewerbeausstellung von 1839, auf der die hauseigenen Klaviere mehrere Preise gewannen. Entscheidend für die weitere Entwicklung war auch die Förderung durch Albert Methfessel. Der Verfasser des Hammonia-Liedes und Komponist in Hamburg war Juror bei besagter Veranstaltung und gab sich in der Öffentlichkeit von der einzigartigen Qualität der Steinweg-Instrumente begeistert. Diese Wertschätzung aus der professionellen Musikwelt blieb auch für den späteren, weltweiten Erfolg der Firma ein entscheidendes Kriterium. [5]

Das Unternehmen

Verborgen vor den strengen Augen der Zunftbeauftragten tüftelt im Jahr 1836 ein armer, junger Tischler namens Heinrich Engelhard Steinweg in der Waschküche seines Seesener Wohnhauses an einer besonderen Konstruktion. Offiziell ist ihm der Instrumentenbau nicht gestattet, doch Steinweg fühlt sich berufen. Er baut ein neuartiges Instrument, das andere Klaviere vergleichsweise schnöde tönen lässt: den ersten Steinweg-Flügel. Dies ist die wohl bekannteste der vielen Anekdoten, die sich um den Gründer des Piano-Imperiums ranken. Experten bezweifeln zwar, dass es sich wirklich so zugetragen hat. Doch sicher ist: Der später als Henry Steinway bekannt gewordene Niedersachse Heinrich Steinweg hatte beachtliches Talent für den Klavierbau und ein eben solches für die Vermarktung seiner Instrumente.