Slack

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Slack

Bei Slack handelt es sich um eine moderne und qualitativ hochwertige Business-Lösung aus San Francisco, hinter der Stewart Butterfield, einer der Flickr[1]-Mitgründer, steht. Das erste Public-Release (öffentliche Version) der Software wurde erst Anfang des Jahres (2014) gestartet. Seitdem erfreut sich das Programm zunehmender Beliebtheit. Denn das Tool verfolgt einen sehr interessanten Ansatz und verspricht in Zeiten von Mobile, Cloud und Social Network eine effiziente Mitarbeiterkommunikation. Seit seinem Launch im Februar 2014 hat das Tool mehr als 30.000 Teams und fast 270.000 Nutzer insgesamt für sich gewonnen (nach rund einem Jahr). Den klassischen Posteingang sucht man vergebens. Mit Slack wird auch die Firmenkommunikation zu einem dynamischen News-Feed; direkt und informell. Unmittelbarkeit und Transparenz sind die Stärken dieser Kommunikations-Plattform. Die gleiche Verbindlichkeit wie E-Mail, die noch dem traditionellen Brief ähnelt, erreicht sie allerdings nicht. Kommuniziert wird in offenen Chats für jedermann, in geschlossenen Chats für Gruppen oder privat zwischen zwei Personen. Slack legt alle Nachrichten und Dokumente zentral ab. Das erleichtert die gezielte Suche nach Inhalten. In Slack sehen wir direkt, wer online ist und wer derzeit nicht verfügbar ist. Insofern erinnert das schon an Chatsysteme wie Skype oder Social Media Netzen wie Facebook. Auch die generelle Funktionsweise erinnert noch an Chatsysteme. Nur ist sie in ihrer Benutzung deutlich unkomplizierter. Datei-Uploads funktionieren per Drag and Drop und können öffentlich in Kanälen oder nur privat mit ausgesuchten Mitgliedern geteilt werden. Am Anfang gibt es nur zwei Kanäle, doch bei Bedarf lassen sich neue sehr schnell anlegen. So minimiert man das Nachrichtenaufkommen in den generellen Kanälen und legt spezielle Diskussionen in eigene Bereiche um. Wahlweise bieten sich auch private Gruppen an, die man nur auf Einladung hin betreten kann. So lassen sich beispielsweise auch verschiedene Geschäftsbereiche trennen. Allein aufgrund von Mund-zu-Mund-Propaganda meldeten sich innerhalb der ersten 24 Stunden 8000 Nutzer an. Für Neugierige, die Slack einfach einmal ausprobieren möchten, gibt es auch eine Gratis-Version, bei der das Archiv auf 10'000 Nachrichten beschränkt ist. Zwischenzeitlich ist Slack so beliebt, dass Unternehmen das Werkzeug als Mitarbeiterbonus anbieten. Slacks Idee scheint vertraut, weil es interne Chat-Anwendungen natürlich gibt. Aber es leistet im Alltag doch einiges mehr und lässt sich so einfach bedienen, dass es für viele offenbar den entscheidenden Unterschied ausmacht.

Eine kurze Übersicht:

  • In Slack lassen sich beliebig viele „Channels“ einrichten, die wie Chaträume funktionieren. Wer daran teilnehmen darf, lässt sich festlegen.
  • Darüber hinaus kann man direkt mit einzelnen Personen kommunizieren.
  • Überall lassen sich Dateien hochladen und diese kommentieren.
  • Die Suche funktioniert gut und ist schnell. Diskussionen oder Dateien findet man auf diese Weise zuverlässig wieder.

Nicht zuletzt kann man etliche Dienste mit Slack verknüpfen. Auf diese Weise findet man in Slack wieder, was andernorts passiert. Das funktioniert beispielsweise mit Dropbox, Trello, Google Drive, Google Hangout, Help Scout oder auch Twitter. Generell lässt sich festhalten, dass Slack nicht nur bei uns, sondern auch andernorts vor allem die Zahl der E-Mails dramatisch reduziert, außerdem einen Messenger für die interne Kommunikation überflüssig machen kann, Aktivitäten bei anderen Cloud-Diensten an einer Stelle zentral zusammenführt und zudem Diskussionen jederzeit wiederauffindbar macht – auch wenn die sich um Dokumente drehen, die man hochgeladen hat.

Es soll dabei allerdings nicht verschwiegen werden, dass sich Slack in der heutigen Fassung vor allem für kleinere Teams eignet. Zwar ist es heute ebenfalls bei großen Unternehmen im Einsatz, dann aber für bestimmte Abteilungen oder Gruppen.

Natürlich will Slack Geld verdienen und das soll nach dem bekannt-bewährten „Freemium“-Modell[2] funktionieren: Es gibt einen gut nutzbaren kostenlosen Account und für größere Bedürfnisse dann kostenpflichtige Varianten mit weiteren Funktionen. Das sieht aktuell wie folgt aus:

  • Gratis-Account: Die Suche funktioniert hier für die letzten 10.000 Nachrichten und man kann bis zu fünf externe Dienste anbinden. Alle weiteren Features scheinen unbeschränkt, es spielt also offenbar keine Rolle, wie viele Personen involviert sind oder wie viele Dateien hochgeladen werden.
  • „Standard“-Account: Die Preise beginnen hier aktuell bei 6,67 US-Dollar pro Monat und Nutzer, sofern man sich fürs jährliche Bezahlen entschließt. Hier ist dann die Suche im Archiv unbegrenzt und ebenso die Zahl der externen Dienste. Als zusätzliches Feature bekommt man hier u.a. einige Statistiken und kann Gastzugänge vergeben (bis zu fünf pro zahlendem Nutzer).
  • „Plus“-Account: Ab 12,50 US-Dollar pro Monat und Nutzer bekommt man hier u.a. ausführlichere Statistiken.
  • Ein „Business“-Account ist für nächstes Jahr angekündigt. Welche Funktionen der bieten wird, steht noch nicht fest.

Hintergrund:

Der Gründer von Slack, Stewart Butterfield, ist kein Unbekannter. Er war bereits mit «Flickr» erfolgreich, eine der beliebtesten Plattformen zum Publizieren von Fotos im Internet. Der Erfolg war alles andere als geplant: Butterfield arbeitete eigentlich an einem Online-Game, in dem man auch Fotos hochladen konnte. Das Game wurde ein Flop und verschwand, doch der Foto-Upload überlebte und mutierte zu Flickr. 2005 verkaufte Butterfield die Webseite an Yahoo, angeblich für 35 Millionen Dollar. Mit Slack scheint sich diese Phönix-aus-der-Asche-Geschichte nun zu wiederholen. 2011 scheiterte Butterfields Firma «Tiny Speck» mit dem Game «Glitch». Nur geht es diesmal um das Chat-Tool: Die Entwickler hatten es für sich als Alternative zur herkömmlichen E-Mail programmiert; nun könnte es zur Basis für ein neues Geschäft werden. Das Startup Slack aus San Francisco versucht, diese Aufgaben unter einem Dach zu vereinen. Andere haben das vorher bereits versucht, einige gar mit nennenswertem Erfolg. Aber Slack hat 2014 eine enorme Erfolgsgeschichte hingelegt, die selbst den erfahrenen Investor Marc Andreessen verblüffte und begeisterte:

Fazit:

Um bei aller Begeisterung auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben: Slack ist sicherlich kein Tool, das die Welt aus den Angeln hebt. Es macht stattdessen viele Dinge richtig und kombiniert nützliche Funktionen mit einer guten Benutzerführung. Das Team hat ein gutes Rezept für den Start gefunden und wird nun hoffentlich schnell weitere Funktionen hinzufügen und dabei den Charakter des Dienstes erhalten. Das Thema der internen Kommunikation wird in den kommenden Jahren jedenfalls noch wichtiger als bisher. Slack selbst geht davon aus, dass E-Mails in zehn Jahren in Unternehmen ausgedient haben. Ich persönlich kann das nur begrüßen. E-Mail als Medium war nie für all diese Zwecke gedacht, für die wir es heute einsetzen und das macht sich im Alltag immer stärker bemerkbar. Slack kann sich in kleinen Gruppen bereits heute sehr nützlich machen. Und wer bislang das Gefühl hat, zu viele Kommunikationstools und andere Dienste zugleich im Auge behalten zu müssen, sollte es einfach einmal für eine Woche gezielt ausprobieren. Damit sind wir auch gleich bei der Preisgestaltung. Im kostenlosen Account kann man zwar unzählig viele Mitglieder hinzufügen, aber maximal 5 Dienste integrieren. Für umgerechnet etwa 5 Euro pro Benutzer und Monat kann man unzählige Dienste integrieren und zudem alle vergangenen Nachrichten durchsuchen, statt nur die letzten 10.000. Außerdem gibt es u.a. auch eine individuelle Konfiguration der Mitgliederberechtigungen. Danach wird es deutlich teurer, aber auf den ersten Blick nur wenig leistungsfähiger.

Weiterführende Links und Quellen: