Readability

Aus Social-Media-ABC
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Readability (zu deutsch „Lesbarkeit“) ist ein kostenloses Dienstprogramm im Sinne einer Lese- und Speicherhilfe, die vorrangig interessante Texte aus dem Netz in ansprechender (Lese-)Form sofort (Schaltfläche: Read Now) oder später (Read Later sowie Send to Kindle) darstellt und zudem als Lesezeichen (bookmark) abspeichert. Dabei werden nur die wesentlichen Textpassagen einer Netzseite berücksichtigt, sonstige Randinformationen wie Werbung, andere Angebote etc. werden ignoriert.

Getreu dem Motto („Read Comfortably – Anytime, Anywhere“) des Anbieters Readability LLC (einer Tochter des Unternehmens Arc90) aus New York werden Textinhalte aus dem Netz auf Wunsch aufbereitet und gespeichert. Damit steht der 2009 gegründete Dienst in einer Reihe mit Angeboten wie Instapaper oder ReadItlater, mit größeren Unterschieden auch mit Delicious oder auch dem Evernote Web Clipper von Evernote. Eine Verschlagwortung und eine interne Suche sind möglich, stehen aber nicht im Zentrum des eher ästhetischen Ansatzes: „It all started with the desire for a better, smarter, more readable web...“ (eigene Darstellung). Symbol und eingetragenes Markenzeichen dieser Philosophie ist ein weinroter Lesesessel (englisch in den Terms of Service abweichend „red couch“ genannt) vor weißem Hintergrund (gegebenenfalls inverse Farbgestaltung).

Anmeldung, Anwendung und Funktionen

Zur Nutzung des Dienstes ist eine Anmeldung auf der Readability Netzpräsenz [1] erforderlich. Einmal angemeldet können die Funktionen auf aktuellen Browsern (eigene Schaltflächen sowie über Readability-Netzpräsenz) sowie über die eigens vorgesehene Programmanwendung (App) auf netzfähigen Mobiltelefonen oder Flachcomputern (Tablets) – geräteunabhängig synchronisiert – genutzt werden. Beim Stöbern im Netz, bei der Recherche oder der alltäglichen Lektüre von journalistischen Beiträgen genügt ein einmaliges Betätigen der Schaltfläche und der Kerninhalt wird – unter gleichzeitigem Verzicht von Werbung, störenden Bannern etc. – sofort ästhetisch ansprechend sowie in der Regel leicht vergrößert dargestellt, um das Lesen zu erleichtern (Read now) oder für eine spätere Lektüre auf dem entsprechenden Konto abgespeichert (Read Later sowie Send to Kindle). Texte können alternativ auch per elektronischer Post mittels einer individuell zugewiesenen Mailadresse (und eingefügtem einheitlichen Quellenanzeiger (URL)) für das spätere Lesen übersendet werden. Das erneute Abrufen erfolgt über die o.g. Wege (Readability-Seite oder App) über die individuelle Leseliste „Reading List“. Als weitere Speichermöglichkeiten ist ein Archiv sowie eine Lieblingsliste (Favorites) vorgesehen. Favoriten werden kreiert, indem in einem Text, der in der Readability-Oberfläche gelesen wird, die Stern-Schaltfläche betätigt wird. Eine Rückkehr zur Originalseite ist zu jedem Zeitpunkt per Schaltfläche möglich. Ein Zusatznutzen ergibt sich über die Nachschlagfunktion einzelner Worte, falls deren Bedeutung unbekannt sein sollte. Nicht zuletzt lässt sich der Dienst selbst gleichsam als Browser nutzen, sodass die angesteuerten Seiten im Netz sofort beispielsweise werbefrei und aufgeräumt erscheinen.

Social-Media-Komponenten

Der Dienst ist im Kern für die individuellen Lese- und Speicherwünsche ausgelegt. Gefällt ein in Readability vorab gespeicherter Inhalt derart, dass man diesen weiterempfehlen möchte, ergeben sich integrierte Schnittstellen mittels Schaltflächen („native sharing“) zu entsprechenden Twitter- und Facebookkonten sowie der Versand per elektronischer Post (eMail). Abgerundet werden die Optionen des klassichen „Teilens“ von der einfachen Kopierfunktion (Speichern in die Zwischenablage und etwaiges Einfügen in weitere Dienste wie WhatsApp, iMessage oder Tumblr). Eine Anmeldung an den Dienst kann neben dem entsprechend angelegten Readability-Konto auch über ein Facebook-Konto geschehen. Darüber hinaus ist in der App über den Ordner „Top Reads“ (Meistgelesene) auch ein Einbezug von Social-Media-Mechanismen gewährleistet – in einer gewissen Anlehnung an die „Titelstories“ (klassische Aufmacher) von Flipboard, das im Übrigen die Read-Later-Funktion von Readability implementiert hat: Augenscheinlich werden hier über einen Algorithmus diejenigen Artikel, die am häufigsten von den Nutzerinnen und Nutzern in die Lieblingsliste verschoben werden, angezeigt. Da der Dienst die meisten Kunden in den Vereinigten Staaten von Amerika hat, sind die vorgeschlagenen Artikel in der Regel aus diesem Land und damit in englischer Sprache. Die Option ist freiwillig und kann deaktiviert werden. Eine Verschlagwortung („tags“), seit der Aktualisierung vom 26. März 2013, sowie eine interne Suche in der Reading List sind im Dienst mit eingearbeitet. Die Schlagwortfunktion lässt sich jedoch derzeit aktiv nur über den Browser nutzen, über die App gibt es eine reine Lese- bzw. passive Nutzenfunktion. Auf Endgeräten der Firma Apple ist eine stimmliche Bedienung (VoiceOver) seit der letzten Neuerung möglich.

Ansicht

Mit Blick auf die verwendete Schriftart sind bei der App fünf unterschiedliche Typen wählbar (Sentinel, Vitesse, Mercury, Whitney und Gotham Narrow). Der Text wird in der Regel schwarz-weiß dargestellt, die Hintergrundfarbe ist dabei wählbar. Im Überblickfenster der Reading List wird die Überschrift, die Quelle und ein kleiner Auszug des Textes angezeigt, analog dazu ist das Design des Archivs. Bei den Top Reads werden Bilder integriert. Hinzu kommt in diesem Ordner, der die beliebtesten Texte aggregiert, die Auswahlmöglichkeit zwischen Listenanzeige und einer Magazin-ähnlichen Anordnung. Texte können gelöscht werden – eine Art „Papierkorb“, wie man ihn von Microsoft her kennt, ist nicht hinterlegt. In den Texten selbst können darüber hinaus noch einmal die Textgröße sowie die Laufweite der Buchstaben verändert werden. Für die Gesaltung von Textangeboten im Netz ergibt sich durch Angebote wie Readability ein Anreiz, mehr auf das Design zu achten und die Seiten nicht zu überfrachten. Schon heute ist es jedoch möglich, den Readability-Sessel auf einem Netzauftritt einzubauen.

Konkreter Nutzen

Eine große Zahl von Menschen informieren sich beinahe ausschließlich über das Netz. Das Informationsangebot und die Aktualität sind Basis dieser täglichen Entscheidung. Nicht immer jedoch sind die Textangebote derart aufgeräumt und auf die Lesebedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer abgestimmt, wie man dies von gedruckten Zeitungen oder Magazinen erwartet. Darüber hinaus sind gerade Texte im Netz oder vielmehr deren Randgestaltung – wie von regulären Zeitungen – notgedrungen von Werbung, Teaserflächen, Bildstrecken oder Gewinnspielen gesäumt. Aus Nutzersicht stellt sich unter Umständen ein unruhiger Bildschirm dar, die Lesbarkeit und die Konzentration auf das Wesentliche sind eingeschränkt. Längere Texte lassen sich hier nur mit geminderter Freude lesen. Dienste wie Instapaper oder ReadItLater haben für diese Problematik ein Lösung bereitgestellt, Readability ist ein weiterer Wettbewerber. Auch Apples „Reader“, der im Safari-Browser eingebaut ist, zielt in die gleiche Richtung. Readability ist jedoch, im Unterschied zu Letzterem, an keinen bestimmten Netz-Navigator (Browser) gebunden.

Technisches

Readability wurde zunächst als Java-Script-Werkzeug angeboten und wird heute in einer Vielzahl von darstellenden Programmen direkt berücksichtigt: Browser wie Safari, Firefox (mittels Zusatzprogramm), Chrome (ebenfalls über ein Zusatzprogramm), E-Book Reader wie Amazon Kindle, Aggregatoren wie Reeder. Abweichend zu diesen Möglichkeiten ist der Service bei mobilen Geräten nur selten, beispielsweise in dem Browser iCabMobile, implementiert. In der Regel bleibt hier (Internet Explorer, Opera, Mobilversionen von Safari-Browser) bislang nur der vergleichsweise komplizierte Programmierweg über Java-Script-Makros, die als Lesezeichen abgespeichert werden (Bookmarklets), die auf der Readability-Netzpräsenz zur Verfügung gestellt werden. Alternativ bleibt sonst nur das Kopieren und Einfügen der entsprechenden URL auf der Dienstseite oder in der vorgesehenen mobilen Anwendung (App). Bei Bedarf können die Datenübertragungen vor Zugriff Dritter mittels sicherem Hypertext-Übertragungsprotokoll (HTTPS) geschützt werden. Readability bietet eine eigene Schnittstelle (Api), was ein Grund ist für die zunehmende Verbreiterung des Angebotes sowie der Funktionen. Bislang ist es jedoch beispielsweise nicht möglich, von einem Wettbewerber mittels Importfunktion mit den gesammelten Texten – der Ressource für Wissensarbeiter – zu Readability umzuziehen. Die Readability-App für iPhone und iPad ist im App-Store verfügbar und synchronisiert sich bei der parallelen Nutzung der Geräte, wie auch mit einem beliebigen PC oder Laptop, beispielsweise mit Firefox. Darüber hinaus wird eine App für Android angeboten.

Geschäftsmodell

Die Dienstleistung ist für die Leser kostenfrei. Werbung wird nicht geschaltet. Textautoren können sich gebührenpflichtig anmelden, auf freiwilliger Basis. Die Gebühren werden zu 70 Prozent an die Autoren, die über Readability gelesen werden, ausgeschüttet. 30 Prozent werden vom Dienstleister einbehalten. Netzautoren können eine Nutzung der Read-Later-Funktionalität ihrer Texte ausschließen, wenn sie diese per elektronischer Post (contact@readability.com) beantragen. Ein Nachweis, dass man tatsächlich Inhaber der in Rede stehenden Domain ist, muss nicht erbracht werden.

Weiterführende Verknüpfungen im Netz

Blogs:

Unternehmensseiten:

Bookmarklet-Installation: