Open Innovation

Aus Social-Media-ABC
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Terminus OPen Innovation stammt aus der Innovationsforschung und bezeichnet einen Prozess, der nicht mehr rein innerbetrieblich abläuft, sondern die interessierte Öffentlichkeit einbezieht. Zur Durchführung von Open Innovation kann Social Software zum Einsatz kommen.

Der Begriff Open Innovation wurde 2003 von Henry William Chesbrough, Leiter des „Center for Open Innovation“ an der Haas School of Business der University of California, Berkeley, geprägt. Laut Chesbrough ist Open Innovation ein Paradigma, in dem Unternehmen neben dem unternehmensinternen Wissen auch externes Wissen und Ideen nutzen, um die Innovationsziele des Unternehmens zu unterstützen (vgl. Chesbrough, 2006 b, S. 1). Externes Wissen bezeichnet wiederum das Wissen aus der Domäne von Kunden, Zulieferern, Universitäten und anderen externen Institutionen (vgl. Möslein/Neyer, 2009, S. 89f). Somit beschreibt Open Innovation die Aufnahme und Integration von Wissen aus der Unternehmensumwelt in das Unternehmen und seine Innovationsprozesse. Die internen Kompetenzen des Unternehmens werden dabei mit dem externen Wissen gekoppelt (vgl. Chesbrough, 2003, S. 63).

Das bedeutet also, dass Open Innovation sowohl die kollektive Intelligenz von Mitarbeitern der Unternehmen als auch die der Konsumenten, Lieferanten und weiteren Externen nutzt, um neue Ideen und Möglichkeiten zu erarbeiten und umzusetzen. Ideenwettbewerbe mit Preisausschreibung sind nur ein Weg, sich diese kollektive Intelligenz zu nutze zu machen, wobei die Unternehmen sich immer über Aufwand und Nutzen im Klaren sein müssen.

Diese Öffnung des Unternehmens nach außen birgt natürlich gewisse Gefahren, so dass die Art und Weise, wie Open Innovation eingesetzt werden soll, strategisch gut durchdacht und rechtlich abgeklärt werden muss.

Für Unternehmen, aber auch öffentlich Einrichtungen, ergeben sich durch den Einbezug externer Akteure verschiedene Vorteile. Der Innovationsprozess wird generell beschleunigt, da sich insgesamt mehr Personen an ihm beteiligen, was wiederum zu einem größeren Lösungsraum führt. Durch die direkte Einbeziehung der Nutzer in den Prozess entfallen die oft zeitaufwändigen Marktforschungsmethoden (vgl. Brem, 2008), ebenso wird die Marktakzeptanz der Produkte gesteigert. Dies resultiert aus der Berücksichtigung der Bedürfnis- und Lösungsinformationen zu einem - in Relation zur gesamten Entwicklungszeit betrachtet - sehr frühen Zeitpunkt. Dadurch steigt häufig auch die Bereitschaft der Endverbraucher, für das Produkt einen höheren Preis zu zahlen als für ein vergleichbares Konkurrenzprodukt (vgl. Franke/Piller, 2004).

Weblinks

Quellenangaben

  • Brem, A., The Boundaries of Innovation and Entrepreneurship – Conceptual Background and Essays on Selected Theoretical and Empirical Aspects, Wiesbaden 2008
  • Chesbrough, Henry W.: Open Innovation – The New Imperative for Creating and Profiting from Technology, Harvard Business School Press, Boston/Massachusetts 2003
  • Chesbrough, Henry W.: Open Innovation- A New Paradigm for Understanding Industrial Innovation, in: Chesbrough, Henry W. / Vanhaverbeke, Wim / West, Joel (Hrsg.): Open Innovation- Researching a New Paradigm, Oxford University Press, New York 2006, S. 1-12. (zit. als Chesbrough, 2006 b)
  • Franke, N./Piller, F., Toolkits for user innovation & design: Exploring user interaction and value creation in the watch market, In: Journal of Product Innovation Management, 21 (2004) 6, S. 401-415, 2004
  • Möslein, Kathrin M. / Neyer, Anne-Katrin: Open Innovation- Grundlagen, Herausforderungen, Spannungsfelder, in: Zerfaß, Ansgar / Möslein, Kathrin M. (Hrsg.): Kommunikation als Erfolgsfaktor im Innovationsmanagement- Strategien im Zeitalter der Open Innovation, Gabler Verlag, Wiesbaden 2009, S. 85-103