Location Based Service

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Allgemeines

Ein Location Based Service (englisch: LBS) bezeichnet Standortbasierte Dienste oder Location Based Services. Es handelt sich um Informationsangebote, welche den aktuellen Standort der Person bei der Informationsauswahl berücksichtigen. Außerdem können auch verschiedenste Interessen der einzelnen Personengruppen und der zeitliche Aspekt berücksichtigt werden.

Technik

Voraussetzung für die Funktion der Location Based Services ist die Nutzung eines mobilen Endgeräts wie ein Smartphone oder Tablet-Computer. Weiterhin muss der Nutzer des Location Based Service zulassen, dass sein aktueller Aufenthaltsort öffentlich bekannt wird. Der Standort des Nutzers wird in der Regel mittels eines eingebauten GPS-Senders ermittelt. Daneben kommen aber auch andere Techniken wie beispielsweise Bluetooth, RFID, das Mobilfunknetz oder genutzte WLAN-Netzwerke zum Einsatz. Ist der Standort ermittelt bietet ein LBS die Möglichkeit Interaktionen durchzuführen. Hierzu zählen:

  • die Navigation im Straßenverkehr (z. B. Google Maps) durch Zielführung, Routenplaner und Routenoptimierung
  • Vorhersage der Reisedauer
  • der Abruf von Wetterdaten
  • Tracking, Dokumentation und Anfeuern beim Sport (z .B. Runtastic)
  • (stand)ortsbezogene Spiele, z.B. online Schnitzeljagd, Geo-Caching
  • das Einchecken in Örtlichkeiten (z. B. Foursquare / Swarm, Facebook Places)
  • Sammeln von Bonuspunkten beim Betreten von Geschäften (z. B. Shopkick)
  • Interessante Orte in der Nähe (Points of Interest) können angezeigt werden (z.B. Grinder)
  • Anzeigen, wo ich oder meine Freunde sind
  • Industrielle, vom Ort abhängige Prozesssteuerungen
  • Museumspädagogik z.B. HistoPad

Die in Deutschland bekanntesten LBS sind Foursquare, Google Latitude (auch Google Places, Google Maps oder Google+), Facebook Places, SCVNGR oder auch Groupon. Ein weiterer LBS-Dienst ist das amerikanische Bewertungsportal Yelp.

Standortbezogene Dienste im Mobilfunk

Als Standortbezogene Dienste werden Angebote bezeichnet, welche dem Benutzer eines Mobiltelefons abhängig von seiner Position zur Verfügung gestellt werden.

Um diesen Dienst anbieten zu können, versucht man, auf bereits benutzte Geräte zurückzugreifen, um die Position des Users zu ermitteln. Dafür ist im Besonderen ein Mobiltelefon geeignet, da dort bereits ein Medium die Position des Endgerätes kennt


Beim Standortbezogenen Anwendungen wird mit der Zusammensetzung von Endgerät, Positionsermittler, Ortsbestimmer, Dienstanbieter und Dienstnutzer zur Nutzung freigestellt. Das letzte „Dienstnutzer“ hat die Aufgabe eine Anfrage zu stellen. Deine Aufgabe hier ist auf „erlauben“ oder „nicht erlauben“ zu drücken. Ein Beispiel möchte ich hierzu von Google Maps geben. Wenn du sie zum ersten mal öffnest stellt es die frage, „Darf Google Maps deinen Standort verwenden?“ Danach ist es dir Überlassen, du hast drei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen „einmal erlauben“, „Beim Verwenden der App erlauben“ oder „Nicht erlauben“.

Arten:

Zu unterscheiden sind 2 Dienste. Einmal reaktiv und proaktiv:

a) reaktive Dienste: die Angebote müssen durch die Nutzer direkt angefragt werden (z.B. Anfrage nach einem italienischen Restaurant in der Umgebung),

b) proaktive Dienste: reagieren automatisch bei Eintritt in eine bestimmten Abschnitt (z.B. Freischaltung von Rabattgutscheinen, wenn Sie an einer Eisdiele vorbeigehen oder in ein Einkaufszentrum eintreten).

Datenschutz

Die Nutzung von Location Based Services wirft datenschutzrechtliche Fragen auf: Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz warnt etwa davor, dass die LBS-Nutzung es erlaube, Bewegungsprofile eines LBS-Nutzers zu erstellen. Die Datenschutzproblematik findet sich auch im LBS Monitor 2014 von Goldmedia wieder. 67 % der Befragten nutzen die Standortabfrage aber nur 36 % fühlen sich dabei sicher (siehe Seite 41).

Mobilfunkanbieter sind verpflichtet, die Nutzer*innen zu fragen, ob sie mit der Lokalisierung ihres Smartphones einverstanden sind. Wenn die Situation eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit eines Menschen darstellt, wird von dieser Regelung abgesehen. Das Telekommunikationsgesetz (§ 98) ist in Deutschland dafür die Grundlage.

Ausblick

Die Smartphone Nutzung wächst in Deutschland weiter stark an. Während es in 2013 noch rund 40 % waren stieg der Anteil in 2014 auf rund 50 % an (Quelle: Faszination Mobile. 63 % der Befragten nutzen ihr Smartphone täglich und sind dadurch häufiger online. In einer Studie der Goldmedia von 2013 nutzen 2/3 der Smartphonebesitzer auch LBS (Quelle: Goldmedia). Insgesamt stieg die Anzahl der LBS von 180 (Anfang 2013) auf 927 (April 2014) enorm an (Quelle: Goldmedia LBS Monitor 2014). Die verschiedenen Anbieter in Deutschland lassen sich in unterschiedliche Sparten unterteilen. Den größten Anteil stellen die Bereiche Tourismus, Beförderung & Verkehr und Navigation & Maps. Dicht dahinter die Bereiche Gastronomie, Couponing und Einkauf (siehe Seite 14 des LBS Monitors 2014). Die neuesten Zahlen zeigen, dass der LBS Markt noch nicht ausgeschöpft ist. Es findet ein intensiver Wettbewerb statt. Durch Neuerungen wie "Wearables" (= Smartwatches, Google Glass) wird sich die LBS-Nutzung in den kommenden Jahren noch steigern. Siehe auch: Ortsbasierte Netzwerke


Weiterführende Weblinks:

Technische Informationen über LBS-Dienste: [1]

Quo Vadis Foursquare: [2]

LBS-Software für Unternehmen: [3]

  • 22 8 33 - Mobile Nummer für die Notdienst-Apothekensuche

https://de.wikipedia.org/wiki/Standortbezogene_Dienste

Beispiel link:

https://www.google.de/maps/

Links zu den Publikationen (Quellen dieser Seite):

Studie zu LBS

Local Web Conference 2012

Präsentation Studie LBS 2013

Location-basd Services Monitor 2014

Statistik zur Entwicklung der Smartphonenutzerzahlen in Deutschland