Blog

Aus Social-Media-ABC
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Ein Blog (die Abkürzung für Weblog) ist eine bestimmte Art von Webseite, die - einfach betrachtet - an ein Tagebuch oder eine Art von Journal erinnert und im Grunde ein Content-Management-System (CMS) ist.

Geschichte

Die allgemeine Entstehung der Blog-Geschichte ist auf die die frühen 1990ziger Jahre zurück zu führen. Tim Berners-Lee veröffentlichte am 13.11.1990 seine erste Webseite, die als erstes offizielles Blog im WWW gesehen werden kann.  Er erklärte auf seiner Seite, wie eigene Webseiten erstellt oder wie im Internet nach Informationen gesucht werden konnte. So wurde diese Webseite als erster Weblog gesehen, wenn auch bis dato erst mit rudimentären Funktionen.

Am 03.01.1996 ging das erste deutschsprachige Blog das Laufenberg-NETzine von Walter Laufenberg online. Bis heute schreibt Laufenberg nahezu ohne Unterbrechung über Literatur, eigenen Geschichten und das aktuelle Weltgeschehen.

In den frühen Anfängen der Blog-Geschichte wurden die Namen Netzine, Fanzine oder Webzine verwendet. Bereits 1994 veröffentlichte Justin Hall ein freier Journalist aus den USA seinen ersten Blog. Doch erst Jorn Barger verwendete 1997 als erster den Begriff „Weblog“. Dieser setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: zum einen aus dem engl. Web ("World Wide Web") und zum anderen aus Log für "Logbuch". Die Abkürzung „Blog“ wurde dann durch Peter Merholz im Jahr 1999 auf seinem Blog Peterme.com erstmals geprägt. Dave Winer startete 1997 eines der ersten Blogs namens "Scripting News", das heute noch existiert.[1]

Jedoch nimmt die Geschichte des Bloggings erst zur Jahrtausendwende Fahrt auf, denn 1999 wurden nur 23 Blogs gezählt.

Begriff

Da das Wort "Blog" entstehungsgeschichtlich eng mit dem deutschen "Logbuch" verwandt ist, hat sich in der Bloggerwelt das neutrale "das Blog" durchgesetzt. Der Duden, der das Wort seit 2006 führt, gestattet aber auch die maskuline Form "der Blog". Ein Blog ist ein elektronisches Tagebuch im Internet. Es ist oft sehr persönlich und subjektiv verfasst und unterliegt somit nicht denselben journalistischen Ansprüchen wie ein Magazin oder eine Tageszeitung


Der Blog als Beruf

Wurde man in den frühen 2010ern noch mit einem Augenrollen oder Lächeln bedacht, hat sich das bloggen längst im Zeitalter der Digitalisierung zu einem ernstzunehmenden und angestrebten Berufsfeld etabliert. Hier sind die Einsatzgebiete des blogs so vielfältig wie die Themen selber, kann man über den Kochblog bis zum Reise- und Modeblog alle vorstellbaren Kategorien vorfinden.

Besonders hervorzuheben als Beispiel für einen Blog als Beruf ist die Geschichte der Mode Influencerin (siehe auch Influencer) Chiara Ferragni. 2009 startete sie Ihren Mode und lifestyle blog The Blonde Salad. Gestartet als reines Hobby, hat sich aus diesem mittlerweile ein Multimillionen Euro Modeunternehmen und die ehemals, nur in Kennerkreisen bekannte Bloggerin hat sich zu eine der Einflussreichten Frauen im Modegeschäft entwickelt. Das deutsche Pendant zu Chiara Ferragni ist die bloggerin Caro Daur, die sich ebenfalls in die Herzen der follower und die obersten Positionen des Modebusiness geblogged hat.  

Oftmals findet in einem beruflichen blog eine Verschmelzung der Arbeit der blogger, als auch ihr Privatleben statt. Wird hier oft nicht nur über das bestimmte Thema des blogs geschrieben, wie das oben benannte Beispiel Mode, wird auch um den lifestyle, der sich rund um das Thema aufbaut, wie z.B. Reisen zu Modenschauen, Meetings, etc. berichtet. Denn Kredo ist hier: gebloggt werden kann immer und überall. Alles was dazu benötigt wird ist ein mobiles Endgerät und eine stabile Internetverbindung. Dieses selbstbestimmte und Ortsunabhängige Arbeiten, welches auch als digitales Nomandentum bezeichnet wird (siehe auch Digitale Nomaden) ist das was den Blog als Beruf so beliebt macht. Übersehen wird hier allerdings schnell, dass ein Blog als Beruf nicht nur Reisen und das reine Niederschreiben von Gedanken und Erfahrungen ist, sondern, dass hinter einem gut verfassten Blogpost eine Reihe an Arbeitsschritten stehen, wie z.B. die Erstellung eines Redaktionsplanes, Kunden-Aquise und ein ständig aktives Networking, die unabdingbar für den kommerziellen Erfolg des Blogs sind. Das Betreiben eines finanziell lukrativen Blogs verlangt ein hohes Maß an Disziplin und Organisation, sowie Pflichtbewusstsein der Pflege des Blogs gegenüber.

Berufliche Blogger gelten als selbstständig oder freiberuflich und müssen daher auch, sobald sie in der Lage sind Rechnungen auszuweisen beim entsprechenden Amt gemeldet bzw. registriert sein. Bei einem Angestelltenverhältnis entfällt dies natürlich.

Die Möglichkeiten Geld durch einen Blog zu verdienen sind aber nicht nur rein auf die Followerschaft und die später evtl. Resultierende Selbstständigkeit des bloggers beschränkt. Es gibt weiterhin die Möglichkeit über affiliate links, sprich Empfehlungs-Werbung, Kooperationen mit Unternehmen, sowie über das Anbieten von Dienstleistungen den Blog Monetär erfolgreich zu machen.

Elemente

Blogs bestehen aus sog. Posts (Veröffentlichungen), die sich in chronologisch gestalteter Reihenfolge (die zuletzt veröffentlichten Beiträge erscheinen immer an erster Stelle auf der Startseite) endlos aneinanderreihen. Ein Post kann ein schriftlicher Eintrag, ein Bild und/oder ein Video sein. Jeder einzelne Blogartikel ist über eine eigene Webadresse - sog. Permalinks - erreichbar und kann von den Lesern (oftmals ohne vorherige Registrierung) kommentiert werden. Erstellt wird ein Blog mit Hilfe einer meist kostenlosen Software wie zum Beispiel WordPress. Darüber hinaus gibt es (oftmals zumindest in der Basisversion kostenfreie) Hosting-Plattformen für die Bereitstellung von Webspace sowie sämtliche Designvorlagen und Layouts.

Inhaltlich unterscheiden sich individualisierte Blogs natürlich stark voneinander, da sich jeder, der etwas mitzuteilen, darzustellen oder zu berichten hat, sein persönlich gestaltetes Blog einrichten kann. Somit haben Blogs allgemein keinen journalistischen Hintergrund, werden aber teilweise als meinungsbildend anerkannt.

In jedes Blog können verschiedenste Widgets (siehe auch Widget) eingebaut werden. Diese sind seit 2006 verfügbar und dienen als Schnittstelle zwischen Plugins und dem Blog-Theme. Sie werden meistens in der Seiten- oder Fußleiste des Blogs eingebunden. Ein Widget dient zum Beispiel zur Kontaktaufnahme mit dem Autors des Blogs, zum Abonnieren eines Newsfeeds per Feedreader oder E-Mail oder eine verlinkte Kategorienliste, wenn die Blogeinträge nach Kategorien sortiert sind. Viel werden Mikrobanner, auch Buttons genannt, genutzt, um andere Dienste mit dem eigenen Blog zu vernetzen. Das können zum Beispiel die eigenen Feed-Abos bei Feedly, Fotos bei Flickr u.v.m. sein. Nutzt man einen Blog beispielsweise als Firmenblog, ist es wichtig von den Suchmaschinen gefunden zu werden. Auch dafür gibt es spezielle Plugins, die im Hintergrund arbeiten und so die Auffindbarkeit verbessern. Ein bekanntes Beispiel ist Yoast SEO. Jedoch sollte man darauf achten, nicht zu viele Widgets in das eigene Blog einzubauen, da diese das Blog verlangsamen können.

Meistens beinhaltet ein Blog eine Blogroll (Linkliste) zu anderen Blogs, deren Themen ähnlich gelagert sind oder deren Betreiber (Blogger) sich untereinander kennen. Somit entstehen Netzwerke aus Blogs, die in ihrer Gesamtheit gern auch mal als "Blogosphäre" bezeichnet werden. Damit sind im Prinzip alle Blogger gemeint, unabhängig davon, wie intensiv oder professionell diese das Bloggen betreiben.

Wichtig im Kontext der strategischen Social Media Kommunikation ist die Möglichkeit, mit Hilfe von Suchmaschinen gezielt und ausschließlich nach Blogs zu suchen, wie z. B. mit Deutsche Blogcharts oder mit IceRocket.

Mögliche Blog-Aktionen sind Blogparaden.

Blogtypen

Technische Merkmale eines Blogs

Chronologie der Einträge

Auf der Startseite eines Blog erscheinen in der Regel die zuletzt veröffentlichten Beiträge an erster Stelle. Je älter ein Beitrag ist, desto weiter wandert er nach unten und irgendwann ins Archiv.

Permalinks

Der Begriff Permalink setzt ich aus den beiden Wörtern permanent (dauerhaft) und Hyperlink (Verweis auf eine Website) zusammen. Ein Permalink ist also eine dauerhaft gleichbleibende Webadresse, mit dem man dauerhaft die gleichen Inhalte auf einer Website bzw. eines Blogs erreicht. Das hat den Vorteil, dass jeder einzelne Blogeintrag auch einzeln verlinkbar ist. Oft ist im Permalink der Tag, an dem der Artikel geschrieben wurde, mit angegeben. Allerdings haben Permalinks, die keine Zahlenfolgen, sondern relevante Informationen und Schlüsselwörter aufweisen, positive Auswirkungen auf die Optik und auf die Suchmaschinenergebnisse.

Kommentarfunktionen

Eines der zentralen Kennzeichen eines Blogs ist die Kommentarfunktion, welche üblicherweise unterhalb des jeweiligen Artikels zu finden ist. Mit dieser Funktion besteht die Möglichkeit, einen Blogartikel zu kommentieren und in diesem die eigene Meinung zu veröffentlichen, ohne sich registrieren zu müssen. Dazu muss in der Regel ein Name, eine eMail-Adresse und manchmal eine Webseiten-URL, zum Beispiel zu seinem eigenen Blog, angegeben werden. Kommentare können entweder direkt veröffentlicht oder erst noch moderiert werden. Das bedeutet, dass der Autor des Blogs abgegebene Kommentare erst prüfen kann, bevor diese veröffentlicht werden. Auch kann man einstellen, dass jemand, der zum ersten Mal einen Artikel kommentiert, auf die Freigabe warten muss und erst danach seine weiteren Kommentare automatisch veröffentlicht werden. Diese Möglichkeit wird gern und häufig verwendet, um Spam zu verhindern. Die Kommentare können die Aufmerksamkeit des Bloggenden und der anderen Leser auf das Blog des Kommentierenden lenken. Aber auch der Bloggende profitiert von den Kommentaren, indem er aus dem Feedback seiner Leser lernt, eine eigene Community bildet und durch Kommentare die Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöht wird. Außerdem können neue Ideen über Diskussionen entwickelt werden.

Feed

Ein Feed (XML, RDF, Atom oder RSS) ist eine spezielle Ausgabeform der Inhalte eines Blogs und kann mithilfe eines Feedreaders (z.B. Feedly oder Netvibes) ausgegeben bzw. gelesen werden. Mit diesen Feedreadern kann man kostenlos einen Feed abonnieren und erfährt so immer, wenn neue Inhalte bereitgestellt wurden. Der Vorteil ist, dass innerhalb des Readers mehrere Blogs gleichzeitig gelesen werden können, ohne dass jeder Blog einzeln über einen Browser aufgerufen werden muss.

Weblinks

  • Mehr zum Thema „Wie starte ich ein Blog und mache ihn bekannt“ auf sw-guide.de
  • Die 10 besten Blogs Deutschlands vom Mai 2015 [2]
  • Blogkiste [3]
  • Eine kurze Geschichte des blogging [4]
  • Die Geschichte des Weblogs [5]
  • Mit dem Blogger-Relevanzindex können die wichtigsten Blogger einer Branche ermittelt werden [6]
  • Tipps gegen Spam in Blogs und Kommentaren auf onlinekosten.de [abgerufen am 23.06.2020]
  • Mehr zum Thema "Permalink" [abgerufen am 23.06.2020]
  • "Was ist ein Blog?" auf onlinelupe.de [abgerufen am 23.06.2020]
  • Mehr zum Thema "Kommentare in Blogs auf arminhanisch.de [abgerufen am 23.06.2020]
  • Bloggen als Beruf arbeits-abc.de [April 2016]
  • Berufswunsch Blogger bigkarriere.de[April 2017]
  • Der Blog als vollwertiger Beruf etf-blog.de [Juli 2020]