Benutzer:TomLe

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Version vom 14. Oktober 2015, 18:58 Uhr von TomLe (Diskussion | Beiträge) (Adblock/Werbeblocker)
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Adblock oder Werbeblocker

Vor einigen Tagen schreckte die Bild Zeitung mit der Meldung auf: „ Bild.de sperrt Adblocker-Nutzer aus: Keine Werbung, kein Content.“ Kurz gesagt, wer keine Werbung auf Bild online mehr möchte und diese durch einen Adblocker blockiert, kann keine Bildonline mehr lesen oder er muss einen Aufschlag von derzeit 2,99 € pro Monat extra zahlen. [(http://www.heise.de/newsticker/meldung/Adblocker-Bild-de-blockt-Werbeblocker-2843954.html).] Das neue Abo-Modell hört auf den Namen „Bildsmart“ und garantiere eine „nahezu werbefreie Seite die zudem bis zu 50 Prozent schneller laden soll“, heißt es dazu bei Bild. Begründet wird dies damit, dass sich auch im Netz die journalistischen Angebote über die beiden bekannten Erlössäulen, nämlich Werbe- und Vertriebseinnahmen finanzieren müssten, um weiterhin einen unabhängigen Journalismus bieten zu können. (Wobei sich hier schon die Frage stellt, wie unabhängig ein werbefinanzierter Journalismus sein kann). Ähnlicher Auffassung sind unter anderem auch Zeit-Online, die Süddeutsche Zeitung und auch die Frankfurter Allgemeine. Adblock ist ein Werkzeug zur Unterdrückung von Werbung auf Webseiten, also ein sogenannter Werbeblocker. Es ermöglicht dem Anwender, Online-Werbung zu verstecken oder erst gar nicht zuzulassen. Neben Grafiken kann Adblock auch Inlineframes, Java-Applets, Flash-Werbung sowie reine Textwerbung entfernen. Adblock ist ein Softwareprogramm, das inzwischen auch als „Open Source“ in den Social Media Kanälen freigegeben ist [(http://www.adblockplus.org/de/constribute)] und für verschiedenste Browser wie Mozilla Firefox, Mozilla Firefox Mobile, Google Chrome, usw. verfügbar ist. Seit November 2012 ist Adblock Plus auch als kostenlose App für Android-Geräte erhältlich. Damit kann man nicht nur selbst kontrollieren, was man (oder seine Kinder) sieht. Man wählt einen passenden Filter aus (beispielsweise Firefox) und sagt ihm was er zeigen darf und kann. Dies ist auch für den Datenschutz wichtig, denn man kann ihm auch sagen, keinen Datenschutz bedenklichen Tracker oder Cookies zu laden und hat damit auch noch einen Schutz vor schädlichen Webseiten. Andererseits kann man mittels einer „whitelist“ [(https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Liste)] bestimmte Werbung und Seiten auch zulassen, eben auch die von Bild.de beispielsweise. Um überhaupt Werbung blockieren zu können, benötigt AdBlock eine Liste mit Filterregeln. Bei der Installation werden dem Benutzer Vorschläge zu geeigneten Filterlisten angezeigt. Die Filterlisten werden von Drittanbietern zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich unterstützt AdBlock zwei unterschiedliche Arten an Filterregeln. Zum einen können Anfragen zu bestimmten Webservern oder Anfragen zu bestimmten Ressourcen auf einem Webserver bedient werden, sodass diese gar nicht erst geladen werden. Dies ist nützlich, da viele Webseitenbetreiber Werbung über Server von Drittanbietern einbinden. Die zweite Filterart besteht darin, bestimmte Elemente innerhalb eines HTML-Dokumentes zu verstecken, was auch als Element hiding bezeichnet wird. Zusätzlich zu den von Drittanbietern zur Verfügung gestellten Filterlisten können Filterregeln auch selbst erstellt werden: • Über das Menü von AdBlock kann eine Liste verfügbarer Ressourcen innerhalb einer Webseite angezeigt werden, die sich blockieren lassen. • Handelt es sich um Grafiken oder Inlineframes, können diese über das Kontextmenü zum Blockieren ausgewählt werden. • Handelt es sich um Flash-Werbung, kann Adblock einen Button an jedes Flashobjekt hängen, mit dem man die URL des entsprechenden Objekts blockieren kann. Diese Option muss vorher in den Einstellungen aktiviert werden. • Mit Hilfe einer Erweiterung namens Element Hiding Helper lassen sich einzelne Elemente mit der Maus auswählen und blockieren. • In den Einstellungen von Adblock können jederzeit neue Einträge hinzugefügt oder alte entfernt werden.

Websites mit Werbeblocker-Erkennung Inzwischen sind einige Websitebetreiber dazu übergegangen, die Nutzung von Adblock zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So blenden einige Websites Warnmeldungen ein, die auf das Konzept der Werbefinanzierung hinweisen. Seit Version 2.0 ist Adblock Plus standardmäßig so konfiguriert, dass einzelne, als unaufdringlich bewertete Werbeeinblendungen (wörtlich „acceptable ads“) nicht blockiert werden. Dafür wird eine spezielle Whitelist eingesetzt. Mithilfe dieser (abschaltbaren) Funktion soll angeblich positiv auf die Entwicklung des Web im Ganzen eingewirkt werden. Über die Funktion wurde vor der Einführung Ende 2011 kontrovers diskutiert, und sie stieß bei Nutzer teilweise auf starke Ablehnung. Im Oktober 2013 bezichtigte die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde Google des Machtsmissbrauchs in Bezug auf AdBlock Plus. Demnach soll Google Zahlungen an die Entwickler vornehmen, um bei eigener Werbung per Acceptaple Ads der Ausfilterung zu entgehen. Klagen gegen den Betreiber Eyeo [(http://t3n.de/news/besuch-eyeo-firma-werbeblocker-adblock-plus-569830/)] landeten schon vor dem Kölner und Hamburger Landgericht, allerdings ohne Erfolg [(http://www.spiegel.de/netzwelt/web/adblock-plus-landgericht-hamburg-erlaubt-umstrittenen-werbefilter-a-1029905.html).] Dagegen wurde aber Berufung eingelegt, dessen Ende noch aussteht. Die Kläger, beispielsweise Bild.de sehen durch das zunehmende Adblock-Angebot die Werbe-Erlöse für alle Anbieter von Online-Journalismus gefährdet und sprechen in Bezug auf die „Whitelisting“ von einem „erpresserischem Vorgehen“.

Laut Sascha Pallenberg zahlen die Unternehmen Google, Amazon, eBay und Yahoo mehrere Millionen US-Dollar zur Aufnahme in die Whitelist an Adblock Plus. [(http://t3n.de/news/besuch-eyeo-firma-werbeblocker-adblock-plus-569830).] 

uBlock

Im Juli 2014 wurde eine Browser-Erweiterung für Google Chrome namens uBlock [(https://chrome.google.com/webstore/detail/ublock-origin/cjpalhdlnbpafiamejdnhcphjbkeiagm?hl=de)] vorgestellt, die einen vergleichbaren Funktionsumfang wie Adblock Plus haben soll, dabei jedoch weniger Ressourcen benötigt. Seit Januar 2015 steht die Erweiterung auch für Mozilla Firefox zur Verfügung. Laut einer Analyse der Entwickler von uBlock benötigt die Erweiterung im Schnitt mehrere hundert Megabyte weniger Arbeitsspeicher sowie nur ein Fünftel der CPU-Rechenzeit im Vergleich zu Adblock Plus bei gleichbleibender Funktionalität, da uBlock standardmäßig dieselben Filterlisten wie Adblock Plus benutzt. Die Entscheidung der Gerichte in dieser Frage wird wegweisend für nicht nur für das Zusammenspiel Print (im Onlinebereich) und Netz, sondern für die gesamte weitere Handhabe von Werbung im Web sein.