Nicholas Christakis

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Nicholas Christakis (* 07. Mai 1962)ist ein amerikanischer Soziologe und Mediziner mit griechischen Wurzeln, der für seine Untersuchungen zur Erforschung sozialer Netzwerke und sozioökonomischer Bestimmungsfaktoren für das Verhalten, die Gesundheit und Langlebigkeit bekannt wurde.

Seit Juli 2013 ist er Professor der Sozial- und Naturwissenschaften an der Universität Yale. Er betreibt die Seite "Human Nature Lab" (http://humannaturelab.net/). Diese Seite beschäftigt sich mit dem Fokus auf die Beziehungen zwischen sozialen Netzwerken und der Gesundheit. Da die Personen „inter-connected“ sind, ist ebenfalls deren Gesundheit “inter-connected”. Christakis ist Co-Direktor des Yale Instituts für Netzwerk Wissenschaften. Bis Juli 2013 war Christakis Professor für medizinische Soziologie des Fachbereichs Gesundheitspolitik und Professor der Medizin des medizinischen Fachbereichs an der Harvard Medical School. Außerdem war er Professor der Soziologie des Fachbereichs Soziologie an der Harvard Fa-kultät für Künste und Wissenschaften und Mediziner am zugehörigen Aubum Krankenhaus. 2009 bis 2013 hat er zusammen mit seiner Frau Erika Christa-kis das Harvard Altersheim Pforzheimer Haus mitgeleitet.

Populär geworden ist er auch durch seine Vorlesungen "Life and Death in the USA", die öffentlich gepodcasted werden. Für seine Forschungsgruppen bezieht er regelmäßig Studenten und Lehrkörper verschiedener Fachbereiche der Universität mit ein. In 2009 wurde er in die "Time 100" Liste des Time Magazins als einer der 100 einflussreichsten Personen weltweit aufgenommen. 2009 und 2010 wurde er vom "Foreign Policy Magazine" in der Liste der "Top global Thinker" geführt. (http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_A._Christakis [Stand 22.06.2013])

Die Erforschung der sozialen Netzwerke, als eine Sparte der Sozialwissenschaft, betreffen auch die Netzwerke in der Online-Welt. Deshalb sind die Forschungsergebnisse von Christakis ebenfalls interessant im Hinblick auf die Wirkungsweisen der sozialen Netzwerke im Internet. In dem Buch „Connected“ von Nicholas Christakis und James Fowler werden in diesem Zusammenhang viele der Begriffe erklärt, die die Wirkungsweisen von Be-ziehungen in Netzwerken beschreiben. Dazu gehört der „Three Degree of Information Flow“ (Christakis, Fowler: Connected - The Amazing Power of Social Networks and How They Shape Our Lives, Harper Press, London, 2011, S.153) welcher sich auf den Aspekt des Erfolgs von ganz unterschiedlichen Vorhaben mittels Informationsweitergabe in Gemeinschaften bezieht. Dies sind zum einen die Einführung von modernen Hilfsmitteln, neuen Bewirtschaftungsmethoden in der Landwirtschaft oder auch neuer medizinischer Praktiken in nichtindustrialisierten Ländern. Hier ist zu beobachten, dass in Gemeinschaften, die von Skepsis den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft gegenüber geprägt sind und aus diesem Grund auch nicht miteinander sprechen, Die Einführung von Neuerungen zum Scheitern verurteilt sind. Der andere Aspekt bezieht sich auf die Word-of-Mouth Empfehlungen. Hier wurde untersucht inwieweit ein Anbieter einer Leistung mit den Empfehlungen seiner Freunde rechnen kann. Der überwiegende Teil der Empfehlungen kam aus dem direkten Freundeskreis des Leistungsanbieters, aber auch noch 38% verteilten sich auf Personen bis zum dritten Freundesgrad (der Freund des Freundes des Freundes des Anbieters), der den Anbieter gar nicht persönlich kannte. Ab dem vierten Grad des Freundeskreises haben Empfehlungen keine erwähnenswerte Rolle mehr gespielt. Die große Mehrheit der Empfehlungen kommt aus dem ersten bis dritten Grad des Freundeskreises. In diesem Zusammenhang steht auch „The Strength of weak Ties“ (Christakis, Fowler S. 156), wobei Christakis und Fowler sich auf die Studie von Mark Granovetter aus den 70er Jahren beziehen (siehe auch Studienheft SoMM 1; Kapitel 2.2.4: „Vernetzung: Die Welt wird zum Dorf“), nach der das Tun des Einzelnen Auswirkungen hat auf sein Netzwerk bis zum dritten Freundesgrad (der Freund des Freundes des Freundes). Auch hier verliert sich dieser Effekt ab dem vierten Freundesgrad.


Quellen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_A._Christakis

Christakis, Fowler: Connected - The Amazing Power of Social Networks and How They Shape Our Lives, Harper Press, London, 2011

Tipps zur Lektüre:

http://christakis.med.harvard.edu/

http://www.zeit.de/2012/05/Freundschaft-Christakis

http://www.ted.com/talks/nicholas_christakis_the_hidden_influence_of_social_networks.html

http://humannaturelab.net/

http://www.brandigg.de/autor/Nicholas-A.-Christakis

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/selbstentbloessung-im-internet-tiefes-menschliches-beduerfnis-a-547445.html

http://www.alltagsforschung.de/tag/nicholas-christakis/

http://www.50plus.de/leben/article/glueck-ist-ansteckend.html