Open-Bewegung

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Version vom 19. Dezember 2024, 16:18 Uhr von Jeremie M. (Diskussion | Beiträge) (Ich habe einige kleinere Fehler korrigiert, den Punkt "Definition und Erläuterung" um fehlende Teilbereiche der Open-Bewegung in Listenform ergänzt (und die einzelnen Teilbereiche ausführlicher formuliert), die einleitende Definiton umformuliert/ergänzt sowie einige Sätze umgeschrieben, damit das Gesamtbild stimmig bleibt.)
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Ursprung

Ein unmittelbarer Vorläufer zur open-Bewegung war die Freie-Software-Bewegung der 1980-er Jahre. David Wiley z. B. prägte 1998 den Ausdruck des Open Content und verbreitete so die Idee, dass sich die Prinzipien der „offenen Software" auch auf den Inhalt übertragen lassen (OECD, 2007; Sporer & Jenert, 2008).

Definition und Erläuterung

"Open" im Sinne der Open-Bewegung beschreibt den öffentlichen und kostenlosen Zugang zu Wissen und Informationen, die von jeder Person verändert, überarbeitet, ausgearbeitet und zu jedem möglichen Zweck geteilt werden dürfen.

In der Open-Bewegung unterscheidet man zwischen verschiedenen Teilbereichen:

  • Open Content (englisch für „offener Inhalt“) bezeichnet frei zugängliche Inhalte im Internet, deren freie Verbreitung und Verwaltung urheberrechtlich erlaubt sind. Beispiele hierfür sind die Wikipedia, Wikimedia Commons oder die OpenStreetMap.
  • Open Data (englisch für „offene Daten“) bezeichnet Daten jeglicher Art, die im Internet frei zugänglich gemacht und von jeder Person frei genutzt werden können.
  • Open Access (englisch für „offener Zugang“) bezeichnet den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und Forschung im Internet.
  • Open Hardware (englisch für „offene Hardware“) bezeichnet offen zugängliche Baupläne und Anleitungen für unterschiedlichste Geräte, die frei verbreitet, verändert und genutzt werden dürfen.
  • Open Government (englisch für „offene Regierung“) bezeichnet die Transparenz der Regierung bezüglich Regierungsressourcen und -prozessen gegenüber den normalen Bürgern.
  • Open Educational Resources (englisch für „offene Bildungsressourcen”) bezeichnet frei zugängliche Bildungsmaterialien, die frei genutzt und verändert werden können.
  • Open Science (englisch für „offene Wissenschaft“) bezeichnet frei zugängliche Untersuchungsergebnisse, Prozesse und andere Daten aus der Wissenschaft.
  • Open Medicine (englisch für „offene Medizin“) bezeichnet den freien Zugang zu medizinischen Forschungsergebnissen.

Da die Inhalte der Open-Projekte öffentlich zugänglich sind und von jeder Person bearbeitet, ergänzt und geteilt werden können, ist eine Zusammenarbeit und Weiterentwicklung durch Dritte nicht nur möglich sondern meist auch erwünscht.

Open-Bewegungen in den verschiedenen Bereichen arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin:

·        Besserer Zugang zu Informationen

·        Mit-/ Zusammenarbeit verstärken

·        Bessere Ergebnisse und Lernerfolge erzielen

Allerdings gibt es noch ein ziemliches Missverhältnis zwischen Nehmern (Nutzern) und Gebern (Aktiven).  

„Viele nutzen freie Ressourcen – und spielen nur wenig in die Kanäle zurück. Dabei könnte ein „Zurückgeben“ ganz klein anfangen. Zum Beispiel wäre ein erster, wichtiger Schritt die Beteiligung an der Fehlerbehebung: Das fängt damit an, Fehler zu dokumentieren und in die Community zurückzuspielen. Firmen dagegen könnten zum Beispiel den Programmierer eines Open Source Projekts für z. B. eine gewisse Zeit anstellen und dadurch seine Arbeit unterstützen. Engagement über eine Mitgliedschaft in der Open Source-Foundation und über das Sponsoring entsprechender Tagungen und Konferenzen bietet eine weitere Möglichkeit des "Giving backs".

Es geht bei der Open Bewegung nicht darum, die Möglichkeit zu bieten, Content/Bilder/Code etc.“ zu klauen“ und als sein eigenes auszugeben, vielleicht sogar noch kommerziellen Nutzen daraus zu ziehen. Und es geht nicht darum, alles bzw. das komplette Endprodukt kostenlos zur Verfügung zu stellen! Natürlich kann ein Unternehmen zum Beispiel nicht alle Softwarecodes veröffentlichen. Aber es kann veröffentlichen, was es gerade entwickelt, es kann Entwicklungen zu einem späteren Zeitpunkt als Open Source freigeben und es kann vor allem kommunizieren, wenn in seinen Entwicklungen freie Softwareanteile stecken.

Schutz des geistigen Eigentums?

Durch eine Lizenz nach Creative Commons kann der Urheber selbst bestimmen, welche Bedingungen für Dritte bei der Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werkes gelten. Kenntlich gemacht wird der geltende Lizenzvertrag durch einen Code aus Buchstaben. Durch dieses System findet Creative Commons im internationalen Copyright sowie im deutschen Urheberrecht Anwendung.

Siehe: Creative Commons – Urheberrechtliche Freiheit für kreative Inhalte?

Warum das Ganze?

1.)

Es geht darum, die Grundlagen/Materialien allgemein zur Verfügung zu stellen, damit zu arbeiten und gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen, die dann wiederum für alle zugänglich und verwendbar sind!

Wir müssen uns bewusst werden, dass in der digitalen Welt geteiltes Wissen, im Gegensatz zu Konsumgütern in der realen Welt, nicht weniger wird, sondern sich unter Umständen verbessern und erweitern lässt.

Hylén (2006) argumentiert, dass durch OER eine weitere und schnellere Verbreitung von Wissen ermöglicht wird, weshalb mehr Menschen in die Prozesse des Problemlösens eingebunden sind. Dies wiederum führt zu einer Qualitätsverbesserung.

Getreu dem Motto „what you give, you receive back improved", wird durch das Teilen und die Weiterverwendung von Bildungsressourcen die Qualität dieser Ressourcen erhöht. (Quelle: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2009-01/2)

2.)

Es kann von Vorteil sein, Inhalte oder Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen. So kann jeder seinen eigenen Wert durch das Anbieten von Content, Mehrwert und Mitarbeit, erhöhen.

Dies bringt Vorteile bei Gehaltsverhandlungen und bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Verbesserung von Ideen, der Teamworkgedanke und soziales Engagement werden zum eigenen Karrierebooster.

Nach dem Motto „Advance your career by sharing your work“.

3.)

Des Weiteren steht auch der Gedanke im Vordergrund, einen sozialen Beitrag zu leisten bzw. sich gegen bestehende wirtschaftliche Machthaber zu wehren.

OpenStreetMap ist z. B. ein Projekt, das es sich zu Ziel gemacht hat, eine freie Weltkarte zu erschaffen. Hierzu werden die Daten von partizipierenden Teilnehmern per GPS gesammelt. Dadurch sind die Daten selbst erhoben und jeder darf sie lizenzkostenfrei einsetzen und beliebig weiterverarbeiten.

"OPEN" ist a win-win

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The public benefits. Your career benefits. What are you waiting for?

Be Open!

4.)

Auch wirtschaftlich betrachtet kann es sinnvoll sein, sich der Open-Bewegung anzuschließen. Denn Unternehmen können sich wichtige Marktanteile sichern, indem sie beispielsweise Patente veröffentlichen bzw. auf Patente verzichten.

Ein Paradebeispiel hierfür lässt sich bei dem Automobilhersteller Tesla finden. Im Jahr 2014 gab Tesla-Gründer Elon Musk bekannt, dass ein Großteil der Patente, die er für seine Elektrofahrzeuge erworben hatte, fortan öffentlich zugänglich als Open Source sind. Dabei beruft er sich selbst auf seiner Homepage auf die Open-Source-Bewegung, die ihn zu diesem Schritt motiviert hat (Quelle: https://www.tesla.com/blog/all-our-patent-are-belong-you). Die Beweggründe lägen darin, dass Tesla den verkehrsbedingten Klimawandel bekämpfen wolle, sich aber ohne die Unterstützung der großen Automobilhersteller, die selbst noch nicht genügend zur Elektromobilität beitragen würden, nicht in der Lage hierfür sieht. In diesem Beispiel lässt sich neben einer wirtschaftlichen Motivation auch ein soziales und politisches Motiv feststellen.

Weblinks

https://handbuch-digitalisierung.de/die-open-bewegung/

Von der Open-Bewegung zur freien Bildungsressource Open Educational Resources (OER) im Blitzlicht

Why Open Research? Advance your career by sharing your work.