Elon Musk
Elon Musk
Elon Musk (* 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika) ist ein südafrikanisch-kanadisch-amerikanischer Unternehmer, autodidaktischer Ingenieur und Milliardär. Er ist bekannt als Gründer und technischer Leiter des PayPal-Vorgängers X.com sowie des Raumfahrtunternehmens SpaceX und als Leiter und Mitinhaber des Elektroautoherstellers Tesla. Innerhalb von nur 15 Jahren führte er sowohl Tesla als auch SpaceX von der Gründungsphase zur weltweiten Marktführerschaft in ihren jeweiligen Branchen. Seit 2022 hält er zudem eine Mehrheitsbeteiligung an dem Mikrobloggingdienst X. Musk gilt für seine unkonventionelle Führungsweise, seine hohen Ansprüche an sich und seine Teams sowie seine überzeugende Art, Investoren und Mitarbeiter für seine ambitionierten Projekte zu gewinnen. Durch seine Präsenz auf X wurde er auch für provokante Äußerungen bekannt, die kontrovers diskutiert werden. Mit einem geschätzten Vermögen von etwa 200 Milliarden US-Dollar zählt er zu den reichsten Menschen der Welt.
Frühes Leben und Ausbildung
Elon Musk wurde am 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika, geboren. Schon früh zeigte er großes Interesse an Technologie und Computern. Mit zehn Jahren begann er zu programmieren und verkaufte sein erstes Computerspiel "Blastar" im Alter von zwölf Jahren. Nach seinem Umzug in die USA studierte er Physik an der University of Pennsylvania und schloss auch an der Wharton School mit einem Bachelor-Abschluss in Wirtschaft ab.
Karriere
Zip2 und PayPal
Elon Musk gründete 1996 sein erstes Unternehmen, Zip2, ein Online-Stadtführer für Zeitungsverlage. Im Jahr 1999 wurde Zip2 für 307 Millionen US-Dollar an Compaq verkauft. Mit dem Erlös gründete Musk X.com, das später zu PayPal wurde. PayPal wurde 2002 für 1,5 Milliarden US-Dollar in Aktien von eBay erworben.
SpaceX
Im Jahr 2002 gründete Musk Space Exploration Technologies Corp., besser bekannt als SpaceX, mit dem Ziel, die Kosten der Raumfahrt zu senken und die Besiedlung des Mars zu ermöglichen. SpaceX erhielt 2008 einen NASA-Vertrag zur Versorgung der Internationalen Raumstation (ISS). 2012 erreichte SpaceX einen Meilenstein, als ihre Dragon-Kapsel als erstes privates Raumschiff die ISS erreichte.
Tesla und SolarCity (seit 2004)
Tesla, Inc. wurde im Juli 2003 von Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet, um den Tesla Roadster zu entwickeln, einen Luxussportwagen mit Lithium-Ionen-Batterien. Elon Musk investierte ab Frühjahr 2004 6,5 Millionen US-Dollar in Tesla und übernahm die Mehrheit sowie den Vorsitz im Board of Directors. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Produktionskosten ersetzte Musk 2007 den CEO und übernahm schließlich 2008 selbst die Rolle. Trotz Herausforderungen konnte Tesla die Produktion stabilisieren und den Tesla Roadster als neuen Maßstab für Elektrofahrzeuge etablieren.
Parallel investierte Musk 2006 10 Millionen Dollar in SolarCity, ein Unternehmen für Photovoltaikanlagen, das er später 2016 in Tesla Energy integrierte. SolarCity wurde führend auf dem US-Markt für Solarenergie und entwickelte neben Photovoltaikanlagen auch Energiespeichersysteme wie die Powerwall.
Während Tesla mit dem Model S und Model X weitere Fahrzeugtypen entwickelte und ein Netzwerk von Ladestationen aufbaute, wurde das Unternehmen mit dem Model 3 profitabel und Weltmarktführer im Bereich Elektroautos. Musk setzte auf Innovationen und hohe Automatisierung bei der Produktion, was zu anfänglichen Herausforderungen führte, jedoch letztlich erfolgreich umgesetzt wurde.
Tesla erweiterte sein Portfolio um den Tesla Semi, den neuen Roadster, den „Cybertruck“ und das SUV-Coupé Model Y. Das Unternehmen zog Ingenieure an und wurde zwischen 2018 und 2022 unter US-amerikanischen Ingenieurwissenschaftsstudenten zum beliebtesten Arbeitgeber, außer 2020, als es den ersten Platz einnahm.
Twitter / X (seit 2022)
Elon Musk nutzt seit 2010 den Microbloggingdienst Twitter, der seit 2022 unter dem Namen X bekannt ist. Trotz Ankündigungen von Abstinenzphasen blieb er aktiv und zählte im Frühjahr 2022 mit 80 Millionen Followern zu den zehn meistbeachteten Nutzern.
Im Januar 2022 erwarb Musk neun Prozent der Aktien der Twitter Inc. und wurde zum größten Anteilseigner. Im April 2022 leitete er eine mehrheitliche Übernahme ein, um Twitter zu einer globalen Plattform für Redefreiheit zu machen. Er kritisierte die Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform und kündigte an, gesperrte Nutzer wie Donald Trump wieder zuzulassen.
Nach der Übernahme entließ Musk die Hälfte der Mitarbeiter, bewertete sie nach Produktivität und ersetzte das ursprüngliche Logo durch ein neues, das ein weißes X auf schwarzem Grund zeigt. Er lockerte die Moderationsrichtlinien, führte jedoch auch striktere Maßnahmen zur Einhaltung rechtlicher Anforderungen ein.
Unter Musks Führung brachen die Werbeeinnahmen ein, nachdem prominente Unternehmen ihre Anzeigen zurückzogen. Musk selbst sorgte mit provokanten Tweets für Aufsehen und wurde wegen seiner impulsiven Äußerungen kritisiert. Trotz einer hohen Anzahl von Followern stieg die Kritik an seiner Geschäftsführung und der Unternehmensstrategie.
xAI (seit 2023)
Anfang 2023 erwarb Microsoft einen Anteil am kommerziellen Ableger von OpenAI, einem Unternehmen, das sich auf die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) konzentriert und das Elon Musk 2015 mitbegründet hatte. Musk, besorgt über die Verbreitung von „wokem Gedankengut“ seit 2022, äußerte Bedenken darüber, dass Chatbots wie OpenAIs ChatGPT darauf trainiert werden könnten, „politisch korrekt“ und „woke“ zu sein, was seiner Ansicht nach Lügen einschließt. Er war besonders unzufrieden darüber, dass Microsoft nun einen bedeutenden Einfluss auf OpenAI ausübte.
In Reaktion darauf gründete Musk im März 2023 das KI-Unternehmen xAI. Ursprünglich als „TruthGPT“ angekündigt, setzte Musk sich das Ziel eines „rigorosen Strebens nach Wahrheit“ für xAI, um es von den „woken“ Konkurrenzprodukten wie ChatGPT und Google Gemini abzugrenzen. xAI nannte zunächst das Ziel, das „Verständnis der wahren Natur des Universums“ zu fördern – eine Anspielung auf die Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ – und später die „Entwicklung von Werkzeugen zur Unterstützung der Menschheit in ihrer Suche nach Verständnis und Wissen“.
Innerhalb von nur acht Monaten entwickelte xAI ein leistungsstarkes Sprachmodell sowie den Chatbot „Grok“, der auf Anfrage auch ironische Antworten liefert. Im Dezember 2023 wurde Grok für alle Nutzer eines Premium-X-Abonnements in 46 Ländern zugänglich gemacht. Das Sprachmodell von xAI wurde im März 2024 unter einer freien Apache-Lizenz als Open Source veröffentlicht.
Weitere Unternehmungen
Neben SpaceX und Tesla hat Musk auch The Boring Company gegründet, ein Infrastruktur- und Tunnelbauunternehmen, sowie Neuralink, das sich auf die Entwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen konzentriert. Zudem ist er Mitbegründer von OpenAI, einer Forschungsorganisation für künstliche Intelligenz.
Filmproduktion
Elon Musk engagierte sich als Executive Producer bei der Finanzierung von zwei Filmen: „Thank You for Smoking“ (veröffentlicht 2005), eine satirische Auseinandersetzung mit der Tabakindustrie, und „Dumbstruck“ (2010), eine Dokumentarkomödie über fünf Bauchredner.
Einfluss und Vermächtnis
Elon Musk gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Technologiebereich. Seine Visionen für eine nachhaltige Zukunft und die Erforschung des Weltraums haben ihn zu einer zentralen Figur in der Diskussion über die Zukunft der Menschheit gemacht.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2007: Gewinn des dänischen Index Design Award für den Tesla Roadster gemeinsam mit Martin Eberhard und Barney Hatt.
- 2007: Innovator des Jahres 2007, ausgezeichnet vom R&D Magazine.
- 2007: Unternehmer des Jahres, ausgezeichnet vom Inc Magazine für seine Leistungen bei Tesla und SpaceX.
- 2008: National Conservation Achievement Award der National Wildlife Federation, verliehen durch die Musk Foundation.
- 2008: Aufnahme in die Liste der 75 einflussreichsten Menschen des 21. Jahrhunderts durch Esquire.
- 2009: Ehrendoktorwürde in Luft- und Raumfahrttechnik von der University of Surrey verliehen.
- 2008/2009: Von Braun Trophy der National Space Society.
- 2010: FAI Gold Space Medal der Fédération Aéronautique Internationale für herausragende Leistungen im Weltraum.
- 2010: Verleihung der Ehrendoktorwürde in Gestaltung vom Art Center College of Design.
- 2011: Aufnahme in Forbes' Liste America’s 20 Most Powerful CEOs 40 And Under.
- 2011: Heinlein Prize für Fortschritte in der wirtschaftlichen Erschließung des Weltraums, dotiert mit 500.000 US-Dollar.
- 2012: Aufnahme in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt von Time Magazine.
- 2013: Verleihung des Edison Achievement Award für seine Rolle als Innovator.
- 2014: Aufnahme in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt von Time Magazine.
- 2015: IEEE Honorary Membership, verliehen vom Institute of Electrical and Electronics Engineers.
- 2016: Goldene Ehrenmedaille der Royal Aeronautical Society.
- 2018: Aufnahme in die Royal Society.
- 2018: Gene Roddenberry Preis.
- 2018: Aufnahme in Forbes' Liste der mächtigsten Menschen der Welt.
- 2021: Time Person of the Year.
- 2022: Aufnahme in Forbes' Liste der mächtigsten Menschen der Welt.
Siehe auch
- [Liste der reichsten Menschen der Welt](https://en.wikipedia.org/wiki/The_World%27s_Billionaires)
Weblinks
Quellen
- "Elon Musk". Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. 10. Juli 2023, 10:00 UTC. <https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elon_Musk&oldid=234567890>