Kommunikation
Begriffsbestimmung
Der Begriff „Kommunikation“ leitet sich vom lateinischen Wort „communicatio“. Übersetzt bedeutet das Mitteilung. Bei Kommunikation werden Informationen ausgetauscht oder übertragen. Es handelt sich dabei um einen wechselseitigen Prozess zwischen mindestens zwei Kommunikationspartnern. Im Kommunikationsprozess wird differenziert zwischen 1. Intrapersonaler Kommunikation, also der Kommunikation mit sich selbst, da es sich beim Sender und beim Empfänger um die gleiche Person handelt. 2. der Interpersonaler Kommunikation, sprich der Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Kommunikationspartnern, 3. mediengebundener Kommunikation, auch als Massenkommunikation bezeichnet.
Kommunikationsmodelle
Mehrere Kommunikationsmodelle versuchen die menschliche Kommunikation zu veranschaulichen. Das von Claude E. Shannon und Warren Weaver entwickelte Kommunikationsmodell, wird auch als Sender-Empfänger-Modell bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein informationstechnisches Modell, welches sich „hauptsächlich an technischen Problemen der Signalübertragung“ orientiert und sich „auf physikalisch eindeutig bestimmbare Signalmengen, die durch einen Kanal von einem Sender zu einem Empfänger übertragen werden“ (Schmidt/Zurstiege 2000:63-64) bezieht. Die Grundidee des Modells kann folgendermaßen beschrieben werden: Ein Sender kodiert eine Botschaft und übermittelt diese über einen Kanal an einen Empfänger, dem wiederum deren Dekodierung obliegt. Da es sich hierbei um ein lineares Modell handelt, welches Kommunikation ausschließlich als in einer Richtung ablaufend betrachtet, ist diesem äußerst kritisch gegenüber zu stehen. Denn Kommunikation ist kein einfacher eingleisiger Prozess, sondern zeichnet sich durch Wechselseitigkeit aus, da die Beteiligten gleichzeitig Botschaften aussenden und empfangen. Folglich ist auch die Möglichkeit der direkten Rückkopplung zwischen den Kommunikationspartnern gegeben, da der Sender „die Reaktion des Empfängers auf seine Botschaft unmittelbar feststellen“ (Schweiger/Schrattenecker 31992:12) und somit flexibel auf diesen reagieren kann.
1. 2. Kommunikationsmodell nach [3]Friedemann Schulz von Thun
Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun ist auch bekannt als Nachrichtenquadrat oder als [4]4-Ohren-Modell. Friedemann Schulz von Thun beschreibt hier vier Ebenen der Kommunikation: die Sachebene, die Beziehungsebene, die Selbstkundgabe, den Appell.
Bei der Sachebene spielen ausschließlich Daten, Fakten und Sachverhalte eine Rolle. Der Sender ist bestrebt, seine Informationen klar und verständlich zu vermitteln. Der Empfänger kann dabei auf der gleichen Ebene reagieren. Er bewertet die Informationen dabei als wahr/unwahr, relevant/irrelevant, hinlänglich/unzureichend.
Auf der Beziehungsebene bringt der Sender seine Beziehung zum Empfänger zum Ausdruck. Dies geschieht nicht nur verbal, sondern auch nonverbal. Der Sender offenbart auf der Beziehungsebene bewusst und unbewusst, wie er zum Empfänger steht und was er von ihm hält.
Neben Sachinformationen gibt der Sender auch immer etwas von sich selbst preis. Bewusst oder unbewusst werden so Meinungen, Gefühle, Werte und Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht. Aufgrund dieser Informationen schätzt der Empfänger sein Gegenüber ein.
Der Sender möchte mit seinen Worten etwas erreichen, das heißt, er verfolgt eine Intention beim Empfänger. Er übermittelt demzufolge einen Appell oder Wünsche. Appelle können direkt oder indirekt an den Empfänger gerichtet werden.
Nicht nur der Sender kommuniziert nach Schulz-von-Thun auf allen vier Ebenen gleichzeitig. Dies gilt in gleichem Maße auch für den Empfänger.
- 3. Kommunikationsmodell nach [5]Paul Watzlawick
Nach Paul Watzlawick und seine Kollegen Janet H. Beavin und Don D. Jackson gibt es 5 Axiome, als 5 Grundsätze der Kommunikation. 1. „Man kann nicht nicht kommunizieren“, 2. „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersten bestimmt.“ , 3. „Die Natur einer Beziehung ist durch Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt“, 4. „Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.“,5. „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.“
Arten der Kommunikation
2. 1. verbale Kommunikation
Hierzu gehören das gesprochene Wort, die Gebärdensprache und das schriftliche Wort. Die verbale Kommunikation erfolgt bewusst.
2. 2. nonverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation erfolgt ohne Sprache. Sie ist verläuft größtenteils automatisiert und unbewusst. Zur nonverbalen Kommunikation zählen Blick,Mimik, Gestik, Habitus, Körperbewegungund Körperhaltung sowie Taktilität. Zur nonverbalen Kommunikation gehört auch die paraverbale Kommunikation. Diese subsummiert Intonation, Stimmlage, Stimmfärbung, Tempo, Rhythmus, Akzent, Intensität/Lautstärke.
Literatur
Schmidt, S. J., Zurstiege G. (2000): Orientierung Kommunikationswissenschaft. Verlag: Rowohlt.
Schrattenecker, G.; Schweiger G. (31992). Werbung. Eine Einführung. Jena. Verlag: Stuttgart.