Open-Bewegung
Ursprung
Ein unmittelbarer Vorläufer zur open-Bewegung war die Freie-Software-Bewegung der 1980-er Jahre. Wiley z.B. prägte 1998 den Ausdruck des Open Content und verbreitete so die Idee, dass sich die Prinzipien der „offenen Software" auch auf den Inhalt übertragen lassen (OECD, 2007; Sporer & Jenert, 2008).
Definition und Erläuterung
Open im Sinne der Open-Bewegung bedeutet, dass der (kosten)freie Zugang zu Wissen und Informationen für Jeden ein gemeinsames Ziel ist.
Es gibt die „Open“-Bewegung in den unterschiedlichsten Bereichen. Open Source – quelloffene, beliebig verbreitbare Software, Open Science (eine möglichst offen zugängliche Wissenschaft), Open Data (frei nutzbare Daten in Verwaltung und Privatwirtschaft), Open Access (offen zugängliche wissenschaftliche Literatur) und Open Educational Resources (weiterverbreitbare und veränderbare Bildungsmaterialien) gehören ebenso zu dieser Bewegung.
Bei der Open-Bewegung ist der Programmcode oder die zugrunde liegenden Erstellungsdateien, Bilddateien und Dokumente frei zugänglich, nutzbar (von jedem editier- und veränderbar) und teilbar. Die Weiterentwicklung durch Dritte und die Beteiligung von anderen Personen ist unbedingt erwünscht!
Open-Bewegungen in den verschiedenen Bereichen arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin:
· Besserer Zugang zu Informationen.
· Mit-/ Zusammenarbeit verstärken.
· Bessere Ergebnisse und Lernerfolge erzielen.
Allerdings gibt es noch ein ziemliches Missverhältnis zwischen Nehmern (Nutzern) und Gebern (Aktiven).
„Viele nutzen freie Ressourcen – und spielen nur wenig in die Kanäle zurück. Dabei könnte ein „Zurückgeben“ ganz klein anfangen. Zum Beispiel wäre ein erster, wichtiger Schritt die Beteiligung an der Fehlerbehebung: Das fängt damit an, Fehler zu dokumentieren und in die Community zurückzuspielen. Firmen dagegen könnten zum Beispiel den Programmierer eines Open Source Projekts für z.B. eine gewisse Zeit anstellen und dadurch seine Arbeit unterstützen. Engagement über eine Mitgliedschaft in der Open Source-Foundation und über das Sponsoring entsprechender Tagungen und Konferenzen bietet eine weitere Möglichkeit des "Giving backs".
Es geht bei der Open Bewegung nicht darum, die Möglichkeit zu bieten, Content/Bilder/Code etc.“ zu klauen“ und als sein eigenes auszugeben, vielleicht sogar noch kommerziellen Nutzen daraus zu ziehen. Und es geht nicht darum, alles bzw. das komplette Endprodukt kostenlos zur Verfügung zu stellen! Natürlich kann ein Unternehmen zum Beispiel nicht alle Softwarecodes veröffentlichen. Aber es kann veröffentlichen, was es gerade entwickelt, es kann Entwicklungen zu einem späteren Zeitpunkt als Open Source freigeben und es kann vor allem kommunizieren, wenn in seinen Entwicklungen freie Softwareanteile stecken.
Schutz des geistigen Eigentums?
Durch eine Lizenz nach Creative Commons kann der Urheber selbst bestimmen, welche Bedingungen für Dritte bei der Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werkes gelten. Kenntlich gemacht wird der geltende Lizenzvertrag durch einen Code aus Buchstaben. Durch dieses System findet Creative Commons im internationalen Copyright sowie im deutschen Urheberrecht Anwendung.
Siehe: Creative Commons – Urheberrechtliche Freiheit für kreative Inhalte?
Warum das Ganze?
1.)
Es geht darum, die Grundlagen/Materialien allgemein zur Verfügung zu stellen, damit zu arbeiten und gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen, die dann wiederum für alle zugänglich und verwendbar sind!
Wir müssen uns bewusste werden, dass in der digitalen Welt geteiltes Wissen, im Gegensatz zu Konsumgütern in der realen Welt, nicht weniger wird, sondern sich unter Umständen verbessern und erweitern lässt.
Hylén (2006) argumentiert, dass durch OER eine weitere und schnellere Verbreitung von Wissen ermöglicht wird, weshalb mehr Menschen in die Prozesse des Problemlösens eingebunden sind. Dies wiederum führt zu einer Qualitätsverbesserung.
Getreu dem Motto „what you give, you receive back improved",
wird durch das Teilen und die Weiterverwendung von Bildungsressourcen die Qualität dieser Ressourcen erhöht. (Quelle: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2009-01/2)
2.)
Es kann von Vorteil sein, Inhalte oder Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen. So kann jeder seinen eigenen Wert durch das Anbieten von Content, Mehrwert und Mitarbeit, erhöhen.
Dies bringt Vorteile bei Gehaltsverhandlungen und bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Verbesserung von Ideen, der Teamworkgedanke und soziales Engagement werden zum eigenen Karrierebooster.
Nach dem Motto „Advance your career by sharing your work“
3.)
Manchmal steht auch der Gedanke einen sozialen Beitrag zu leisten bzw. sich gegen bestehende wirtschaftliche Machtinhaber zu wehren.
OpenStreetMap ist z.B. ein Projekt, dass es sich zu Ziel gemacht hat, eine freie Weltkarte zu erschaffen. Hierzu werden die Daten von partizipierenden Teilnehmern per GPS gesammelt. Dadurch sind die Daten selbst erhoben und jeder darf sie lizenzkostenfrei einsetzen und beliebig weiterverarbeiten.
The public benefits. Your career benefits. What are you waiting for?
Be Open!
Weblinks
https://handbuch-digitalisierung.de/die-open-bewegung/
Von der Open-Bewegung zur freien Bildungsressource Open Educational Resources (OER) im Blitzlicht
Why Open Research? Advance your career by sharing your work.