Kleine-Welt-Phänomen: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Kleine-Welt-Phänomen''' (engl. small world phenomenon) ist ein Begriff aus der Sozialpsychologie und beschreibt die Hypothese des amerikanischen Psychologen [[Stanley Milgram]], welcher 1967 in einer Versuchsanordung zu beweisen versuchte, dass jeder Mensch auf der Welt durch eine überraschend kurze Kette von Bekanntschaftsbeziehungen mit jedem anderen Menschen auf der Welt in (indirekter) Verbindung steht. Mittels willkürlich auf den Weg gebrachten Postpaketen kam er hierbei in seiner Versuchsanordnung auf das Ergebnis von 5,5 Ecken. | Das '''Kleine-Welt-Phänomen''' (engl. small world phenomenon) ist ein Begriff aus der Sozialpsychologie und beschreibt die Hypothese des amerikanischen Psychologen [[Stanley Milgram]], welcher 1967 in einer Versuchsanordung zu beweisen versuchte, dass jeder Mensch auf der Welt durch eine überraschend kurze Kette von Bekanntschaftsbeziehungen mit jedem anderen Menschen auf der Welt in (indirekter) Verbindung steht. Mittels willkürlich auf den Weg gebrachten Postpaketen kam er hierbei in seiner Versuchsanordnung auf das Ergebnis von 5,5 Ecken. | ||
Angelehnt an das Experiment von [[Stanley Milgram]] haben sich Professoren der Columbia University 2003 unter Leitung von [[Duncan J Watts]] zusammengefunden, um das '''Kleine-Welt-Phänomen''' in auf weltweiter Ebene zu testen. Mittels der Versendung von E-Mails zu einer von achtzehn geplanten Zielperson in einem von dreizehn Ländern planten Sie unter Stützung auf die von [[Stanley Milgram]] 1967 nur in den USA durchgeführte Studie nun auf die Welt zu beziehen und dabei herauszufiltern, wie die Menschen sich in ihren sozialen Netz-werken verhalten und auf welcher Basis Entscheidungen getroffen oder auch beeinflusst werden, denn dass die Wege kurz sein werden, war bereits bekannt. Dazu wurde an 24.163 Freiwillige aus 166 Ländern für das Experiment der Professoren der Columbia University eine E-Mail gesendet. Nur 384 dieser E-Mailketten erreichten letztendlich ihr Ziel, was einzig und allein am mangelnden Elan der Freiwilligen zu liegen schien. Trotz der geringen Anzahl vollständiger Ketten war es dem Team möglich, die Stationen der unvollständigen Ketten zu schätzen und somit auch das ‘‘‘Kleine-Welt-Phänomen‘‘‘ zu bekräftigen. | |||
Die kompletten Ergebnisse der Studie wurden in der Ausgabe vom 08.August 2003 der amerikanischen Zeitschrift ''Science'' veröffentlicht. | |||
Auch wenn das Experiment und die aus den Ergebnissen abgeleiteten Schlussfolgerungen in der Fachliteratur teilweise umstritten sind konnten die Microsoft-Wissenschaftler Jure Leskovec und Eric Horvitz 2008 das Kleine-Welt-Phänomen anhand einer Auswertung von Chatprotokollen des Microsoft-Dienstes [[MSN Messenger]] empirisch bestätigen. Ihr Ergebnis betrug 6,6 Ecken. | Auch wenn das Experiment und die aus den Ergebnissen abgeleiteten Schlussfolgerungen in der Fachliteratur teilweise umstritten sind konnten die Microsoft-Wissenschaftler Jure Leskovec und Eric Horvitz 2008 das Kleine-Welt-Phänomen anhand einer Auswertung von Chatprotokollen des Microsoft-Dienstes [[MSN Messenger]] empirisch bestätigen. Ihr Ergebnis betrug 6,6 Ecken. |
Version vom 2. Dezember 2012, 16:30 Uhr
Kurzbeschreibung
Das Kleine-Welt-Phänomen (engl. small world phenomenon) ist ein Begriff aus der Sozialpsychologie und beschreibt die Hypothese des amerikanischen Psychologen Stanley Milgram, welcher 1967 in einer Versuchsanordung zu beweisen versuchte, dass jeder Mensch auf der Welt durch eine überraschend kurze Kette von Bekanntschaftsbeziehungen mit jedem anderen Menschen auf der Welt in (indirekter) Verbindung steht. Mittels willkürlich auf den Weg gebrachten Postpaketen kam er hierbei in seiner Versuchsanordnung auf das Ergebnis von 5,5 Ecken.
Angelehnt an das Experiment von Stanley Milgram haben sich Professoren der Columbia University 2003 unter Leitung von Duncan J Watts zusammengefunden, um das Kleine-Welt-Phänomen in auf weltweiter Ebene zu testen. Mittels der Versendung von E-Mails zu einer von achtzehn geplanten Zielperson in einem von dreizehn Ländern planten Sie unter Stützung auf die von Stanley Milgram 1967 nur in den USA durchgeführte Studie nun auf die Welt zu beziehen und dabei herauszufiltern, wie die Menschen sich in ihren sozialen Netz-werken verhalten und auf welcher Basis Entscheidungen getroffen oder auch beeinflusst werden, denn dass die Wege kurz sein werden, war bereits bekannt. Dazu wurde an 24.163 Freiwillige aus 166 Ländern für das Experiment der Professoren der Columbia University eine E-Mail gesendet. Nur 384 dieser E-Mailketten erreichten letztendlich ihr Ziel, was einzig und allein am mangelnden Elan der Freiwilligen zu liegen schien. Trotz der geringen Anzahl vollständiger Ketten war es dem Team möglich, die Stationen der unvollständigen Ketten zu schätzen und somit auch das ‘‘‘Kleine-Welt-Phänomen‘‘‘ zu bekräftigen. Die kompletten Ergebnisse der Studie wurden in der Ausgabe vom 08.August 2003 der amerikanischen Zeitschrift Science veröffentlicht.
Auch wenn das Experiment und die aus den Ergebnissen abgeleiteten Schlussfolgerungen in der Fachliteratur teilweise umstritten sind konnten die Microsoft-Wissenschaftler Jure Leskovec und Eric Horvitz 2008 das Kleine-Welt-Phänomen anhand einer Auswertung von Chatprotokollen des Microsoft-Dienstes MSN Messenger empirisch bestätigen. Ihr Ergebnis betrug 6,6 Ecken.
Literatur
- Stanley Milgram: The Small World Problem. In: Psychology Today, Mai 1967, S. 60-67 *[1]
- http://www.social-media-marketing-buch.com/tag/kleine-welt-phanomen/