(2) https://wissenpaedagogik.weebly.com/wissen---explizit--implizit.html: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen ist entscheidend für die Pädagogik. Explizites Wissen lässt sich leicht in Worte fassen und vermitteln, wie Fakten oder Konzepte in Büchern und Vorträgen. Implizites Wissen hingegen basiert auf Erfahrungen und ist schwerer zu formulieren. Es wird durch Beobachtung und Übung erworben, z.B. beim Erlernen praktischer Fähigkeiten. In der Bildung erfordert explizites Wissen traditionelle Lehrmethoden, während implizites Wissen interaktive u) |
Lisa (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Wissen | '''Wissen''' spielt eine zentrale Rolle in der Pädagogik und in der Wissensvermittlung allgemein. Es wird dabei oft zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden, zwei Konzepte, die unterschiedliche Aspekte des Lernens und Verstehens abdecken. | ||
== Explizites Wissen == | |||
Explizites Wissen ist dasjenige, das leicht in Worte gefasst, kodifiziert und weitergegeben werden kann. Es handelt sich um Wissen, das in Form von Büchern, Anleitungen, Datenbanken oder Lehrplänen dokumentiert ist. Dieses Wissen kann problemlos durch Unterricht, Textstudium oder Vorträge vermittelt werden. Ein klassisches Beispiel für explizites Wissen ist das Wissen über mathematische Formeln oder historische Fakten. | Explizites Wissen ist dasjenige, das leicht in Worte gefasst, kodifiziert und weitergegeben werden kann. Es handelt sich um Wissen, das in Form von Büchern, Anleitungen, Datenbanken oder Lehrplänen dokumentiert ist. Dieses Wissen kann problemlos durch Unterricht, Textstudium oder Vorträge vermittelt werden. Ein klassisches Beispiel für explizites Wissen ist das Wissen über mathematische Formeln oder historische Fakten. | ||
== Implizites Wissen == | |||
Im Gegensatz dazu steht das implizite Wissen. Dieses Wissen ist schwer zu formulieren, da es auf Erfahrungen, Intuitionen und unbewussten Prozessen basiert. Implizites Wissen wird oft durch Beobachtung und Nachahmung erworben, beispielsweise bei handwerklichen Tätigkeiten oder im Umgang mit komplexen sozialen Situationen. Es lässt sich nicht einfach in schriftliche oder mündliche Form bringen und wird meist durch praktische Übung und Erfahrung weitergegeben. Ein Beispiel hierfür ist die Fähigkeit, ein Fahrrad zu fahren oder eine Fremdsprache fließend zu sprechen, ohne die grammatikalischen Regeln explizit zu benennen. | Im Gegensatz dazu steht das implizite Wissen. Dieses Wissen ist schwer zu formulieren, da es auf Erfahrungen, Intuitionen und unbewussten Prozessen basiert. Implizites Wissen wird oft durch Beobachtung und Nachahmung erworben, beispielsweise bei handwerklichen Tätigkeiten oder im Umgang mit komplexen sozialen Situationen. Es lässt sich nicht einfach in schriftliche oder mündliche Form bringen und wird meist durch praktische Übung und Erfahrung weitergegeben. Ein Beispiel hierfür ist die Fähigkeit, ein Fahrrad zu fahren oder eine Fremdsprache fließend zu sprechen, ohne die grammatikalischen Regeln explizit zu benennen. | ||
Bedeutung in der Pädagogik | |||
== Bedeutung in der Pädagogik == | |||
In der Bildungspraxis ist die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen von entscheidender Bedeutung. Während explizites Wissen durch traditionelle Lehrmethoden wie Vorträge und Lehrbücher effektiv vermittelt werden kann, erfordert die Vermittlung impliziten Wissens oft interaktive und erfahrungsbasierte Lernmethoden. Lehrer und Pädagogen müssen daher didaktische Strategien entwickeln, die beide Wissensformen berücksichtigen, um eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen. | In der Bildungspraxis ist die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen von entscheidender Bedeutung. Während explizites Wissen durch traditionelle Lehrmethoden wie Vorträge und Lehrbücher effektiv vermittelt werden kann, erfordert die Vermittlung impliziten Wissens oft interaktive und erfahrungsbasierte Lernmethoden. Lehrer und Pädagogen müssen daher didaktische Strategien entwickeln, die beide Wissensformen berücksichtigen, um eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen. | ||
<ref>Sternberg, R. J., & Horvath, J. A. (1999). Tacit Knowledge in Professional Practice: Researcher and Practitioner Perspectives. Lawrence Erlbaum Associates.</ref> | <ref>Sternberg, R. J., & Horvath, J. A. (1999). Tacit Knowledge in Professional Practice: Researcher and Practitioner Perspectives. Lawrence Erlbaum Associates.</ref> |
Aktuelle Version vom 12. September 2024, 07:51 Uhr
Wissen spielt eine zentrale Rolle in der Pädagogik und in der Wissensvermittlung allgemein. Es wird dabei oft zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden, zwei Konzepte, die unterschiedliche Aspekte des Lernens und Verstehens abdecken.
Explizites Wissen
Explizites Wissen ist dasjenige, das leicht in Worte gefasst, kodifiziert und weitergegeben werden kann. Es handelt sich um Wissen, das in Form von Büchern, Anleitungen, Datenbanken oder Lehrplänen dokumentiert ist. Dieses Wissen kann problemlos durch Unterricht, Textstudium oder Vorträge vermittelt werden. Ein klassisches Beispiel für explizites Wissen ist das Wissen über mathematische Formeln oder historische Fakten.
Implizites Wissen
Im Gegensatz dazu steht das implizite Wissen. Dieses Wissen ist schwer zu formulieren, da es auf Erfahrungen, Intuitionen und unbewussten Prozessen basiert. Implizites Wissen wird oft durch Beobachtung und Nachahmung erworben, beispielsweise bei handwerklichen Tätigkeiten oder im Umgang mit komplexen sozialen Situationen. Es lässt sich nicht einfach in schriftliche oder mündliche Form bringen und wird meist durch praktische Übung und Erfahrung weitergegeben. Ein Beispiel hierfür ist die Fähigkeit, ein Fahrrad zu fahren oder eine Fremdsprache fließend zu sprechen, ohne die grammatikalischen Regeln explizit zu benennen.
Bedeutung in der Pädagogik
In der Bildungspraxis ist die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen von entscheidender Bedeutung. Während explizites Wissen durch traditionelle Lehrmethoden wie Vorträge und Lehrbücher effektiv vermittelt werden kann, erfordert die Vermittlung impliziten Wissens oft interaktive und erfahrungsbasierte Lernmethoden. Lehrer und Pädagogen müssen daher didaktische Strategien entwickeln, die beide Wissensformen berücksichtigen, um eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen.
- ↑ Sternberg, R. J., & Horvath, J. A. (1999). Tacit Knowledge in Professional Practice: Researcher and Practitioner Perspectives. Lawrence Erlbaum Associates.