EdgeRank

Aus Social-Media-ABC
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In den Newsfeeds bei Facebook wird automatisch nur eine Auswahl von Meldungen angezeigt. Diese Auswahl trifft Facebook mit den hierfür entwickelten sogenannten Edgerank Algorithmus, der für den Nutzer “wichtige” Beiträge herausfiltert. Entscheidend für die Bewertung eines Beitrages sind drei Kriterien:

1. Die Affinität des Nutzers zur Facebook Seite – Wie oft ruft er diese auf und wie oft interagiert er mit dieser Seite?

2. Die Gewichtung wird durch den Typ des Inhaltes definiert. Rich Media Inhalte werden in der Regel stärker gewichtet, neue Funktionen von Facebook (z.B. Facebook Fragen) werden temporär ebenfalls stärker gewichtet, jedes Inhaltsobjekt wird anders gewertet.

3. Das Alter der Beiträge – Je älter ein Beitrag ist, desto niedriger bewertet Facebook diesen.

Diese Faktoren sind also der Grund, warum beispielsweise jeder geteilte Link oder jeder Check-In des besten Freundes angezeigt, aber von weniger stark gewichteten Freunden zum Beispiel nur gerade ein neues Fotoalbum angezeigt wird. Ob es sich dabei um Profilseiten oder Fanpages handelt, ist relativ egal. Interagiert ein Nutzer häufig mit einer Facebookseite, wird eine Statusmeldung, ein Link oder ein Bild, welches über die Seite publiziert wird, ihm eher angezeigt, als wenn der Benutzer nur einmal Fan der Seite wird, diese aber nicht wieder besucht oder nie mit der Seite interagiert. Je mehr Benutzer also mit einer Seite interagieren, desto höher ist die Chance, dass der Affinitätsfaktor für den Benutzer zunimmt und ein Beitrag für ihn sichtbar wird.

Im Oktober 2012 hat Facebook die Gewichtung der Kriterien des EdgeRank Algorithmus modifiziert. Dabei wurden die genauen Veränderungen der Öffentlichkeit nicht genannt. Deshalb entstand schnell der Verdacht, Facebook würde versuchen, die Akzeptanz von gesponserten Meldungen und die Bereitschaft, für Beiträge Geld auszugeben, um eine bessere Verbreitung zu erreichen, zu erzwingen. [1] Dem wurde zwar in einigen Blogbeiträgen vehement widersprochen. [2] [3] Dennoch begann Facebook kurz darauf, zwei neue Features zu testen, die den Edgerank vollständig ignorieren und dem User ungefiltert sämtliche Meldungen einer Seite anzeigen sollen. [4] Außerdem sollen den Nutzern demnächst mehr Möglichkeiten zur individuellen Newsstream-Gestaltung geboten werden. [5] Tipps und Tricks, wie die Sichtbarkeit von Inhalten auf Facebook deutlich erhöht werden können, wurden Anfang 2013 in einem Blogbeitrag sehr anschaulich zusammengefasst. [6]

Im August 2013 wurde der Algorithmus erneut verändert. Unter Berufung auf Lars Backstrom, bei Facebook zuständig für das „News Feed Ranking“, berichteten mehrere Blogs, der EdgeRank gehöre der Vergangenheit an. [7] Offensichtlich wird der Begriff EdgeRank Facebook-intern nicht mehr verwendet. Doch der Algorithmus wurde nur erweitert, angeblich „um 100.000 individuelle Faktoren“, wobei die wichtigsten die beiden neuen Aspekte "Story Bumping“ und „Last Actor“ sind.

Story Bumping gibt Beiträgen, die wegen ihres Alters aus dem News Feed rutschen würden, eine zweite Chance, wenn sie viel Interaktion hervorrufen. Meldungen, die für Diskussion sorgen oder besonders beliebt sind, kann man also nicht mehr so leicht versäumen, während man offline ist. Last Actor gibt jenen Accounts, mit denen man die jeweils letzten 50 Interaktionen hatte, mehr Gewicht. Beiträge von diesen Personen oder Seiten werden eher im News Feed angezeigt.

Im Kampf gegen Spam beachtet Facebook seit Ende 2013 zusätzlich, ob - ein Beitrag ausdrücklich um Likes, Shares oder Kommentare ersucht („Like-Baiting“), - ein bestimmter Inhalt schon sehr häufig geteilt wurde („Frequently Circulated Content“), bzw. - ein Link erst über reine Werbeseiten zum versprochenen Inhalt führt („Spammy Link“), und gibt dem entsprechenden Beitrag automatisch weniger Relevanz. [8]

Ziel des neuen Algorithmus ist laut Backstrom, jeden einzelnen Beitrag darauf abzuklopfen, wie relevant er für jeden einzelnen User ist, und so den News Feed bestmöglich zu personalisieren. [9]


Weblinks